Björn Höcke möchte mit Wagenknecht und ihrer Partei zusammenarbeiten

Von David Hutzler

Erfurt - Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke (53) wirbt weiter um das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).

Thüringens AfD-Fraktionschef Björn Höcke (53) streckt dem BSW die Hand aus.
Thüringens AfD-Fraktionschef Björn Höcke (53) streckt dem BSW die Hand aus.  © Martin Schutt/dpa

Wagenknecht habe sich zwar zuletzt von der AfD abgewandt, sagte der Chef des als gesichert rechtsextremistisch eingestuften Landesverbands der Zeitung "Freies Wort". Für eine "gemeinsame Friedenspolitik" bleibe die Hand aber auch in Richtung Wagenknecht ausgestreckt.

Im Zusammenhang mit der deutschen Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine hatten AfD und BSW in der Vergangenheit immer wieder von einem angeblichen "Kriegskurs" der Bundesregierung gesprochen.

BSW-Bundeschefin Sahra Wagenknecht (56) hatte sich zuletzt für Gespräche mit der AfD auf Bundesebene offen gezeigt, aber auch gesagt, aktuell gebe es diese nicht, das sei eine Phantomdiskussion. Co-Parteichefin Amira Mohamed Ali (45) bestritt eine Annäherung an die AfD – für eine Zusammenarbeit seien die Parteien inhaltlich viel zu weit voneinander entfernt.

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Höcke hatte sich zuvor mit dem Thüringer BSW-Fraktionschef Frank Augsten (66) zu Gesprächen unter anderem über die Blockade bei der Besetzung wichtiger Justizgremien getroffen. Das hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt und auch bei der Thüringer CDU Irritationen ausgelöst.

BSW hat AfD laut Höcke Stimmen bei der Landtagswahl gekostet

BSW-Parteigründerin Sahra Wagenknecht (56) hat sich auf Bundesebene offen für Gespräche mit der AfD gezeigt.
BSW-Parteigründerin Sahra Wagenknecht (56) hat sich auf Bundesebene offen für Gespräche mit der AfD gezeigt.  © Martin Schutt/dpa

Höcke sieht das BSW in Thüringen als Konkurrenz. Seiner Ansicht nach hätte die AfD bei der Landtagswahl im vergangenen September ohne BSW noch besser abgeschnitten. "Ohne BSW hätten wir auch bei der Landtagswahl an die 40 Prozent bekommen", erklärte er.

Die AfD landete bei der Landtagswahl bei 32,8 Prozent und wurde stärkste Kraft, ist aber nicht an der Regierung beteiligt.

Höcke warf dem Thüringer BSW-Landesverband vor, seine "zentralen Inhalte für die Ministersessel verraten" zu haben. Bleibe das BSW in der Brombeer-Koalition mit CDU und SPD, werde es seiner Ansicht nach nicht erneut in den Landtag gewählt.

Höcke legte dem BSW nahe, die Koalition zu verlassen und sich klar von der CDU abzugrenzen – auch, "um als strategischer Partner für die AfD in Betracht zu kommen".

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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