Verteidigungsminister Pistorius im hohen Norden: Feiert die Wehrpflicht bald Comeback?

Svanvik - Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) will Tempo in die hiesige Wehrdienst-Debatte bringen. Bei seinem Besuch an der norwegischen Russland-Grenze forderte der SPD-Politiker, die "gesellschaftliche Verantwortung für Sicherheit neu zu beleben".

Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) mustert wehrpflichtige Grenzsoldaten in Norwegen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) mustert wehrpflichtige Grenzsoldaten in Norwegen.  © dpa/Kay Nietfeld

"Ich glaube, dass es in Zeiten, in denen es keine militärische Bedrohung in Europa gab, vertretbar und richtig war, vielleicht darauf zu verzichten", so Pistorius. Nun würden wir auf Zeiten zulaufen, "in denen wir umsteuern müssen".

Der Verteidigungsminister informierte sich an der Grenzstation Pasvik über die Aufgaben norwegischer Wehrdienstleistender, die dort zum Schutz der Grenze zu Russland eingesetzt sind.

Der Verteidigungsminister bot ein stärkeres Engagement der Bundeswehr im Norden der NATO an.

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Norwegens Wehrpflichtige im Grenzschutz werden zunächst sechs Monate ausgebildet und sind dann sechs Monate im Einsatz.

Pistorius war am Vortag in Schweden eingetroffen, wo er sich über das dortige Wehrdienst-Modell als mögliches Vorbild für Deutschland informiert hatte.

Dort werden alle jungen Frauen und Männer gemustert, ein ausgewählter Teil erhält Angebote für einen Dienst, eine Musterungspflicht sozusagen.

Titelfoto: dpa/Kay Nietfeld

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