Friedrich Merz bei Maybrit Illner: Auf diese Fragen hat der Kanzler noch keine Antwort

Berlin - Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat bei Maybrit Illner (60) verraten, dass er bei manchen wichtigen Fragen noch auf der Suche nach Lösungen ist.

Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) war am Donnerstagabend in der ZDF-Talkshow von Maybrit Illner (60) zu Gast.
Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) war am Donnerstagabend in der ZDF-Talkshow von Maybrit Illner (60) zu Gast.  © ZDF/Thomas Kierok

Am Donnerstagabend ging es in der ZDF-Talkshow um die Fragen, was die neue Merz-Regierung alles schaffen und ob sie den großen Erwartungen gerecht werden kann. Der neue Bundeskanzler zeigte sich grundsätzlich zuversichtlich, auch wenn er mehrmals auf die Bremse treten musste.

So forderte Merz klipp und klar, dass "einfache Leute" wieder "mehr Netto vom Brutto" übrig haben sollten. Darüber, wie er mit seiner Regierung dieses Ziel erreichen will, herrsche jedoch noch Unklarheit: "Ich gebe zu: Ich hätte mir auch gewünscht, dass wir im Koalitionsvertrag dazu etwas mehr geschrieben hätten." Dies müsse von CDU, CSU und SPD nun nachgeholt werden, sagte Merz.

Im Mittelpunkt der Problemlösung stehe für Merz dabei die hohe Belastung durch das Sozialversicherungssystem, das auch hinsichtlich der jungen Generationen reformiert werden müsste. Aber wie?

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"Ich will gar nicht verhehlen, dass ich noch keine abschließende Antwort habe, weder für die Rentenversicherung noch für die Krankenversicherung und Pflegeversicherung", gab der Chef der Union zu. Er fügte an, dass er bislang nur "erste Teile einer Antwort" beisammenhabe, etwa das Konzept einer "Frühstart-Rente" ab einem Alter von sechs Jahren.

Dadurch solle Kindern der "Wert des Sparens" wieder nähergebracht werden, erörterte Merz und verglich die Idee mit Erfahrungen aus seiner eigenen Kindheit: Damals habe er ein Sparbuch mit 20 D-Mark bekommen und sich jährlich die Zinsen eintragen lassen: "Das hat mir den Wert von Sparen vermittelt."

Keine Ampel 2.0: Merz spricht von "guter Arbeitsatmosphäre"

Laut Merz ist die Zusammenarbeit innerhalb der schwarz-roten Koalition bisher gut.
Laut Merz ist die Zusammenarbeit innerhalb der schwarz-roten Koalition bisher gut.  © ZDF/Thomas Kierok

Trotz dieser Ungewissheiten zeigte sich Merz überzeugt, dass unter seiner Führung das Land wirtschaftlich wieder auf Vordermann gebracht werden könne.

Dem Versuch Illners, aufgrund jüngster Meldungen über erste Unstimmigkeiten innerhalb der neuen Koalition einen Vergleich zur Stimmung innerhalb der gescheiterten Ampel-Regierung herzustellen, stellte sich Merz entschlossen entgegen.

CDU, CSU und SPD seien zwar "drei unterschiedliche Parteien", die ihre "unterschiedlichen Auffassungen nicht an der Garderobe abgeben" hätten, dennoch herrsche eine "gute Arbeitsatmosphäre".

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Auch in Sachen Klimaschutz war der neue Bundeskanzler sehr bedacht, sich klar von der Vorgängerregierung abzugrenzen. Dieses Thema sei, vor allem wegen der Grünen, von der Ampel "übermoralisiert" worden, so Merz. Er wolle es nun "anders" machen und sich "unideologisch" damit befassen: "Wir gehen nicht mit erhobenen Zeigefinder durchs Land und sagen den Leuten, wie sie heizen oder essen sollen."

Die ganze Sendung vom Donnerstagabend kann in der ZDF-Mediathek angesehen werden.

Titelfoto: ZDF/Thomas Kierok

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