Merz bei Trump: "Irgendwelche Fragen an den Kanzler?"

Washington - Keine Demütigung, kein Eklat. Die Pressekonferenz von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) und US-Präsident Donald Trump (78) war von gegenseitiger Freundlichkeit geprägt.

Die Pressekonferenz zwischen US-Präsident Donald Trump (78, r.) und Kanzler Friedrich Merz (69, CDU, l.) verlief glücklicherweise ohne Eklat.
Die Pressekonferenz zwischen US-Präsident Donald Trump (78, r.) und Kanzler Friedrich Merz (69, CDU, l.) verlief glücklicherweise ohne Eklat.  © Michael Kappeler/dpa POOL/dpa

Dazu muss erwähnt werden, dass die Aufmerksamkeit der im Oval Office anwesenden Presse schnell vom Besuch des deutschen Regierungschefs abgelenkt wurde. Nach dem obligatorischen Austausch von Nettigkeiten zur Begrüßung folgte eine fast ununterbrochene Fragerunde für Trump zu US-politischen Themen.

Zwischenzeitlich fragte Trump sogar explizit in die Runde: "Irgendwelche Fragen an den Kanzler?"

Die wenigen Momente, in denen es sich um die deutsch-amerikanischen Beziehungen drehte, verliefen immerhin sehr positiv. Trump fand stets lobende Worte für Merz, bezeichnete ihn als "guten Repräsentanten" und lobte ihn für seine guten Sprachkenntnisse.

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Der Unionschef dagegen bedankte sich für den "freundlichen Empfang" und erklärte, dass man im Zuge des Treffens eine "Vertiefung der Zusammenarbeit" vorbereiten wolle. Trump stimmte dem zu.

Seinen Glanzmoment hatte Merz, als der Krieg in der Ukraine zur Sprache kam. Mit Verweis auf den Jahrestag des "D-Day" am 6. Juni und der damit einhergehenden Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus, verwies er darauf, dass die USA auch heutzutage wieder in einer "starken Position" stünden, um den Krieg in der Ukraine zu beenden.

Merz bezeichnete Trump dabei als "Schlüsselfigur".

Merz bei Trump: Darüber konnten beide Regierungschef lachen

Kanzler Merz wurde von der anwesenden Presse zwar kaum gefragt, Grund zum Lachen gab es trotzdem.
Kanzler Merz wurde von der anwesenden Presse zwar kaum gefragt, Grund zum Lachen gab es trotzdem.  © Michael Kappeler/dpa POOL/dpa

Weiterhin stellten beide Regierungschef ein Handelsabkommen für Gas und Öl in Aussicht. Die USA hätten schließlich mehr davon, als man kaufen könne, behauptete Trump.

Auch einige Lacher prägten die gesellige Runde im Oval Office. Als Journalisten Trumps jüngst verhängtes Einreiseverbot für Menschen aus zwölf Ländern zur Sprache brachten, scherzte dieser in Richtung Merz, dass auch Deutschland derzeit ein Problem damit habe, "schlechte Menschen" aus dem Land zu bekommen.

Die Wiederbewaffnung der Bundeswehr sorgte ebenfalls für ein Schmunzeln. Trump erklärte, dass die höheren Verteidigungsausgaben Deutschlands grundsätzlich eine "gute Sache" seien, mit Verweis auf die deutsche Geschichte samt zwei gestarteter Weltkriege ergänzte er grinsend: "Wir werden sie beobachten."

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Der US-Präsident hatte noch einen simplen Rat für Merz parat, wie man denn wieder mehr Menschen dazu motivieren könne, der Armee beizutreten. Dafür brauche es nur "Spirit" (Mut, Schwung, Geist).

Merz hatte besonderes Geschenk dabei

Für den US-Präsidenten hatte der Bundeskanzler ein besonders Geschenk dabei.
Für den US-Präsidenten hatte der Bundeskanzler ein besonders Geschenk dabei.  © Evan Vucci/AP/dpa

Der Bundeskanzler war natürlich nicht mit leeren Händen nach Washington gereist.

Als Geschenk hatte der die hübsch aufbereitete und golden eingerahmte Geburtsurkunde von Trumps deutschen Großvater Friedrich im Gepäck, der 1869 in Kallstadt (Rheinland-Pfalz) das Licht der Welt erblickte.

Über die besondere Anfertigung zeigte sich Merz begeistert und erklärte im Vorfeld: "Ich würde es am liebsten behalten."

Auch bei Trump kam Merz' Geschenk gut an.

Erstmeldung vom 5. Juni, 18.54 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 20.10 Uhr.


Titelfoto: Bildmontage: Michael Kappeler/dpa Pool/dpa

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