Berlin - Im Rahmen einer ungewohnt lustigen "maischberger"-Sendung hat Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) über seinen damaligen Schulverweis geplaudert.
Zu Beginn der Sendung am Dienstagabend kramte Moderatorin Sandra Maischberger (58) eine Jugendsünde des Kanzlers hervor: Im zarten Alter von 16 Jahren war Merz aufgrund mangelnder Disziplin von seiner Schule geflogen.
Zunächst gab der CDU-Chef vor, sich nicht an den Grund für seinen Verweis erinnern zu können: "Weiß ich nicht mehr." Maischberger ließ diese Antwort jedoch nicht gelten und hakte auf Kosten von Ex-Kanzler Olaf Scholz (67, SPD) nach: "Herr Merz, also das ist so eine scholz'sche Redewendung."
Diesen Vergleich ließ Merz nicht auf sich sitzen und gab seine Erinnerungen an seine aufmüpfigen Jahre preis: "Naja gut, ich hatte einfach keine Lust auf Schule. Andere Dinge, die mir wichtiger waren und andere Prioritäten. Ich bin in der zehnten Klasse auch hängen geblieben und habe das mit dem Schulwechsel verbunden." Schüler, die zu Beginn der Sommerferien weniger erfreut auf ihr Zeugnis geblickt haben, dürften durch diese Aussagen weiterhin Hoffnung auf eine Karriere in der Politik geschöpft haben.
Auch im Anschluss an diesen Einblick in das wilde Leben des jungen Merz wurde der Eindruck erweckt, als würden sich mit Maischberger und Merz Klassenclown und Klassenlehrerin gegenübersitzen. Trotz eigentlich ernster Gesprächsthemen blieben vor allem die Lacher zwischendurch im Gedächtnis.
Merz hat plötzlich Fliege im Gesicht: Maischberger schreitet ein
Etwa, als Merz' Vater, der unter Altkanzlerin Angela Merkel (70) aus der CDU ausgetreten war, zur Sprache kam. Dass Joachim Merz, heute 101 Jahre alt, wegen seines Sohnes nicht wieder in die Partei eingetreten ist, störe Merz dabei nicht.
"Ich würde ihm das heute nicht mehr zumuten wollen, jetzt ein Beitragsformular für die CDU zu unterschreiben. Das würde im Übrigen den Altersdurchschnitt meiner Partei noch weiter erhöhen", sagte der Kanzler schmunzelnd.
Offen und direkt zeigte sich Merz ebenfalls, als Maischberger ihn auf die Aufregung um die Regenbogen-Flagge am Bundestag ansprach, deren Anbringung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (52, CDU) zuletzt untersagt worden war: "Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt, auf das man mal beliebig die Fahnen hisst."
Auf amüsante Weise ließ Merz auch durchblicken, dass er aufgrund der anhaltenden Kritik bezüglich seiner Asylpolitik derzeit mit Angela Merkel keinen trinken gehen würde. Auf die Frage, ob ein Glas Wein lieber mit Gerhard Schröder (81, SPD) oder Merkel, antwortete Merz lediglich mit einem vielsagenden Seufzer.
Am Wildesten wurde die Sendung zwischenzeitlich, als Maischberger plötzlich ihren Notizblock nahm und Merz damit im Gesicht herumwedelte. Die ARD-Moderatorin hatte dort offenbar die "Studiofliege" gesichtet und wollte verhindern, dass diese dem Kanzler in den Mund fliegt.
Ganz große Unterhaltung, die Ihr in der ARD-Mediathek anschauen könnt.