NRW-Chef Hendrik Wüst zweifelt an Böllerverbot: "Hilft gar nichts!"

Düsseldorf - NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (47, CDU) zweifelt trotz der Gewaltausbrüche gegen Polizei und Rettungskräfte an Silvester am Sinn eines Böllerverbots.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (47, CDU) warnte davor, die Silvesterkrawalle mit einer gescheiterten Integration von Migranten zu erklären.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (47, CDU) warnte davor, die Silvesterkrawalle mit einer gescheiterten Integration von Migranten zu erklären.  © Dieter Menne/dpa

Der CDU-Politiker sagte der "Bild"-Zeitung (Freitag): "Eine Debatte über ein Böllerverbot hilft gar nichts, wenn jemand in Berlin einen Feuerlöscher auf einen Rettungswagen wirft."

Er sprach sich dafür aus, die Polizei so auszustatten, dass sie die aus größeren Gruppen agierenden Täter mit Videokameras gerichtsfest identifizieren könne.

Der Ministerpräsident warnte davor, diese Krawalle ausschließlich mit einer gescheiterten Integration von Migranten zu erklären.

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"Es gibt ein Problem mit der zunehmenden Gewaltbereitschaft von Gruppen junger Männer. Allerdings nicht nur in Bezug auf Menschen mit Migrationshintergrund, sondern auch mit Blick auf Menschen, die ihre Wurzeln in Deutschland haben, deren Eltern und Großeltern schon lange hier sind."

Wegen Angriffen auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht in Nordrhein-Westfalen gibt es inzwischen 33 Verfahren.

Die Tatverdächtigen seien überwiegend männlich und hätten etwa zur Hälfte die deutsche Staatsbürgerschaft, heißt in einem Bericht des Innenministeriums an den Landtag. Demnach wurden 41 Polizisten in der Silvesternacht verletzt.

Titelfoto: Dieter Menne/dpa

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