Umfragetief und Renten-Zoff: NRW-Chef Wüst springt CDU-Buddy Merz zur Seite

Von Dorothea Hülsmeier, Bettina Grönewald

Düsseldorf - Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) bekommt in schwierigen Regierungszeiten Schützenhilfe von einem der wichtigsten Länderchefs: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (50, CDU) versicherte Merz seine Unterstützung und forderte weniger "Getöse" in der Politik.

NRW-Chef Hendrik Wüst (50, CDU, r.) fordert, dass Bundeskanzler und Parteifreund Friedrich Merz (70) mehr Unterstützung erhält.
NRW-Chef Hendrik Wüst (50, CDU, r.) fordert, dass Bundeskanzler und Parteifreund Friedrich Merz (70) mehr Unterstützung erhält.  © Thomas Banneyer/dpa

Merz habe für seine Arbeit und eine stabile, handlungsfähige Bundesregierung jede Unterstützung verdient, betonte Wüst am Dienstag in der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Wüst stellte aber auch Forderungen an Merz: Im Streit um das geplante Rentenpaket der Bundesregierung verlangte der 50-jährige Landeschef eine Lösung auch für die jüngere Generation. "Meine Unterstützung für eine baldige, gute Lösung, die auch die Perspektive der Jüngeren berücksichtigt, hat er jedenfalls."

Die Rente müsse für ältere Menschen ebenso verlässlich sein wie für die junge Generation, so Wüst. Die jungen Bundestagsabgeordneten argumentierten in der Renten-Debatte nicht für sich allein in eigener Sache. Vielmehr formulierten sie "Ansprüche an Nachhaltigkeit, die eigentlich allen Generationen am Herzen liegen".

Klares Ergebnis für Hendrik Wüst: CDU-Politiker bleibt Landeschef
Hendrik Wüst Klares Ergebnis für Hendrik Wüst: CDU-Politiker bleibt Landeschef

Junge Unionsabgeordnete kritisieren wegen möglicher künftiger Milliarden-Kosten das vereinbarte Rentenpaket, das zum 1. Januar in Kraft treten soll. Ohne diese Abgeordneten hätte die schwarz-rote Koalition im Bundestag aber keine Mehrheit für das Paket sicher.

Auch mit Blick auf die SPD sagte Wüst, Merz habe es als Chef der Bundesregierung "mit einem Koalitionspartner zu tun, der sich in dieser Frage ganz offensichtlich erkennbar schwertut".

Zuletzt war der Bundeskanzler wegen seiner Rentenpläne in die Kritik geraten. (Symbolbild)
Zuletzt war der Bundeskanzler wegen seiner Rentenpläne in die Kritik geraten. (Symbolbild)  © Bernd Weißbrod/dpa

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) betont: Arbeit von Bundesregierung kann sich sehen lassen!

Dabei könne sich abseits des Getöses die bisherige Arbeit der Bundesregierung sehen lassen, findet Wüst. Die Bundesregierung habe von einem Investitionssofortprogramm über die Unternehmenssteuersenkung und den Industriestrompreis bis hin zu Änderungen in der Migrationspolitik vieles geschafft, bilanzierte er.

Es seien zwar auch Fehler gemacht worden, sagte Wüst, ohne konkreter zu werden. Diese seien aber erkannt worden und würden bearbeitet. Die Bundesregierung müsse nun unterstützt werden, forderte Wüst, der ergänzte: "Und das muss aus allen Teilen der regierungstragenden Parteien in Berlin kommen."

Titelfoto: Bildmontage: Bernd Weißbrod/dpa, Thomas Banneyer/dpa

Mehr zum Thema Hendrik Wüst: