Ministerpräsident Söder besucht erstmals Prag: Viele gemeinsame Baustellen
München - Bayern und Tschechien teilen sich eine mehr als 350 Kilometer lange Grenze. Nun reist Markus Söder (55, CSU) nach Prag. Es gibt viele gemeinsame Baustellen - von den Verkehrsverbindungen bis hin zur Energiesicherheit.
Für den Ministerpräsidenten des Freistaats ist es der erste offizielle Besuch seit seinem Amtsantritt vor mehr als vier Jahren. Er trifft am Nachmittag des Donnerstags in Prag mit dem liberalkonservativen Regierungschef Petr Fiala (57) zusammen.
Söder hatte sich im Februar per Brief an Fiala mit dem Wunsch gewandt, "die nächste Etappe in den bayerisch-tschechischen Beziehungen einzuleiten".
Der CSU-Politiker regte eine gemeinsame Nachbarschaftsstrategie an, die vom Ausbau der Verkehrsverbindungen über Forschungsprogramme bis zum Naturschutz reichen soll. Nach Horst Seehofer (73, CSU) ist er erst der zweite bayerische Ministerpräsident, der das Nachbarland besucht.
Tschechien hat seit Anfang Juli für sechs Monate die rotierende EU-Ratspräsidentschaft inne.
Ein wichtiges Thema bei den anstehenden Gesprächen zwischen Söder und Fiala dürfte zudem die Energiesicherheit angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sein. Der Freistaat Bayern ist über die Gazelle-Erdgasleitung durch Tschechien mit der derzeit wegen Wartungsarbeiten abgeschalteten Ostseepipeline Nord Stream 1 verbunden.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa