Mannheim - Mit einer ungewöhnlichen "politischen Bildungsfahrt" hat der Mannheimer Stadtrat Julien Ferrat (34) bundesweit Schlagzeilen gemacht. Jetzt zieht der 34-Jährige ein Resümee und teilt große Pläne.
Der Politiker spricht rückblickend von einer "gelungenen Mischung aus Bildungsprogramm und Freizeit".
Die 28-köpfige Gruppe habe ihre Komfortzone verlassen und Grenzerfahrungen gemacht. "Beim BDSM-Einführungsabend war es letztendlich für mich kein Problem, mich als Freiwilliger zu melden und mir von einer Domina den Hintern versohlen zu lassen", erinnert sich Ferrat.
Seine gemachten Erfahrungen will er nun auch für seine Arbeit als Stadtrat nutzen. "Langfristiges Ziel ist, auch in Mannheim ein FKK-Swinger-Paradies zu errichten und Mannheim als kleine Schwester von Cap d’Agde zu vermarkten", so Ferrat.
Denkbar sei ein Dorf für 1000 bis 2000 Menschen. Es soll vor allem Gäste aus Norddeutschland oder Skandinavien anziehen, die auf dem Weg nach Frankreich Zwischenstopps einlegen.
Julien Ferrat: "Keine Spinnerei"
Trotz Gegenwind aus der Politik sowie Öffentlichkeit sieht sich Ferrat bestätigt: "Cap d'Agde zeigt, dass dies keine Spinnerei ist, sondern ein bewährtes Konzept, um Mehreinnahmen für die Stadtkasse zu generieren - ohne die Bürger in Form von Steuererhöhungen oder Gebührenerhöhungen zu belasten."
Der 34-Jährige von der Wählervereinigung "Die Mannheimer" hatte im Amtsblatt der Stadt zu einer achttägigen Reise ins südfranzösische Cap d'Agde eingeladen.
Dabei handelte es sich um das sogenannte "Village Naturiste", ein FKK-Resort, das seit Jahrzehnten auch als Swinger-Hotspot bekannt ist.
Beworben wurde die Fahrt als "unvergesslicher FKK-Swinger-Urlaub mit Politikprogramm". Ein zuvor organisiertes "Trainingslager" mit Outdoor-Sex in Mannheim habe geholfen, die Gruppe vorzubereiten.