Umfrage: AfD bei Rekordwert, Bundeskanzler Merz im Stimmungstief

Mainz - Eine aktuelle Umfrage für das ZDF-Politbarometer zeigt: Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) und seine Regierung haben keine Mehrheit mehr in der Bevölkerung. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, so würde zudem die in Teilen rechtsextremistische AfD einen Rekordwert erzielen.

Schlechte Umfrage-Werte für Friedrich Merz (69, CDU): Zahlreiche Menschen in Deutschland sind mit seiner Arbeit als Bundeskanzler unzufrieden.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen hat für den Mainzer Fernsehsender von Dienstag bis Donnerstag 1269 zufällig ausgewählte wahlberechtigte Personen befragt, wie am Freitag mitgeteilt wurde.

Das Ergebnis dieser repräsentativen Umfrage: Wäre am Sonntag Bundestagswahl, so kämen CDU/CSU zusammen auf 27 Prozent (keine Veränderung zum letzten ZDF-Politbarometer im August).

Die AfD würde 25 Prozent erreichen (plus 2) und damit "ihren bislang höchsten Wert". Weit dahinter käme die SPD mit 15 Prozent (unverändert), danach die Grünen mit 11 Prozent (minus 1) und die Linke mit 10 Prozent (minus 1) auf dem letzten Platz.

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"Das BSW und die FDP könnten nach wie vor mit jeweils 3 Prozent rechnen", ergänzte ein Sprecher. Beide Parteien würden damit an der Fünf-Prozent-Hürde des Bundestags scheitern.

Schwarz-Rot hätte nach dieser Bundestagswahl-Projektion keine Mehrheit mehr im Parlament.

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Wäre am Sonntag Bundestagswahl, die AfD läge nur noch zwei Prozentpunkte hinter CDU/CSU.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Mehrheit der Deutschen mit Bundesregierung unzufrieden

Eine knappe Mehrheit bewertet die Arbeit der schwarz-roten Bundesregierung insgesamt als schlecht.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Auch die Zufriedenheit mit der Arbeit von Bundeskanzler Friedrich Merz im Speziellen und mit der Arbeit der Bundesregierung insgesamt ist gering.

Die Leistungsbilanz des Kanzlers falle "schlechter aus als jemals zuvor in dieser Legislaturperiode". Lediglich 46 Prozent würden dem 69-Jährigen eine gute Arbeit attestieren. Ebenfalls 46 Prozent würden sein Handeln als Regierungschef negativ bewerten (die restlichen 8 Prozent gaben kein Urteil ab).

"Auch die Unzufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung erreicht einen neuen Höchstwert: 51 Prozent der Deutschen stellen der Koalition ein schlechtes Zeugnis aus", heißt es weiter. Nur 41 Prozent würden Schwarz-Rot positiv bewerten.

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Den von Merz angekündigten "Herbst der Reformen" sieht ebenfalls eine Mehrheit der Bevölkerung äußerst kritisch: Lediglich 25 Prozent rechnen mit Verbesserungen im Gesundheitswesen (72 Prozent glauben nicht daran). Beim Thema "Rente" sind die Menschen noch pessimistischer: Nur 23 Prozent rechnen mit Verbesserungen (75 Prozent jedoch nicht).

Eine Mehrheit wünscht sich eine stärkere Besteuerung hoher Einkommen und ist gegen Kürzungen im Sozialbereich.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen
Was die Umfrage ebenfalls zeigt: 68 Prozent halten die Zustände in Deutschland für ungerecht oder sogar sehr ungerecht.  © ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Klare Mehrheit will höhere Steuern für Reiche

Gefragt nach Steuererhöhungen für Besserverdienende und Reiche zeigt die Umfrage für das ZDF-Politbarometer, dass eine klare Mehrheit in der Bevölkerung (68 Prozent) dafür ist.

Die von Friedrich Merz und Teilen der Unionsparteien immer wieder geforderten Kürzungen im Sozialstaat finden in der Gesamtbevölkerung jedoch keine Mehrheit: 52 Prozent lehnen diese laut der Umfrage ab.

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