Bundestag: Erstmal einen heben - Merz lädt Kabinett zum Bier ein

Berlin - Am ersten Tag nach seiner Wahl zum Bundeskanzler reist Friedrich Merz (69, CDU) heute in die beiden Nachbarländer Frankreich und Polen.

Der neu gewählte Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) reist am Mittwoch nach Frankreich und Polen. (Archivfoto)
Der neu gewählte Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) reist am Mittwoch nach Frankreich und Polen. (Archivfoto)  © Sebastian Gollnow/dpa

In Paris wird er mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47) unter anderem darüber sprechen, wie Europa nach dem radikalen außenpolitischen Kurswechsel der USA unter Präsident Donald Trump (78) selbstständiger werden kann.

In Warschau dürfte es mit Ministerpräsident Donald Tusk (68) neben dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch um irreguläre Migration gehen. Merz hat eine Verschärfung der Grenzkontrollen und verstärkte Zurückweisungen vom ersten Tag seiner Amtszeit an angekündigt.

Für die Umsetzung ist der neue CSU-Innenminister Alexander Dobrindt (54) zuständig. Polen begegnet den Maßnahmen mit Skepsis.

Nach Bundestags-Aus: SPD-Politiker will wieder Lokführer werden
Bundestagswahl 2025 Nach Bundestags-Aus: SPD-Politiker will wieder Lokführer werden

Alle wichtigen Infos zur Bundestagswahl und der Regierungsbildung findet Ihr im TAG24-Ticker.

7. Mai, 6.26 Uhr: Kabinett streicht zum Auftakt 25 Posten

In seiner ersten Sitzung hat das neue Bundeskabinett von Union und SPD beschlossen, die Zahl der Beauftragten, Bevollmächtigten und Koordinatoren der Regierung um 25 zu kürzen.

Einen entsprechenden Beschluss fassten Kanzler Friedrich Merz (CDU) und seine 17 Bundesministerinnen und - minister am späten Dienstagabend im Kanzleramt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr. Keine vier Stunden zuvor war die Regierung im Bundestag nach der Zitterpartie bei der Kanzlerwahl im Bundestag vereidigt worden.

Das neu ernannte Kabinett sitzt erstmals zusammen im Bundestag.
Das neu ernannte Kabinett sitzt erstmals zusammen im Bundestag.  © Kay Nietfeld/dpa

7. Mai, 6.25 Uhr: Kanzler Merz kündigt Telefonat mit Trump an

Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (69) will an diesem Donnerstag mit US-Präsident Donald Trump (78) telefonieren.

"Wir kennen uns bisher persönlich nicht", sagte Merz im ZDF. Zu einem Treffen der beiden werde es spätestens auf dem Nato-Gipfel Ende Juni in Den Haag kommen, "vielleicht auch früher", betonte der CDU-Vorsitzende. "Wir werden offen miteinander reden."

7. Mai, 6.22 Uhr: Linnemann: Kanzler-Wahl am Freitag wäre "katastrophal" gewesen

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47) ist froh, dass die Wahl von Parteichef Friedrich Merz (69) zum Bundeskanzler doch noch wenige Stunden nach dem verlorenen ersten Wahlgang geglückt ist.

Eine Verschiebung auf den Freitag wäre "katastrophal" gewesen, sagte Linnemann in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz". Ein tagelanges Vakuum hätte sich Deutschland nicht leisten können.

7. Mai, 6.19 Uhr: Erstmal einen heben - Merz lädt Kabinett zum Bier ein

Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) will sein Regierungsteam zu einem Bier aus seiner sauerländischen Heimat einladen.

Im RTL-Interview bestätigte er, dass er ein Zehn-Liter-Fass ins Kanzleramt gebracht habe, um bei der abendlichen Kabinettssitzung mit seinen Ministerinnen und Ministern anzustoßen. Es werde sicherlich kein "Frusttrinken" wegen des missglückten ersten Wahlgangs geben, versicherte Merz. Stattdessen wolle er auf die gemeinsame Arbeit anstoßen.

Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat sein Regierungsteam zu einem Bier eingeladen. (Archivfoto)
Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat sein Regierungsteam zu einem Bier eingeladen. (Archivfoto)  © Marcus Brandt/dpa

7. Mai, 6.15 Uhr: Außenminister Wadephul für "grundnüchterne Prioritätensetzung"

Der neue Außenminister Johann Wadephul (62) kündigt nach einer wertegeleiteten Politik seiner Vorgängerin Annalena Baerbock (44, Grüne) eine auf Sicherheit, Interessen und Wirtschaft fokussierte Außenpolitik an.

Angesichts geopolitischer Realitäten und weltweiter Krisen wolle er "eine grundnüchterne Prioritätensetzung" vornehmen, sagte der CDU-Politiker bei der Amtsübergabe durch Annalena Baerbock (Grüne) im Auswärtigen Amt in Berlin.

6. Mai, 22.15 Uhr: Kanzler Merz reist zuerst nach Paris und Warschau

Am ersten Tag nach seiner Wahl zum Bundeskanzler reist Friedrich Merz (69, CDU) am Mittwoch in die beiden Nachbarländer Frankreich und Polen.

In Paris wird er mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47) unter anderem darüber sprechen, wie Europa nach dem radikalen außenpolitischen Kurswechsel der USA unter Präsident Donald Trump (78) selbstständiger werden kann.

In Warschau dürfte es mit Ministerpräsident Donald Tusk (68) neben dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch um irreguläre Migration gehen. Merz hat eine Verschärfung der Grenzkontrollen und verstärkte Zurückweisungen vom ersten Tag seiner Amtszeit an angekündigt.

6. Mai, 21.55 Uhr: Merz sieht ersten Wahlgang nur als "kleinen Makel"

Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) sieht sich durch den verlorenen ersten Wahlgang nicht geschwächt.

"Das ist sicherlich ein kleiner Makel", räumte Merz am Abend im ZDF ein. Sein Vertrauen in SPD-Vizekanzler Lars Klingbeil (49) sei aber "unverändert groß".

Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat weiterhin großes Vertrauen in SPD-Vizekanzler Lars Klingbeil (49).
Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat weiterhin großes Vertrauen in SPD-Vizekanzler Lars Klingbeil (49).  © Michael Kappeler/dpa

6. Mai, 21.36 Uhr: Söder sieht Koalition jetzt erst richtig zusammengeschweißt

Der CSU-Vorsitzende Markus Söder (58) kann dem Debakel im ersten Durchgang der Kanzlerwahl von Friedrich Merz auch etwas Positives abgewinnen: "Ich glaube, dass der Moment heute sogar eine Stärkung sein kann", sagte der bayerische Ministerpräsident in einem ZDF-"Spezial".

"Ich glaube, dass die neue Regierung heute erst richtig zusammengeschweißt wurde und erst erkannt hat, was passiert, wenn man sich nicht aufeinander verlassen kann." Insofern könne aus dem im ersten Moment holperigen Start dann doch die Geburtsstunde einer neuen Verantwortungsidee werden.

6. Mai, 21.01 Uhr: Merz bei AfD-Verbot zurückhaltend

In der Debatte über ein AfD-Verbot hat sich der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) zurückhaltend geäußert.

"Zehn Millionen Wählerinnen und Wähler der AfD, die können Sie nicht verbieten", sagte der CDU-Vorsitzende am Abend im ARD-Fernsehen.

6. Mai, 20.32 Uhr: Merz im Kanzleramt angekommen

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat nach seiner Wahl Entschlossenheit bei der Lösung der Probleme in Deutschland zugesichert.

"Wir sind eine Koalition aus der Mitte des politischen Spektrums unseres Landes und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in der Lage sein werden, die Probleme unseres Landes aus eigener Kraft, aus diesem Haus heraus, auch aus diesem Haus heraus, lösen zu können", sagte der CDU-Politiker bei der Amtsübernahme im Kanzleramt.

"Was für ein Tag!", stellte Merz zudem mit Hinweis auf "Überraschungen" fest, darunter offenkundig seine erste im zweiten Wahlgang erfolgte Wahl. Dabei dankte er seinem Vorgänger Olaf Scholz (66, SPD) ausdrücklich für dessen Arbeit in schwieriger Zeit.

Im Kanzleramt übergab Olaf Scholz (66. SPD, l.) die Geschäfte an seinen Nachfolger Friedrich Merz (69, CDU, r.)
Im Kanzleramt übergab Olaf Scholz (66. SPD, l.) die Geschäfte an seinen Nachfolger Friedrich Merz (69, CDU, r.)  © Michael Kappeler/dpa

6. Mai, 19.30 Uhr: 13 Minister schwören mit Gottesformel

Die große Mehrheit des neuen schwarz-roten Kabinetts hat sich bei seiner Vereidigung auf Gott berufen.

13 der 17 Ministerinnen und Minister ergänzten ihren Amtseid um die Worte "So wahr mir Gott helfe" - so wie zuvor schon der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU). Lediglich die vier SPD-Minister Boris Pistorius (65, Verteidigung), Bärbel Bas (57, Arbeit und Soziales), Carsten Schneider (49, Umwelt) und Reem Alabali-Radovan (35, Entwicklung) verzichteten auf die Gottesformel.

Bei der Vereidigung des Ampel-Kabinetts vor dreieinhalb Jahren hatte sich lediglich eine knappe Mehrheit von neun Ministern auf Gott berufen, sieben ließen damals die Formel bei ihrem Amtseid weg.

Als einer von vier Ministern verzichtete Boris Pistorius bei seiner Vereidigung auf die Worte: "So wahr mir Gott helfe."
Als einer von vier Ministern verzichtete Boris Pistorius bei seiner Vereidigung auf die Worte: "So wahr mir Gott helfe."  © Kay Nietfeld/dpa

6. Mai, 19.15 Uhr: Kabinett vereidigt - Regierungsbildung abgeschlossen

Mit der Vereidigung des kompletten Kabinetts im Bundestag ist die Bildung der neuen Bundesregierung von CDU, CSU und SPD gut zehn Wochen nach der Wahl abgeschlossen.

Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) und die 17 Ministerinnen und Minister können ihre Arbeit nun aufnehmen.

Lars Klingbeil (49, M., SPD), Bundesminister der Finanzen und Vizekanzler, legt im Beisein von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, l., CDU) vor Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (52, CDU) im Bundestag bei der Vereidigung den Amtseid ab.
Lars Klingbeil (49, M., SPD), Bundesminister der Finanzen und Vizekanzler, legt im Beisein von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, l., CDU) vor Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (52, CDU) im Bundestag bei der Vereidigung den Amtseid ab.  © Kay Nietfeld/dpa

6. Mai, 18.39 Uhr: Steinmeier ruft zu fairem Umgang mit neuer Regierung auf

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69, SPD) hat zu Fairness im Umgang mit der neuen Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) und mit ihren Entscheidungen aufgerufen.

Die Regierung übernehme politische Verantwortung in einer Zeit mit großen Herausforderungen, sagte er nach der Ernennung des Bundeskanzlers und seiner Ministerinnen und Minister im Schloss Bellevue. "Es ist – ich sage das so klar – im Interesse unseres Landes, dass Sie Erfolg haben."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69, SPD, M.) inmitten des neuen Kanzlers und des neuen Vize.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69, SPD, M.) inmitten des neuen Kanzlers und des neuen Vize.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

6. Mai, 18.17 Uhr: 17 Minister ernannt

Die neue Bundesregierung ist komplett.

Nach Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) haben auch die 17 Ministerinnen und Minister seines Kabinetts von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69, SPD) ihre Ernennungsurkunden erhalten.

Neben Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) haben nun auch alle 17 Minister ihrer Ernennungsurkunde überreicht bekommen.
Neben Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) haben nun auch alle 17 Minister ihrer Ernennungsurkunde überreicht bekommen.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

6. Juni, 17.35 Uhr: Amtseid abgelegt

Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (69) hat im Bundestag seinen Amtseid abgelegt.

Der CDU-Vorsitzende schwor unter anderem, seine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, seinen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm zu wenden. Er verwendete dabei die religiöse Zusatzformel "so wahr mir Gott helfe".

Anschließend wurde die Sitzung erneut unterbrochen. Nun machen sich die neuen Minister auf den Weg zum Bundespräsidenten, um dort ernannt zu werden. Anschließend werden auch sie im Bundestag vereidigt.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69) hat im Bundestag seinen Amtseid abgelegt.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69) hat im Bundestag seinen Amtseid abgelegt.  © Kay Nietfeld/dpa

6. Mai, 17.31 Uhr: Merz leistet Kanzler-Eid

Nach einer Unterbrechung läuft die Bundestagssitzung weiter.

Neu-Kanzler Friedrich merz (69, CDU) wird nun den Amtseid leisten.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

Mehr zum Thema Bundestagswahl 2025: