Umfragehammer in Thüringen: AfD baut Vorsprung aus, FDP und Grüne fliegen aus Landtag

Erfurt - Im kommenden Jahr wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. Laut einer aktuellen Umfrage steuert der Freistaat auf eine Regierungskrise zu.

Die Thüringer AfD um Landeschef Björn Höcke (51) befindet sich weiterhin im Umfragehoch.
Die Thüringer AfD um Landeschef Björn Höcke (51) befindet sich weiterhin im Umfragehoch.  © Martin Schutt/dpa

Rund zehn Monate vor der Landtagswahl in Thüringen verliert die derzeitige rot-rot-grüne Minderheitsregierung weiter an Zustimmung. Laut einer aktuellen Insa-Erhebung kommen Linke, SPD und Grüne zusammen nur noch auf ein Drittel der Wählerstimmen. Die Werte der AfD sowie der CDU steigen.

Demnach kommen die Linke um Ministerpräsident Bodo Ramelow (67) aktuell auf 20 Prozent. Dies sind zwei Prozentpunkte weniger als bei der letzten Umfrage im September. Die SPD verliert einen Punkt und ist mit neun Prozent nicht mehr zweistellig. Der dritte Regierungspartner wäre dagegen nicht mehr im Landtag vertreten. Die Grünen büßen zwei Punkte ein und kommen nur noch auf vier Prozent.

Steil nach oben geht es weiterhin für die AfD. In der neuesten Umfrage baut die Partei um Landeschef Björn Höcke (51) ihre dominante Stellung aus und kommt auf 34 Prozent, ein plus von zwei Prozentpunkten. Die CDU schiebt sich mit 22 Prozent (plus eins) an den Linken vorbei und ist derzeit zweitstärkste Kraft im Freistaat.

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Unverändert bleibt das Ergebnis der FDP. Die Liberalen stagnieren bei vier Prozent und müssten damit ebenfalls aus dem Thüringer Landtag ausziehen. Stand jetzt würde das kleine Bundesland wohl auf eine Regierungskrise zusteuern, denn Mehrheiten wären ohne Beteiligung von AfD oder Linke nicht in Sicht. Theoretisch wären Mehrheitskoalition von AfD und CDU, AfD und Linke sowie CDU, Linke und SPD möglich.

Eine Zusammenarbeit mit der AfD wird von allen anderen Parteien jedoch ausgeschlossen. Darüber hinaus betonte die CDU, dass es keine Kooperation mit der Linken geben wird.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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