Trump zur Kapitol-Attacke mit fünf Toten: "Es gab eine Menge Liebe"

Washington - Inmitten der Streitereien um das Gremium zur Kapitol-Attacke sorgen Interview-Aussagen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (75) über den 6. Januar für Aufregung

Ex-Präsident Donald Trump (75) verurteilt die Angriffe auf das US-Kapitol nicht, sondern redet sie schön. (Archivbild)
Ex-Präsident Donald Trump (75) verurteilt die Angriffe auf das US-Kapitol nicht, sondern redet sie schön. (Archivbild)  © Tony Dejak/AP/dpa

"Und es war übrigens auch eine liebevolle Menschenmenge. Es gab eine Menge Liebe. Das habe ich von allen gehört", sagt Trump nach einem Audiomitschnitt der "Washington Post"-Reporter Carol Leonnig und Philip Rucker.

Leonnig und Rucker haben Trump für ihr neues Buch "I Alone Can Fix It: Donald J. Trump's Catastrophic Final Year" (etwa: Nur ich kann es richten: Donald J. Trumps katastrophales letztes Jahr) im März interviewt.

Er glaube, es sei die größte Menschenmenge gewesen, zu der er jemals zuvor gesprochen habe, sagte Trump weiter.

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Anhänger Trumps hatten am 6. Januar den Sitz des US-Kongresses in Washington erstürmt. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Kapitol-Polizist.

Trump musste sich wegen des Angriffs einem Amtsenthebungsverfahren stellen, weil er seine Anhänger zuvor in einer Rede aufgestachelt hatte.

Am Ende des Verfahrens wurde der Republikaner freigesprochen.

Die Anhänger von US-Präsident Donald Trump stürmten das US-Kapitolgebäude am 6. Januar. Die Abgeordneten waren soeben dabei gewesen, den Sieg der US-Wahl von Joe Biden (78) im November zu bestätigen.
Die Anhänger von US-Präsident Donald Trump stürmten das US-Kapitolgebäude am 6. Januar. Die Abgeordneten waren soeben dabei gewesen, den Sieg der US-Wahl von Joe Biden (78) im November zu bestätigen.  © Essdras M. Suarez/Zuma Press/dpa
Gewaltsamt verschafften sich die Demonstranten Zutritt. Bilder der Akteure wie Jacob Anthony Chansley, zunächst nur "Schamane" genannt, gingen um die Welt.
Gewaltsamt verschafften sich die Demonstranten Zutritt. Bilder der Akteure wie Jacob Anthony Chansley, zunächst nur "Schamane" genannt, gingen um die Welt.  © Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

Sturm auf das Kapitol soll weiter untersucht werden

Der Ansturm auf das Kapitol beschäftigt nach wie vor die US-Politik.
Der Ansturm auf das Kapitol beschäftigt nach wie vor die US-Politik.  © Carol Guzy/ZUMA Wire/dpa

In der kommenden Woche soll im Repräsentantenhaus der Ausschuss zur Untersuchung der Attacke auf das Kapitol beginnen. Zwischen Demokraten und Republikanern war es über das Gremium zuletzt zu Zerwürfnissen gekommen.

Nancy Pelosi (81), die Vorsitzende der Kongresskammer, hatte zwei Kandidaten der Republikaner für das Gremium abgelehnt. Die beiden gelten als treue Anhänger Trumps.

Der republikanische Minderheitsführer der Kongresskammer, Kevin McCarthy (56), drohte danach mit einem Boykott des Ausschusses.

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"Das ist todernst", sagte Pelosi. "Es geht um unsere Verfassung, es geht um unser Land. Es geht um einen Angriff auf das Kapitol, der aus irgendeinem Grund auf Kosten der Wahrheitsfindung falsch dargestellt wird."

Nach Äußerungen und Handlungen der abgelehnten Kandidaten wäre es "lächerlich", wenn sie Teil dieses Ausschusses wären.

Titelfoto: Bildmontage: Carol Guzy/ZUMA Wire/dpa, Tony Dejak/AP/dpa

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