"Keine Könige": Millionen-Protest gegen Trump in über 800 Städten

Von Luzia Geier, Christina Eck, Johanna Hänsel

New York City/Pittsburgh/Bethesda (USA) - In den USA haben Gegner der Politik von Präsident Donald Trump (79) erneut zu landesweiten Protesten aufgerufen. Unter dem Motto "No Kings" - zu Deutsch: "Keine Könige" - fanden an zahlreichen Orten Demonstrationen statt.

New York: Tausende von Demonstranten füllen den Times Square während einer "No Kings"-Demonstration.
New York: Tausende von Demonstranten füllen den Times Square während einer "No Kings"-Demonstration.  © Olga Fedorova/AP/dpa

Die Organisatoren erklärten, sie wollten damit ein Zeichen gegen die ihrer Ansicht nach autoritäre Politik Trumps setzen.

Am Mittag (Ortszeit) teilten sie mit, Millionen Menschen beteiligten sich in mehr als 800 Städten friedlich an Demonstrationen. Beim Sender CNN war von 2500 Protesten landesweit die Rede.

In New York hatten sich am Mittag mehrere Zehntausende versammelt.

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Eine Helferin sagte der Deutschen Presse-Agentur am Times Square, die Menge habe die Straße gen Süden bis zum Union Square gefüllt - also über mehrere Kilometer. Proteste gab es zudem in der Hauptstadt Washington, Boston, Atlanta, Chicago, Los Angeles und zahlreichen weiteren Städten.

In Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania gingen Tausende Menschen auf die Straße, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Auch in kleineren Orten wie Bethesda im Umland von Washington und im Sarasota County in Florida beteiligten sich Menschen an den Kundgebungen.

Eine stilisierte Trump-Figur mit Königskrone, aufgenommen beim "No Kings"-Protest im Boston Common-Park.
Eine stilisierte Trump-Figur mit Königskrone, aufgenommen beim "No Kings"-Protest im Boston Common-Park.  © Franziska Spiecker/dpa

"In Amerika haben wir keine Könige", so die Bewegung

Das Kapitol der Vereinigten Staaten dient als Kulisse für den Protest am "No Kings Day" in Washington.
Das Kapitol der Vereinigten Staaten dient als Kulisse für den Protest am "No Kings Day" in Washington.  © Tom Hudson/ZUMA Press Wire/dpa

Auf der Website der Bewegung heißt es, Trumps Regierung schicke "maskierte Agenten auf unsere Straßen", terrorisiere Gemeinden und nehme Menschen ohne Haftbefehl fest.

Außerdem werfe man ihm vor, Wahlen zu bedrohen, Gesundheits- und Umweltschutz abzubauen und Milliardären Vorteile zu verschaffen, während viele Familien unter steigenden Lebenshaltungskosten litten. "Der Präsident glaubt, seine Macht sei absolut", heißt es weiter. "Aber in Amerika haben wir keine Könige."

Seit Trumps zweiten Amtsantritt Ende Januar hat es in den Vereinigten Staaten deutlich mehr Demonstrationen als in seiner ersten Amtszeit gegeben. Das geht aus Zählungen des "Crowd Consortium" der Universität Harvard hervor.

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Mitte Juni gingen bei "No Kings"-Protesten mehrere Millionen Menschen auf die Straßen - der Massenprotest gilt als einer der größten in der Geschichte der USA.

Titelfoto: Fotomontage: Olga Fedorova/AP/dpa//Franziska Spiecker/dpa

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