Trump-Schock im Kampf gegen die Drogen: "Wir werden die Leute einfach umbringen"

Washington, D.C. (USA) - Erst am vergangenen Wochenende wurde ein vermeintliches Drogen-Schmuggel-Boot von der US-Regierung zerstört - mehrere Menschen an Bord starben. Nach den Worten von Präsident Donald Trump (79) scheint das erst der Anfang gewesen zu sein. Mit aller Radikalität will er gegen Drogenschmuggler vorgehen - und dabei auch nicht auf die Zustimmung des US-Kongresses warten.

Donald Trump (79) nimmt Tote im Kampf gegen die Drogen gerne in Kauf.  © dpa/AP | Alex Brandon

Schon jetzt sind mindestens 37 Menschen durch die US-Angriffe auf Schmuggel-Boote verstorben, wie CNN berichtete. Darunter wohl mindestens ein unschuldiger Fischer, wie der kolumbianische Präsident Gustavo Petro gegenüber CBS News bestätigte.

Doch Trump will weiterfeuern, auch den Landweg ins Visier nehmen, dabei gerne auf eine formelle Kriegserklärung des Kongresses verzichten: "Ich werde nicht unbedingt eine Kriegserklärung fordern. Ich denke, wir werden einfach die Leute töten, die Drogen in unser Land bringen. Okay? Wir werden sie töten, wissen Sie, sie werden sozusagen tot sein", sagte er am Donnerstag (Ortszeit) im Weißen Haus.

"Das Land ist als Nächstes dran", sagte der Republikaner. "Wir könnten uns an den Senat wenden oder an den Kongress und ihnen davon erzählen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie damit ein Problem hätten."

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In typischer Manier führte er aus: "Ich denke, wenn wir den Kongress darüber informieren, was werden sie tun? Sagen: 'Wir wollen den Drogeneinfluss nicht stoppen'?"

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Tödliche US-Angriffe sollen illegal und sinnlos sein

Die US-Regierung hat nach eigenen Angaben ein mit harten Drogen beladenes U-Boot zerstört.  © X/WhiteHouse

Er werde den Kongress schon noch über die geplanten Landangriffe auf mutmaßliche Kartellmitglieder informieren, gehe außerdem nicht davon aus, dass die Gesetzesmacher etwas dagegen hätten - "mit Ausnahme der radikalen linken Verrückten".

Die Kritik gegen die tödlichen Angriffe der US-Regierung ist indes groß. Angehörige sowie die Regierungen vieler der Opfer bestreiten eine Beteiligung am Drogenhandel. Experten zufolge wären die Angriffe obendrein selbst dann illegal, wenn sie sich tatsächlich gegen bekannte Drogenhändler richten würden.

Die Aktionen in der Karibik würden des Weiteren "keinerlei Auswirkungen auf den Drogenhandel in den USA haben", sagte Laura Bonilla vom Forschungszentrum Pares in Kolumbien laut AFP. Die meisten Drogen würden über den Pazifik in die Vereinigten Staaten geschmuggelt werden.

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"Hier geht es nicht um Lateinamerika. Dies ist Teil [von Trumps] Erzählung, um die Zerstörung [...] anderer Demokratien zu rechtfertigen", ist Bonilla sich sicher.

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