Trump will Tausende Ausländer nach Guantánamo schicken - auch Deutsche
Washington, D.C. (USA) - Die US-Regierung unter der Führung von Präsident Donald Trump (78) plant offenbar, Tausende Ausländer ohne gültige Papiere in das berüchtigte Gefangenenlager Guantánamo zu schicken! Auch Menschen aus Deutschland sollen betroffen sein.
Alles in Kürze
- Trump plant, Tausende Ausländer nach Guantánamo zu schicken.
- Auch Deutsche sollen betroffen sein.
- Mindestens 9000 Menschen sollen überprüft werden.
- Die USA wollen Gefängnisse entlasten und Einwanderer abschrecken.
- Guantánamo wurde 2002 für Terrorverdächtige errichtet.

Darüber berichtete Politico und The Washington Post unter Berufung auf jeweils vorliegende Dokumente sowie Beamte. Die Pläne könnten demnach noch in dieser Woche in die Praxis umgesetzt werden.
So sollen mindestens 9000 Menschen überprüft werden, um festzustellen, ob sie etwa gesundheitlich fit genug für eine Verlegung sind. Die Nicht-US-Bürger stammen aus verschiedenen Nationen. Laut Politico kommen etwa 800 aus europäischen Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Italien, der Niederlande, Polen oder Deutschland.
Voraussichtlich würden die Häftlinge vorübergehend in der Einrichtung untergebracht werden, bevor sie in ihre Herkunftsländer abgeschoben würden, hieß es.
Trump kündigte im Januar 2025 an, die Einrichtung in Kuba zur Unterbringung von bis zu 30.000 Migranten zu nutzen. Laut Politico sollen sich seit Februar etwa 500 Migranten im Lager aufhalten.
Die USA wollen abschrecken und heimische Gefängnisse entlasten

Nach Berichten plane die US-Regierung durch die Unterbringung von Migranten in Guantánamo, die Belegungen in Gefängnissen in den USA drastisch zu reduzieren. Auch wolle man so ein Signal setzen, um künftige Einwanderer abzuschrecken.
Im Januar 2002 wurden die ersten Gefangenen in das Lager Guantánamo im US-Marinestützpunkt Guantánamo Bay gebracht. Es wurde nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 unter dem republikanischen Präsidenten George W. Bush (78) errichtet, um mutmaßliche islamistische Terroristen festzuhalten.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte bereits Trumps Vorgänger Joe Biden (82) dazu auf, das kubanische Lager zu schließen.
2022 erklärte die Organisation, dass viele der Inhaftierten dort "vor oder während ihrer Haft schwerste Menschenrechtsverletzungen erlitten – darunter Folter und Verschwindenlassen".
Titelfoto: Fotomontage: Maren Hennemuth/dpa//Alex Brandon/AP/dpa