Schwimmer entdeckt Leiche: Darum hat die Polizei nicht im See nach Tobias D. (†25) gesucht

Eching - Nach mehrtägiger Suche ist der seit einem Festival vermisste Tobias D. am Echinger See im Landkreis Freising tot aus dem Wasser geborgen worden.

Der nach einem Festival vermisst gemeldete Tobias D. wurde tot aus einem See geborgen. Ein Schwimmer fand ihn da, wo die Polizei vorerst nicht suchte.
Der nach einem Festival vermisst gemeldete Tobias D. wurde tot aus einem See geborgen. Ein Schwimmer fand ihn da, wo die Polizei vorerst nicht suchte.  © Polizei Oberbayern Nord

Die Polizei geht von einem Unfall aus, eine Obduktion soll noch am Mittwoch gemacht werden.

Gegenüber der "Bild" teilte ein Polizeisprecher nun mit, warum der See als mögliche Option bei der Suche ausgeschlossen wurde.

"Wir haben uns hauptsächlich auf eine Lebend-Suche konzentriert", wird der Beamte zitiert. Man sei davon ausgegangen, dass sich der 25-Jährige in einer hilflosen Situation befinden würde.

Schnauze voll vom wilden Abstellen: Erste Städte wollen E-Scooter eindämmen - mit diesem Trick
Bayern Schnauze voll vom wilden Abstellen: Erste Städte wollen E-Scooter eindämmen - mit diesem Trick

Seine beiden Freunde hatten Tobias D. am Freitagabend auf dem Brass Wiesn Festival aus den Augen verloren, kurz darauf sei auch der Handy-Kontakt abgebrochen.

Die Polizei suchte mit etwa 70 Beamten und mit der Hilfe Freiwilliger zuerst am Ufer nach dem Vermissten. Taucher seien am Samstag ohne Sonartechnik im Einsatz gewesen. "Den See können wir ziemlich ausschließen", äußerte anfangs der Erste Polizeihauptkommissar Michael Ertl gegenüber dem "Merkur". Eine Fehleinschätzung, wie sich herausstellen sollte.

Auch ein Polizeihubschrauber sei im Einsatz gewesen. Nachdem jedoch die Suche immer länger gedauert hat, musste man immer mehr davon ausgehen, dass der junge Mann nicht mehr am Leben sein könnte.

Für Mittwoch waren Taucher der Bereitschaftspolizei und eine Spezialfirma mit einem Sonarboot angefordert. Jedoch kamen diese gar nicht mehr zum Einsatz. Ein Schwimmer entdeckte am Dienstagabend in der Mitte des kleinen Sees den leblosen Körper des Vermissten.

Zusammen mit zwei Frauen brachte er diesen an Land. Für Tobias D. kam jede Hilfe zu spät.

Tobias D. könnte wegen Festival-Räumung verunglückt sein

An der Identität des Toten gibt es keine Zweifel. Aussehen, Kleidung und persönliche Gegenstände stimmten überein.

Die Polizei versucht nun zu ermitteln, wie es zu dem tragischen Unfall kam. Ein Sprecher zeichnete ein mögliches Szenario. Gegen 23 Uhr wurde das von rund 20.000 Menschen besuchte Festival wegen eines Unwetters geräumt.

"Der Ausgangsweg führt direkt am westlichen Ufer des Echinger Sees vorbei und ist nur durch eine steile Uferböschung davon getrennt. Es wäre schon denkbar, dass er da runtergefallen und in den See gefallen ist", zitiert die dpa den Pressesprecher.

Es sei denkbar, dass Tobias D. anfangs im Uferbereich am Grund lag und daher unentdeckt blieb. Später sei sein Körper dann abgetrieben. Die Ermittlungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen.

Update, 19.45 Uhr: Obduktion abgeschlossen

Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord hat am Mittwoch erste Ergebnisse der Obduktion bekannt gegeben.

"Bei der ermittelnden Kriminalpolizei Erding haben sich auch nach der gerichtsmedizinischen Untersuchung keine Hinweise für ein mögliche Beteiligung Dritter an den Todesumständen gezeigt", teilten die Behörde mit.

Damit verhärtet sich der Verdacht, dass es sich um einen tragischen Unfall gehandelt hat. "Die Ermittlungen dauern an", heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Titelfoto: Polizei Oberbayern Nord

Mehr zum Thema Bayern: