Clankriminalität: So viele kindliche Aussteiger wollen in NRW "die Kurve kriegen"

Düsseldorf - Rund drei Jahre nach dem Start des Aussteigerprogramms in Nordrhein-Westfalen sind inzwischen 39 Kinder und Jugendlichen von 8 bis 17 Jahren aus polizeibekannten Clanfamilien oder deren direktem Umfeld dabei.

Beamtinnen und Beamte aus Nordrhein-Westfalen sichern während einer Razzia von Zoll und Polizei eine Shisha-Bar in Bochum.
Beamtinnen und Beamte aus Nordrhein-Westfalen sichern während einer Razzia von Zoll und Polizei eine Shisha-Bar in Bochum.  © Bernd Thissen/dpa

Dies geht aus dem jüngst veröffentlichten neuen Lagebild Clankriminalität des Landeskriminalamts (LKA) hervor.

Demnach wird inzwischen an den Standorten Bochum, Essen, Gelsenkirchen, Dortmund, Duisburg, Oberhausen und Recklinghausen mit den jungen Menschen gearbeitet. Sie sollen als Teil des Programms "Kurve kriegen" davor bewahrt werden, in kriminelle Clanstrukturen zu geraten.

Das Projekt wurde 2020 gestartet. Inzwischen macht es auch in Schweden Schule: Laut LKA wird es dort ab diesem Jahr ein Programm namens "Rätt Kurva" geben, das sich an NRW orientiert.

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Innenminister Herbert Reul (70, CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir tun alles, um die Leute aus krummen Geschäften herauszuholen und wieder auf die gerade Bahn zu bringen", erklärte der CDU-Politiker.

Ergänzend fügte er hinzu: "Wenn Clankriminelle regelmäßig mitbekommen, wie ihre Kollegen erwischt werden, in den Knast wandern, am Ende Autos und Geld futsch sind, erhöht das hoffentlich die Bereitschaft auszusteigen."

Menschen, "die sich eindeutig von Kriminalität und Straftätern distanzieren", zeige man mit dem präventiven Ansatz "gute Alternativen" auf.

Titelfoto: Bernd Thissen/dpa

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