Veranstaltungen am Samstag: NRW-Städte gedenken der Opfer der Pogromnacht von 1938

Düsseldorf - Zum 86. Mal jährt sich am Samstag die Pogromnacht von 1938. Eine der dunkelsten Stunden der deutschen Geschichte soll nicht in Vergessenheit geraten. Auch in Nordrhein-Westfalen wird an die Opfer erinnert.

Mindestens 127 Menschen jüdischen Glaubens haben in der Nacht des 9. November 1938 in NRW ihr Leben gelassen. (Symbolbild)
Mindestens 127 Menschen jüdischen Glaubens haben in der Nacht des 9. November 1938 in NRW ihr Leben gelassen. (Symbolbild)  © Federico Gambarini/dpa

Kommunen und jüdische Gemeinden, aber auch private Initiativen und Vereine erinnern an die schlimmen Ereignisse, als Juden getötet, verletzt und verschleppt, Synagogen niedergebrannt und jüdische Geschäfte verwüstet wurden.

In Tönisvorst am Niederrhein laden die Stadt und die weiterführenden Schulen am Samstag zum Gedenken zu einem Lichterzug durch die Innenstadt ein. In Langenfeld richtet der Verein Kulturgut zur Pogromnacht nicht nur eine zentrale Gedenkveranstaltung aus, sondern ruft auch zur gemeinsamen Reinigung der im Stadtgebiet verlegten Stolpersteine auf. An jedem Standort soll dabei kurz über das Leben der Menschen berichtet werden, für die der jeweilige Stolperstein verlegt worden sei, heißt es.

Weitere Gedenkveranstaltungen gibt es überdies am Samstag etwa in Köln, Gütersloh, Bottrop, Hagen, Solingen, Wesel, Ahlen, Mülheim an der Ruhr, Kleve, Lippstadt, Gelsenkirchen und Krefeld.

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Bei mehreren der landesweit stattfindenden Gedenkveranstaltungen gibt es etwa Lesungen und musikalische Begleitung. Zahlreiche Kirchengemeinden, darunter in Düsseldorf, Köln und Rheinbach, veranstalten überdies Gedenkgottesdienste am Samstag und Sonntag.

Mindestens 127 Menschen bei Reichspogromnacht im November 1938 in NRW ums Leben gekommen

Die NRW-Antisemitismusbeauftragte Sylvia Löhrmann (67, Grüne) hat am Freitag an einer Kranzniederlegung für die Opfer des Nazi-Terrors in Düsseldorf teilgenommen.
Die NRW-Antisemitismusbeauftragte Sylvia Löhrmann (67, Grüne) hat am Freitag an einer Kranzniederlegung für die Opfer des Nazi-Terrors in Düsseldorf teilgenommen.  © Christoph Reichwein/dpa

In der Landeshauptstadt Düsseldorf hat die zentrale Gedenkstunde wegen des Schabbat - dem jüdischen Ruhetag - bereits am Freitagvormittag stattgefunden.

Daran hat neben dem Oberbürgermeister Stephan Keller (54, CDU) auch Landtagspräsident André Kuper (63, CDU) teilgenommen.

Die neue NRW-Antisemitismusbeauftragte, Sylvia Löhrmann (67, Grüne), die das Amt erst Anfang November als Nachfolgerin von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (73, FDP) übernommen hat, war bei der Kranzniederlegung mit Gebet sowie der offiziellen Gedenkveranstaltung ebenfalls vor Ort.

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Laut eines landesweiten Forschungsprojekts der Mahn- und Gedenkstätte der Landeshauptstadt Düsseldorf aus dem Jahr 2018 kamen im Zuge der Novemberpogrome von 1938 mindestens 127 Menschen auf dem Gebiet des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen ums Leben.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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