Jagd nach Fünffach-Mörder: Wollte er in Portugal erneut zuschlagen?

Halle/Portugal - Vor 25 Jahren erschoss der Serienmörder Norman Volker Franz (52) vor dem Metro-Markt in Halle (Sachsen-Anhalt) zwei Geldtransporteure und setzte sich daraufhin ins Ausland ab. Neue Aufnahmen aus seiner Zeit in Portugal lassen nun Schlimmes vermuten: Hatte der Schwerverbrecher bereits ein neues Ziel im Auge?

Seit mehr als 25 Jahren jagt die Polizei nach ihm: Fünffach-Mörder Norman Volker Franz (52) gilt heute als einer der meistgesuchten Verbrecher Europas.
Seit mehr als 25 Jahren jagt die Polizei nach ihm: Fünffach-Mörder Norman Volker Franz (52) gilt heute als einer der meistgesuchten Verbrecher Europas.  © Montage: MDR/Andreas Lander + Bundeskriminalamt/dpa

Fünf Menschenleben hat Norman Volker Franz in seiner Verbrecher-Karriere auf dem Gewissen, er zählt heute zu den zehn meistgesuchten Straftätern Europas.

Im Juli 1997 überfiel er zusammen mit seiner Frau einen Geldtransport in Halle, erschoss dabei zwei Wachleute und setzte sich mit rund einer halben Million D-Mark nach Portugal ab.

"Zum damaligen Zeitpunkt wurde Portugal in den Medien häufig 'Das Paradies der Mörder' genannt, weil Portugal ein Problem mit lebenslangen Freiheitsstrafen hatte" erinnert sich der Hallenser Staatsanwalt Hendrik Weber in "Kripo Live". "Täter, denen eine lebenslange Freiheitsstrafe drohte, wurden damals nicht ausgeliefert."

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Knapp 25 Jahre nach dem Doppelmord in Halle rekonstruierte die Crime-Sendung Franz' Zeit in dem südeuropäischen Land. Von dem erbeuteten Geld kaufte er zusammen mit seiner Frau ein Reihenhaus an der Algarve, dort soll er ein fast bürgerliches Leben samt Job als Immobilienmakler geführt haben.

"Wenn er kein Aufsehen erregt, ist es leicht, unbemerkt zu bleiben", erklärt der portugiesische Ermittler Bernardo Guerreiro. "Wenn er nicht die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich zieht, ist er nur einer von vielen."

Spähte Franz bereits sein nächstes Ziel aus?

"Kripo live" um Moderator Gerald Meyer beleuchtete das Leben des Schwerverbrechers, nachdem dieser sich nach Portugal abgesetzt hatte.
"Kripo live" um Moderator Gerald Meyer beleuchtete das Leben des Schwerverbrechers, nachdem dieser sich nach Portugal abgesetzt hatte.  © MDR/Andreas Lander

Genau dies scheint ihm letztlich jedoch zum Verhängnis geworden zu sein: Portugiesischen Beamten fiel ein BMW mit deutschem Kennzeichen auf, der immer wieder vor einer Bank geparkt hatte. Die Beamten kontaktierten ihre deutschen Kollegen, deren Halterabfrage schließlich zu Norman Volker Franz führte. Vor einem Supermarkt wurde er kurz darauf gefasst.

Hatte der Schwerverbrecher bereits sein nächstes Ziel ausgespäht?

Franz wurde ins Zentralgefängnis nach Lissabon überführt. Bevor die Behörden ihn nach Deutschland ausliefern konnten, gelang ihm jedoch die Flucht. Seitdem ist er untergetaucht und steht auf der Fahndungsliste von Europol!

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Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen sucht auch heute noch nach Hinweisen zum Aufenthaltsort des mittlerweile 52-Jährigen. Franz gilt als extrem gefährlich. Die Behörden warnen vor Alleingängen, falls Ihr dem Mann begegnen solltet, und bitten darum, in diesem Fall schnellstmöglich die Polizei zu informieren.

TV-Tipp: Der MDR-Zweiteiler "Ein Fünffach-Mörder auf der Flucht" rekonstruiert den außergewöhnlichen Fall Norman Volker Franz und ist ab sofort in der ARD-Mediathek zu sehen.

Titelfoto: Montage: MDR/Andreas Lander + Bundeskriminalamt/dpa

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