Erdbeeren sind wohl das Sommerobst schlechthin. Fast jeder liebt sie - ob gezuckert, mit Milch, im Eis, als Marmelade oder einfach pur, bestenfalls frisch von der Pflanze naschen. Willst Du eigene Erdbeeren pflanzen, erfährst Du in diesem Artikel, was Du dafür wissen musst.

Kennst Du diese Ernüchterung, wenn Du im Supermarkt scheinbar perfekte Erdbeeren kaufst, aber wenn Du hineinbeißt, fehlt ihnen der markante Erdbeergeschmack und sie sind einfach nur wässrig?

Das muss doch auch besser gehen, oder?

Statt der makellosen, aber wässrigen Erdbeeren aus den Niederlanden, Spanien oder sogar Nordafrika kann man doch eigentlich die Sache selbst in die Hand nehmen und lieber seine eigenen Erdbeeren pflanzen.

Dabei muss man aber auch einige Dinge beachten: Ab wann Erdbeeren pflanzen Sinn ergibt, mit welchen Pflanzen man sie zusammen pflanzen kann, ob Erdbeeren im Topf auf dem Balkon wachsen und was beim Erdbeeren-Pflanzen generell wichtig ist.

Weitere Artikel zum Anlegen von Beeten und dem Anbau von Obst und Gemüse findest Du im Ratgeberbereich für Gartengestaltung.

Infos für Schnellleser:

• Wann Du Erdbeeren pflanzen solltest, ist abhängig von der jeweiligen Art. Junge Gartenerdbeeren pflanzt man jedoch im Sommer bis Spätsommer.
• Erdbeeren können nicht mit oder nach jeder beliebigen Pflanze zusammen in die gleiche Erde gepflanzt werden. Achte auf passende Nachbarn und die richtige Fruchtfolge.
• Pflanze die Erdbeeren an einem sonnigen Ort in lockerer, humusreicher Erde.
• Auch in Töpfen auf dem Balkon können Erdbeeren gepflanzt werden.

Möchtest Du Deine eigenen Erdbeeren pflanzen, musst Du natürlich zuerst wissen, wann man das am besten macht. Praktischerweise eignen sich verschiedene Zeitpunkte im Jahr zum Erdbeeren pflanzen. Wann genau, ist jedoch abhängig von der Art der Erdbeere.

• Junge Pflanzen der einmaltragenden Gartenerdbeeren pflanzt man in der Regel im Spätsommer. Daher kann man im Juli noch Erdbeeren pflanzen. Genauer gesagt ist die beste Zeit, um junge Erdbeeren zu pflanzen, von Mitte Juli bis August. Sie haben dann noch ausreichend Zeit, um gut zu verwurzeln für eine ertragreiche Ernte im nächsten Jahr.

• Mehrmalstragende Erdbeeren werden sogar besser noch etwas später, von August bis September, gepflanzt. Diese eignen sich für den Balkon und blühen zwei- bis dreimal im Jahr.

• Walderdbeeren und die von ihnen abstammenden Monatserdbeeren sollten im Frühjahr bis spätestens Anfang Mai oder im Herbst bis September gepflanzt werden. Auch sie gedeihen auf dem Balkon prächtig.

• Klettererdbeeren werden im Frühjahr, ungefähr Anfang April, gepflanzt.

Für ein erfolgreiches Kultivieren der Frucht, die jedoch eigentlich keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht ist, sowie für eine ertragreiche Ernte gibt es einige Dinge zu beachten.

Erdbeeren sollten möglichst an vollsonnigen Standorten gepflanzt werden, denn je sonniger sie stehen, desto süßer werden sie. Zudem eignet sich ein etwas windgeschütztes Plätzchen am besten für die Pflanze.

Neue Erdbeerpflanzen sollten in einen frischen Boden gepflanzt werden, in welchem seit einigen Jahren keine Erdbeeren mehr gepflanzt waren. Der Boden sollte humusreich und mit Sand oder Laubkompost angereichert und dadurch schön locker sein. Normaler Kompost aus dem eigenen Komposter im Garten eignet sich häufig nicht, da dieser zu salzig ist. Allgemein bevorzugen Erdbeerpflanzen eine etwas saure Erde mit einem pH-Wert von ungefähr 5,5 bis 6,5.

Nicht nur im Garten lassen sich Erdbeeren pflanzen. Balkon und Terrasse reichen in der Regel auch, denn man benötigt nicht gleich ein ganzes Beet, um Erdbeeren zu pflanzen. Im Topf, Kübel, aber auch im Hochbeet lassen sich die süßen Früchte außerdem heranziehen.

Mit Klettererdbeeren - bei denen es sich jedoch nicht um Kletterpflanzen handelt - kann man Erdbeeren platzsparend pflanzen und sie mit ihren um Spaliere rankenden Trieben einen echter Blickfänger werden lassen.

Wünscht man sich eine ertragreiche Ernte der süßen roten Frucht, sollte man jedoch auch die richtige Fruchtfolge und Mischkultur beachten, denn nicht alle Pflanzen kommen miteinander aus. Man kann zum Beispiel Tomaten und Erdbeeren zusammen pflanzen, jedoch haben sie unterschiedliche Ansprüche und die Erdbeeren stehen unter der Tomatenpflanze sehr schattig. Walderdbeeren gedeihen jedoch unter dieser.

Außerdem kann man beispielsweise Stachelbeeren und Erdbeeren zusammen pflanzen, da vor allem die Walderdbeere unter den Sträuchern gedeiht und vitaminspendend agiert. So ist es möglich, Zwiebeln sowie Knoblauch oder beispielsweise Melisse mit Erdbeeren zusammen zu pflanzen. Kartoffeln und Kohl eignen sich jedoch nicht.

Auch die richtige Fruchtfolge ist nicht unbedeutend. Nachdem nach etwa drei bis vier Jahren die Erdbeerpflanze kaum Erträge und nur noch kleine Erdbeeren produziert, sollte die Pflanze ersetzt werden.

Eine weitere Erdbeerpflanze in diesen Boden zu setzen, wäre kontraproduktiv und würde den Boden weiter auslaugen. Stattdessen werden bis zu fünf Jahren andere Pflanzen gepflanzt.

Eine weitere Frage, die man sich in dieser Hinsicht vielleicht stellt, ist daher: Darf man Erdbeeren nach Kartoffeln pflanzen? Die kurze Antwort darauf ist: Nein, sollte man nicht.

Während Kartoffelpflanzen Pilze und andere Schädlinge begünstigen, die die Erdbeerpflanze befallen können, können beispielsweise Blattgemüse oder Zwiebeln, aber auch Lupinen oder bestimmte Blumen einen positiven Effekt auf den Boden haben.

Das eigentliche Pflanzen der Erdbeere ist nicht schwer. Je nach Pflanze und Möglichkeit bereitest Du Dein Beet oder die Kübel vor, pflanzt die Erdbeerpflanze aus dem Handel ein, und sorgst dann für die besten Bedingungen zum Gedeihen.

Mindestens zwei Wochen vor dem Pflanzen sollte der Boden spätestens für die Erdbeerpflanzen vorbereitet werden, denn sie bevorzugen ein nicht unbedingt gerade umgegrabenes Beet. Daher sollte die Erde einige Wochen vorher schon tief umgegraben werden. Zudem ist es wichtig, Laubkompost, verrotteten Kuhmist oder Humus unter die Erde zu arbeiten. Danach muss die Erde vor dem Einpflanzen nur noch glatt geharkt werden.

Für Erdbeerpflanzen im Topf, Kübel oder Hochbeet benutzt man zudem keine normale düngerhaltige Blumenerde, sondern stattdessen Kräuter-, Aussaat- oder Bio-Gartenerde.

Vielleicht merkst Du gerade bei der Planung: Erdbeere ist nicht gleich Erdbeere. Unter den Erdbeerpflanzen gibt es zahlreiche Arten und Sorten, die sich in Größe, Geschmack, Farbe und Erntezeitpunkt unterscheiden. Aber welche pflanzt man denn nun? Und welche Erdbeersorte ist am ertragreichsten?

Beliebte einmaltragende Gartenerdbeeren sind beispielsweise die Sorte Polka. Trotz relativ kleiner Früchte gilt sie als sehr ertragreich und zudem als robust. Auch die Sorte Senga Sengana gilt als sehr ertragreich und pflegeleicht. Die sehr süßen Früchte eignen sich nicht nur zum Naschen, sondern auch, um Erdbeermarmelade zu machen.

Für den Balkon eignen sich kleine Monatserdbeeren, wie die Sorten Rügen und Alexandria, sowie die Klettererdbeere, beispielsweise Hummi und Klettertoni. Auch Walderdbeeren können in Töpfen oder Kübeln auf dem Balkon gepflanzt werden oder als Bodendecker in schattigeren Beeten. Eine beliebte Sorte ist dabei die Waldkönigin.

Neben diesen Sorten gibt es noch eine Vielzahl an erhältlichen Jungpflanzen mit saftigen Erträgen.

Ist der Boden vorbereitet und Erdbeerpflanzen ausgesucht, geht es nun ans Einpflanzen. Zwischen den verschiedenen Reihen solltest Du auf einen Abstand von 60, besser 80 Zentimeter achten. So hat man bei der Ernte ausreichend Platz und zerstört keine Pflanzen.

Grabe ein Pflanzloch, das etwa so tief ist wie die Wurzeln lang sind und setze die Erdbeerpflanzen so ein, dass die Wurzeln gerade, nicht geknickt und vollständig in der Erde sind, und das Herz der Pflanze, die fünf zentralen Blätter im Inneren der Pflanze, aber nicht von Erde bedeckt sind.

Lass beim Erdbeeren pflanzen einen Abstand von ungefähr 30 bis 35 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen.

• Gerade junge Pflanzen benötigen viel Wasser. Eingesetzte Pflanzen müssen daher durchgängig feucht gehalten werden, um gut anwurzeln zu können.

• Die mit Kompost versetzte Erde ist sehr anfällig für Unkraut. Daher sollte regelmäßig - anfangs durch Harken, später vorsichtiger durch Zupfen - das Unkraut entfernt werden.

• Etwas angetrockneter Rasenmulch verhindert das Wachstum und die Verbreitung von Unkraut und hält den Boden feucht.

• Legst Du ab Anfang Mai stattdessen eine Schicht sauberes Stroh unter die Erdbeerpflanzen, bewahrst Du die Beeren vor Schmutz durch Bodenkontakt, Schimmelbefall und Mehltau sowie vor Schnecken und Unkraut.

• Einmal tragende Gartenerdbeeren düngst Du einmal nach der Ernte, mehrmals tragende alle zwei Wochen, jedoch frühestens ein bis zwei Monate nach dem Pflanzen.
  
  Zum Düngen wird organischer Dünger benutzt. Dünge idealerweise mit Laub- oder Rindenkompost, verrottetem Mist oder sogar Kaffeesatz, jedoch nicht mit salzigen mineralischen Düngemitteln.

• Erdbeerpflanzen vermehren sich durch Ranken. Diese ziehen der Pflanze jedoch unnötig Energie, weshalb sie getrimmt werden sollten.
  
  Möchtest Du Deine Pflanze vermehren, nimm den ertragreichsten rankenden Trieb, um eine Jungpflanze zu ziehen.
  
  Lässt Du Deine Erdbeerpflanze an Spalieren hochwachsen, trimme die Pflanze nicht, sondern binde die Ranken an der Rankhilfe fest.

• Den maximalen Ertrag erhältst Du im zweiten bis dritten Jahr. Wenn die Pflanze nach ungefähr vier Jahren zwar größer, aber weniger vital und kaum ertragreich ist und kleinere Beeren produziert, ersetze sie durch eine angemessene Folgepflanze, denn die Erdbeere ist schwach und anfällig für Krankheiten.

• Erdbeerpflanzen in Töpfen oder Kübeln benötigen Winterschutz und eine Position im geschützten Bereich - bei Dauerfrost im besten Fall im Haus.

Vor dem eigentlichen Pflanzen bis nach der Ernte - wer sich maximalen Ertrag erhofft, sollte einige Dinge beachten. Mit ein bisschen Planung sind Erdbeeren ein Highlight im Obst- und Gemüsegarten.