Kartoffeln pflanzen: 3 einfache Varianten für Deinen Garten

Du willst Dich aus Deinem Garten etwas mehr selbst versorgen? Warum dann nicht mit Kartoffeln? Kartoffeln pflanzen ist auch nicht schwer. TAG24 zeigt Dir, wie's geht.

Für eine erfolgreiche Ernte solltest Du beim Kartoffeln pflanzen auf einiges achten.
Für eine erfolgreiche Ernte solltest Du beim Kartoffeln pflanzen auf einiges achten.  © 123RF/khaligo

Während man Kartoffeln natürlich auch säen kann, ist das Pflanzen, eigentlich Legen, Stecken oder Setzen von Kartoffeln in der Regel gängiger. Da das Säen keine Vorteile für Hobbygärtner hat, wird es in der Regel nur von Züchtern und Züchterinnen getan.

Kartoffeln setzen ist eine unkomplizierte Möglichkeit, sich etwas mehr selbst zu versorgen, denn Kartoffelpflanzen sind pflegeleicht und der Anbau relativ ertragreich. Dabei benötigst Du nicht einmal zwingend einen Garten.

Wolltest Du schon immer mal Grundnahrungsmittel aus eigener Ernte genießen, dann erfährst Du hier alles, was Du wissen musst über das Kartoffelnpflanzen:

Abstand und Tiefe beim Kartoffeln setzen, den richtigen Zeitpunkt sowie kompatible Nachbarpflanzen.

Weitere hilfreiche Artikel für die Bepflanzung gibt es in der Rubrik Gartengestaltung.

Kartoffeln pflanzen: Wann ist die beste Zeit?

Für eine reiche Ernte ist der richtige Zeitpunkt beim Einpflanzen wichtig. Wann Kartoffeln pflanzen sinnvoll ist, ist dabei zum einen klimaabhängig. Zusätzlich unterscheiden sich die geeignetsten Zeitpunkte auch hinsichtlich der Sorte.

Abhängig von diesen beiden Aspekten ist das Pflanzen in der Regel zwischen März und Anfang Juni möglich.

Genaue Informationen erhältst Du im Artikel "Wann pflanzt man Kartoffeln?".

Bei zehn Grad Bodentemperatur können im Frühling Kartoffeln gesteckt werden.
Bei zehn Grad Bodentemperatur können im Frühling Kartoffeln gesteckt werden.  © 123rf/mvolodymyr

Der beste Standort zum Kartoffeln pflanzen

Um aus einer Kartoffel mehrere zu kultivieren, bedarf es dem richtigen Platz für die Kartoffelpflanzen. Dieser sollte vor allem warm und sonnig sein. Neben dem offensichtlichen Gemüsebeet eignen sich Kartoffeln aber auch zum Pflanzen auf dem Balkon, beispielsweise im Hochbeet, zum Kartoffeln pflanzen im Topf, aber auch im praktischen Pflanzsack.

Unabhängig vom Standort sollte der Boden dabei leicht bis mittelschwer, nährstoffreich und wasserdurchlässig, daher eher sandig als lehmig oder tonig sein.

Zudem eignen sich Kartoffeln gut in Mischkultur, da dies den Ertrag steigern soll und zudem vor Schadorganismen schützt.

Man kann Kartoffeln in Töpfen oder auch im Sack pflanzen.
Man kann Kartoffeln in Töpfen oder auch im Sack pflanzen.  © 123RF/roseov

Mit welchen Pflanzen vertragen sich Kartoffeln?

Kartoffeln sind starkzehrend. Als Nachbarn eignen sich daher Pflanzen, die weniger nährstoffbedürftig sind, zum Beispiel Bohnen, Brokkoli, Kapuzinerkresse, Kohlrabi, Minze und Spinat, aber noch weitaus mehr.

Nicht zusammen gepflanzt werden sollten sie mit Vertretern aus ähnlichen Pflanzenfamilien, da das für Konkurrenz um Nährstoffe sorgt und zudem das Risiko für Krankheiten erhöht. Somit sollten keine Nachtschattengewächse, wie Paprika, Tomate oder Zucchini, sowie kein Wurzelgemüse neben Kartoffeln gepflanzt werden. Beachten sollte man zudem auch immer eine bestimmte passende Fruchtfolge.

Also: Darf man Erdbeeren nach Kartoffeln pflanzen? Nein, Erdbeeren sind keine idealen Folgefrüchte der Kartoffel. Sie sind zwar Flachwurzler und somit, was den Platz angeht, geeignet, allerdings sind Kartoffeln häufig Wirte für ganz bestimmte Pilze, die vor allem Erdbeeren schaden können.

Kartoffeln pflanzen | Anleitung

Hast Du den richtigen Platz mit guten Bedingungen gefunden, kann es auch schon losgehen. Um Kartoffeln zu pflanzen, benötigst Du am besten unbehandelte Bio-Kartoffeln. Diese enthalten keine Anti-Keim-Mittel. Außerdem hilfreich ist ein Handhäufler oder eine Gartenhacke.

Um einen sicheren Verlauf ohne Krankheiten sowie eine frühere Ernte zu begünstigen, ist es zudem ratsam, die Kartoffeln vorkeimen zu lassen. Gehe dann vor wie folgt:

Schritt 1: Boden vorbereiten: Lockere die Erde auf, sodass sich die Knollen später ausbreiten können, und entferne jegliches Unkraut. Letzteres würde ansonsten um Nährstoffe konkurrieren. Sorge für humose Erde, bessere sehr sandige Erde gegebenenfalls mit Kompost aus.

Schritt 2: Pflanzgraben: Ziehe mit einem Handhäufler oder einer Gartenhacke Furchen ins Beet. Alternativ kannst Du auch Löcher für die Knollen mit einer Schaufel ausheben. Achte auf einen Reihenabstand von 70 bis 80 Zentimetern.

Schritt 3: Kartoffeln pflanzen: Abstand und Tiefe sind dabei zu beachten. Lege die Kartoffeln - vorgekeimte mit dem Trieb nach oben - mit Abständen von 30 bis 35 Zentimeter etwa zehn Zentimeter tief in die Erde.

Gekeimte Kartoffeln pflanzt man mit dem Trieb nach oben zeigend.
Gekeimte Kartoffeln pflanzt man mit dem Trieb nach oben zeigend.  © 123rf/roshchyn

Schritt 4: Verteile dann nährstoffreiche Komposterde auf ihnen.

Schritt 5: Anhäufeln: Hacke gegebenenfalls Unkraut zwischen den Reihen und häufle dann Erde auf den Pflanzen an. Dafür schiebst Du mit einer Harke die Erde um die Pflanzen zur Pflanze hin, sodass Haufen entstehen. Dieses Anhäufeln sorgt für eine schnellere Erwärmung und ein schnelleres Wachstum.

Schritt 6: Abdeckung: Decke das Beet bei Bedarf, zum Beispiel bei Frost, mit Gartenvlies oder Stroh ab, um vorhandene Wärme besser zu speichern.

Übrigens: Gegossen werden muss nach dem Pflanzen in der Regel noch nicht, da zu dieser Jahreszeit die Wintererde noch recht feucht ist und der Regen häufig ausreicht.

Kartoffelpflanzen pflegen

Einmal eingepflanzt, ist auch die Pflege sehr unkompliziert:

  • Lockere den Boden um die Pflanze herum und entferne regelmäßig Unkraut.
  • Ist die Pflanze gewachsen, sodass die Triebe 20 bis 30 Zentimeter aus der Erde herausgucken, sollten die Stängel ungefähr bis auf halber Höhe mit Humus angehäufelt werden.

    Unter der Humuserde bilden sich neue Wurzeln heraus und neue Knollen können entstehen für eine ertragreichere Ernte. Freigelegte Knollen werden zudem wieder abgedeckt und vor Ungenießbarkeit bewahrt. Zudem erlaubt das Anhäufeln weniger Unkraut.

    Das kannst Du jetzt alle drei bis vier Wochen wiederholen.

Tipp: Abends ist das Anhäufeln am einfachsten, da sich die Blätter nach oben richten und sie dadurch nicht von der Erde gestört werden.

  • Nach diesem zweiten Anhäufeln kann die Pflanzenreihe nun mit einer fünf Zentimeter dicken Schicht an Kompost gemulcht werden.
  • In Wintererde ist erst einmal kein Gießen notwendig. Anschließend sollte die Pflanze jedoch durchgängig feucht gehalten werden. Vor allem später im Juni und Juli muss ausreichend gegossen werden. Dabei sollte die Pflanze idealerweise abends direkt an der Wurzel gegossen werden, sodass die Blätter möglichst trocken bleiben.

Kartoffeln pflanzen im Topf | Anleitung

Auch auf dem Balkon kann man Kartoffeln pflanzen. Im Topf, oder eher großen Kübeln, sowie in Pflanzsäcken lassen sich Kartoffeln auch ohne Garten und Gemüsebeet setzen:

Schritt 1: Vergewissere Dich, dass der Behälter Ablauflöcher hat.

Schritt 2: Fülle den Behälter mit einer ersten zehn Zentimeter dicken Schicht aus Blähton oder Kies.

Schritt 3: Schütte dann 15 Zentimeter Blumenerde hinterher.

Schritt 4: Auf dieser Schicht platzierst Du nun etwa vier Kartoffeln und hältst die Erde feucht.

Schritt 5: Haben sich zehn Zentimeter lange Triebe entwickelt, ergänze eine weitere Schicht Erde, sodass lediglich die Blattspitzen zu sehen sind.

Schritt 6: Das wiederholst Du, bis der ganze Behälter bis oben gefüllt ist.

Schritt 7: Etwa zehn Tage später können die Kartoffeln geerntet werden. Am besten geht das bei Töpfen mit praktischen Öffnungen.

Nach ungefähr 100 Tagen kann man seine eigenen Kartoffeln ernten.
Nach ungefähr 100 Tagen kann man seine eigenen Kartoffeln ernten.  © 123rf/tkshot

Ernte und Lagerung von Kartoffeln

Geerntet werden können die Kartoffeln in der Regel ungefähr nach drei Monaten. Erkennen tust Du den Zeitpunkt am Absterben oder Verdorren der Pflanze, die dann gelblich bis bräunlich aussieht. Grabe dann eine Kartoffelpflanze aus und versuche, eine Kartoffelknolle zu entfernen. Ist das ganz einfach möglich, kannst Du auch die restlichen mit einer Grabegabel ernten. Dafür stichst Du mit etwas Abstand in die Erde um die Pflanze herum ein und hebst diese aus der Erde.

Lasse die Kartoffeln dann einen Tag in der Sonne nachtrocknen und lagere sie dann kühl - bei etwa fünf Grad - und dunkel, damit sie nicht keimen. Zu niedrige Temperaturen lassen die Stärke in der Kartoffel zudem zu Zucker werden.

Tipp: Wasche vor der Lagerung außerdem nicht die Erde von den Kartoffeln, denn diese wirkt konservierend.

Fazit:

Kartoffeln pflanzen kann eigentlich jeder - ob im Garten oder auf dem Balkon. Versuch's doch mal!

Titelfoto: 123RF/khaligo

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