Erdbeeren vermehren: Mit diesen 5 Tipps erntest Du viele Früchte

Wer Erdbeeren vermehren möchte, hat zwei Möglichkeiten: Es eignen sich die ersten Senker einer ertragreichen Mutterpflanze sowie die Nachzucht durch Samen. Die TAG24-Redaktion stellt beide Möglichkeiten vor und gibt fünf praktische Tipps für viele schmackhafte Früchte im Folgejahr.

Gebildete Ausläufer der Erdbeerpflanzen eignen sich für die Vermehrung von Erdbeeren. Jedoch sollte nur die jeweils erste Pflanze nach der Mutterpflanze für die Nachzucht verwendet werden.
Gebildete Ausläufer der Erdbeerpflanzen eignen sich für die Vermehrung von Erdbeeren. Jedoch sollte nur die jeweils erste Pflanze nach der Mutterpflanze für die Nachzucht verwendet werden.  © tag24/jk

Die Gartenerdbeere (Fragaria x ananassa) gehört zu den ersten Früchten im Garten beziehungsweise auf dem Balkon. Sie trägt ab Juni bis August Früchte. Man kann sie vielfältig verwerten und auch frisch gepflückt ist sie ein echter Leckerbissen.

Wer über einen längeren Zeitraum frische Erdbeeren ernten möchte und den Platz hat, sollte am besten Sorten mit unterschiedlicher Reifezeit anbauen.

Die Erdbeere zu vermehren, ist sehr einfach, weil sich die Pflanze durch Senker verjüngt. Erdbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse. Aus botanischer Sicht zählt sie zu den Sammelnussfrüchten. Daher kann man sie auch aus Samen vermehren.

Die zweitgenannte Variante ist für den Gärtner etwas aufwendiger und nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Beide Möglichkeiten der Vermehrung sowie Tipps für viele schmackhafte Früchte im Erntejahr erfährst Du in diesem Beitrag.

Weitere Beiträge für einen wunderschönen Garten findest Du im Ratgeberbereich für Gartengestaltung.

Infos für Schnellleser

  • Zwei Möglichkeiten der Vermehrung gibt es: durch Ausläufer und durch Samen.
  • Erdbeeren vermehren durch Ausläufer ist für Gärtner einfacher und garantiert Sortenechtheit.
  • Bewurzelte Jungpflanzen bis 10. August in das mit Pferdemist gedüngte Beet bringen und angießen.
  • Auf Pflanzhöhe achten; Reihenabstand: 70 Zentimeter, innerhalb der Reihe: 25 Zentimeter.

  • Stroh zum Mulchen verwenden.

Erdbeeren vermehren durch Ausläufer

Wer Platz hat, kann viele Erdbeeren vermehren und sichert eine reiche Ernte.
Wer Platz hat, kann viele Erdbeeren vermehren und sichert eine reiche Ernte.  © 123RF/jarih

Eine einfache Möglichkeit, Erdbeeren zu vermehren, ist durch das Abtrennen des jeweils ersten Ausläufers (auch Stolo genannt), den die Mutterpflanze ausbildet. Es handelt sich beim Stolo um einen Klon der Mutterpflanze, welcher Sortenechtheit gewährleistet.

Von Ende Juli bis Anfang August sollten nur die jeweils ersten Ausläufer von der Mutterpflanze getrennt und vorsichtig aus dem Erdreich gehoben werden. Sind noch keine Wurzeln vorhanden, kann das Kindel (der Ableger) auf einen kleinen Topf mit feuchter Erde gelegt werden, was die Wurzelbildung anregt. Bis zur Wurzelbildung sollte das Kindel an der Mutterpflanze bleiben.

Weitere Ausläufer an dem Kindel werden entfernt und nicht für die Erdbeervermehrung genutzt. Diese sind nicht kräftig genug und würden weniger bis keine Früchte ausbilden.

Der Ableger der Erdbeerpflanze braucht noch eine Weile. Er sollte erst von der Mutterpflanze getrennt werden, wenn er genügend Wurzeln gebildet hat.
Der Ableger der Erdbeerpflanze braucht noch eine Weile. Er sollte erst von der Mutterpflanze getrennt werden, wenn er genügend Wurzeln gebildet hat.  © tag24/jk

Oft entwickeln Mutterpflanzen, die nur wenige Früchte tragen, viele Ableger. Diese sollten jedoch nicht für die Vermehrung verwendet werden, da ihre Ausläufer ebenso wenige Früchte tragen. Ausläufer kranker Erdbeerpflanzen sind für die Vermehrung genauso ungeeignet.

Die bewurzelten Jungpflanzen werden an einen neuen, sonnigen Standort gepflanzt. Der Reihenabstand sollte 70 Zentimeter, der Abstand in der Reihe 25 Zentimeter betragen.

Wichtig ist, dass die Jungpflanzen in frisch gedüngten Boden (Pferdemist; gibt es auch gepresst) gepflanzt werden. Bei der Pflanzung unbedingt darauf achten, dass sich die Erdbeere auf gleicher Höhe mit der Erdoberfläche befindet. Zudem darf die Herzknospe weder mit Erde bedeckt noch beim Angießen verschlämmt werden.

Stroh zum Mulchen von Erdbeerpflanzen ist ideal; es schützt vor Austrocknung und sorgt dafür, dass Früchte nicht auf dem feuchten Boden liegen müssen.

Erdbeeren aus Samen vermehren

Um das Saatgut zu gewinnen, sollte man ausschließlich Erdbeeren einer gesunden Mutterpflanze und vollreife Früchte verwenden.
Um das Saatgut zu gewinnen, sollte man ausschließlich Erdbeeren einer gesunden Mutterpflanze und vollreife Früchte verwenden.  © tag24/jk

Erdbeeren aus Samen zu vermehren ist aufwendig und der Ernteerfolg kann durch mögliche Verkreuzungen nicht sichergestellt werden. Daher ist die Vermehrung durch Ausläufer empfehlenswert.

Monatserdbeeren bilden keine Ausläufer und sind auf Aussaat angewiesen. Wer daher die generative Vermehrung (durch Samen) ausprobieren möchte, kann die Fruchthaut einer reifen Erdbeere dünn abschälen und die nussähnlichen Früchte (Achänen) auf einem Küchentuch trocknen.

Im Juni oder Juli werden diese in Töpfe ausgesät. Man kann auch die frischen Samen (nicht getrocknet) direkt in die Töpfe legen.

Die Anzuchterde sollte eine 1:1-Mischung sein aus Sand und einer nährstoffarmen Aussaaterde für Kräuter. Erdbeersamen sind Lichtkeimer und dürfen nur ganz dünn mit der Anzuchterde bedeckt werden. Anschließend sollte die Erde mit Wasser besprüht werden.

In Töpfen bei 18 Grad Celsius und einem feucht-warmen Klima angezüchtet, gedeiht der Keimling prächtig.
In Töpfen bei 18 Grad Celsius und einem feucht-warmen Klima angezüchtet, gedeiht der Keimling prächtig.  © 123RF/yekatseryna

So entwickelt sich die Saat der Erdbeere optimal

Auf die kleinen Töpfe mit den Erdbeersamen sollte man eine Klarsichtfolie spannen, um ein feuchtwarmes Klima zu schaffen. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 15 und 18 Grad Celsius.

Nach etwa zwei bis vier Wochen ist der Keimling sichtbar. Sobald dieser drei Blätter ausgebildet hat, kann er vorsichtig vereinzelt und in nährstoffreichere Erde eingepflanzt werden. Bis Anfang August kann die junge Erdbeerpflanze ins Freiland, in gedüngten Boden, gesetzt werden.

Später als Mitte Juli sollte man keine Samen mehr anzüchten, da die jungen Pflanzen zu wenig Zeit zum Entwickeln haben und den Winter im Freiland nicht überstehen würden.

5 Tipps Erdbeeren zu vermehren, mit bester Erdbeerernte

Tipp #1 - Zeit im Blick behalten: Wenn man eine gute Ernte im Folgejahr erzielen möchte, sollte man die Erdbeeren ab der zweiten Junihälfte bis spätestens zum 10. August ins Freiland setzen.

Tipp #2 - Gute Vorjahrespflege: Dabei gilt der Grundsatz: je besser die Pflege im Vorjahr, desto besser die Ernte im Folgejahr!

Das heißt: Mutter- wie Jungpflanzen nach der Saison (ab August) gut düngen und gießen. Die Mutterpflanzen benötigen meist einen Rückschnitt. Dabei sollten braune Blätter wie Ausläufer abgeschnitten werden. Darauf achten, dass das Herz der Pflanze nicht beschädigt wird.

Tipp #3 - Boden lockern: Wer den Boden rundherum auflockert, sorgt dafür, dass die Wurzeln gut mit Nährstoffen versorgt werden können. Nach drei bis vier Jahren im gleichen Beet kann der Ertrag nachlassen. Daher sollten Ableger in ein neues Beet gepflanzt werden.

Tipp #4 - Ausläufer abtrennen: Zur Reifezeit (ab Juni) sollten die ersten Ausläufer abgetrennt werden, da sie von der Mutterpflanze zehren. Bei Trockenheit sollte man die Pflanzen ausreichend bodennah bewässern.

Tipp #5 - Ertragreiche Gartenerdbeeren: Frühreifend und großfrüchtig sind die Sorten Havelland, Framura und Machern. Wichtigste Sorte für den Anbau im Garten ist Senga Sengana, weil sie hohe Erträge bringt und geschmacklich ausgezeichnet ist.

Wer Erdbeeren vermehren und die beste Ernte haben möchte, pflanzt sie am besten in humose, leicht saure, sandige Lehmböden und beherzigt diese Tipps. Erdbeeren brauchen viel Bodenfeuchtigkeit und sollten wind- und frostgeschützt stehen.

Ernteerfolge bei Erdbeer-Nachzuchten sind gesichert bei optimalen Bedingungen wie sandiger Lehmboden, sonniger Standort und etwas Stroh, um den Boden feucht zu halten.
Ernteerfolge bei Erdbeer-Nachzuchten sind gesichert bei optimalen Bedingungen wie sandiger Lehmboden, sonniger Standort und etwas Stroh, um den Boden feucht zu halten.  © tag24/jk

Erdbeeren zu vermehren aus Ausläufern, sichert die Ernte im Folgejahr

Erdbeeren zu vermehren klappt durch Aussaat und mithilfe von Ausläufern der blütenreichen und gesunden Mutterpflanze. Die zweitgenannte Variante ist die einfachere und eine sortenechte Methode, um im Folgejahr eine ertragreiche Erdbeerernte zu erzielen.

Bis spätestens 10. August sollten die Nachzuchten ins Beet gepflanzt werden, um für den Winter kräftig genug zu sein.

Damit die Jungpflanzen im Folgejahr viele Früchte ausbilden, brauchen die Erdbeeren einen gut gedüngten und leicht sauren, sandigen Lehmboden, der viel Feuchtigkeit in sich trägt. Der Standort sollte sonnig und windgeschützt sein.

Erdbeeren zu vermehren ist nicht schwierig, wenn man diese Hinweise berücksichtigt. Mit Pferdemist, ausreichend Feuchtigkeit und dem entsprechenden Standort, wird die Ernte aus den vermehrten Erdbeerpflanzen ertragreich.

Titelfoto: tag24/jk

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