Paprika vorziehen: Ganz einfach aus Paprika-Samen
Paprika ist ein knackiges und gesundes Gemüse, das Du in der Küche vielseitig verarbeiten kannst. Wer sie nicht teuer im Supermarkt kaufen möchte, kann auch einfach selbst Paprika vorziehen und anbauen. Worauf Du bei der Anzucht achten solltest, verrät Dir TAG24.
Paprika aus eigenem Anbau schmecken einfach besser als die gekauften. Wenn Du Paprika selber anbauen möchtest, dann ist es sinnvoll, Dir diese selber zu ziehen, um richtig starke Pflanzen zu bekommen.
Für die Anzucht brauchst Du nur das Saatgut und wenige Utensilien. Auch kannst Du die Paprika ganz leicht zu Hause auf der Fensterbank vorziehen.
Wie Du Paprika vorziehen kannst und was Du dabei alles beachten solltest, erklärt Dir TAG24.
Wer Paprika mehrere Jahre lang selber zieht, hat irgendwann eine ganz eigene und reine Sorte. Wie bei vielen Gartenarbeiten gilt auch bei der Anzucht von Paprika, dass Übung und Erfahrungen den Meister machen.
Weitere nützliche Tipps und Anleitungen findest Du im Ratgeber zur Gartengestaltung von TAG24.
Die wichtigsten Infos für Schnellleser:
- Der ideale Zeitraum für die Aussaat beginnt Mitte Februar und läuft bis spätestens Ende März.
- Am besten ist es, wenn man samenfestes Saatgut verwendet, um auch wirklich die gewünschte Paprikasorte zu erhalten.
- Als Utensilien werden Saatgut, Anzuchterde, Aussaatgefäße, Anzuchttöpfe, Gemüseerde, ein Pikierstab und ein Zimmergewächshaus benötigt.
- Nachdem die Samen etwa einen Zentimeter tief in die Anzuchterde gesät und gegossen wurden, stellt man die Töpfe am besten in ein Gewächshaus.
- Die ideale Temperatur zum Keimen liegt zwischen 22 und 28 Grad.
- Die Erde sollte stets feucht, aber niemals durchnässt sein. Auch das regelmäßige Lüften des Mikroklimas ist wichtig.
- Sind die Keimlinge zu sehen, werden sie aus dem Gewächshaus entfernt.
- Licht ist sehr wichtig für das Wachstum der Jungpflanzen.
- Haben die Keimlinge die ersten richtigen Blätter gebildet, dann können sie vereinzelt werden.
- Wenn die Pflanzen ausreichend gewachsen sind und die Tage wärmer werden, kann man sie Stück für Stück an die Außentemperaturen gewöhnen.
- Man sollte die Paprika erst pflanzen, wenn kein Frost mehr kommt.
- Wenn sich die Blätter hellgrün oder gelb verfärben, dann sollte man die Pflanzen ein wenig düngen.
Paprika vorziehen: Was ist zu beachten?
Erfolgreich Paprikapflanzen zu ziehen hat weniger mit Glück als vielmehr mit Wissen und Erfahrung zu tun. TAG24 informiert Dich zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Keimung und erklärt Dir Schritt für Schritt, wie Du Paprika vorziehen kannst.
Ab wann kann man Paprika vorziehen?
Die Kulturdauer von Paprika beträgt fünf bis sechs Monate. Um eine ertragreiche Ernte zu bekommen, sollte man die Paprika im Zeitraum Mitte Februar bis spätestens Ende März im Haus vorziehen.
Solltest Du eher anfangen, dann kann es sein, dass Du auf Kunstlicht zurückgreifen und die Paprika mehrmals umtopfen musst.
Fängst Du später an, wäre es möglich, dass Du die Paprika erst spät ernten kannst. Schlimmstenfalls werden die Paprika nicht sehr groß bzw. reif, bevor der erste Frost kommt.
Welches Saatgut ist geeignet?
In entsprechenden Geschäften oder im Internet gibt es verschiedene Sorten Saatgut zu kaufen, die sich für die Anzucht von Paprika eignen. Suche Dir Deine Lieblingssorte aus und informiere Dich zu den spezifischen Anbaubedingungen. Nutze am besten ein hochwertiges Produkt in Bio-Qualität, um eine gute Ernte zu erhalten.
Auch die Samen vom Paprika aus dem Supermarkt kann man für die Anzucht verwenden. Diese sind jedoch meist nicht samenfest, was bedeutet, dass sich die daraus wachsende Paprika eventuell von der Mutterpflanze unterscheiden könnte. Die frischen Samen sollte man etwas abtrocknen lassen, um diese dann als Saatgut verwenden zu können.
Wer sicher sein möchte, dass die Samen auch keimen, kann diese ein bis zwei Tage in Wasser oder Kamillentee einlegen.
Tipp: Sichere Dir von Deiner Ernte auf jeden Fall Samen für die nächste Saison.
Paprika vorziehen | Material und Utensilien
- Saatgut
- Anzuchterde
- Aussaatgefäß
- Zimmergewächshaus
- Anzuchttöpfe
- Pikierstab
- Gemüseerde
Welche Pflanzgefäße Du verwendest, hängt von Deinen persönlichen Vorlieben ab.
Tipp: Als Alternative zum Gewächshaus kannst Du auch eine Plastikschale mit Deckel und Löchern im Boden verwenden. Geeignet wäre z. B. eine alte Verpackung von Lebensmitteln.
Anleitung: Paprika vorziehen Schritt für Schritt
Um richtig schöne Paprikapflanzen zu ziehen, brauchst Du Zeit und etwas Fingerspitzengefühl. Die Anzucht an sich ist jedoch ziemlich einfach, wenn Du die Tipps beherzigst.
Lass den Kopf nicht hängen, wenn beim ersten Versuch nicht alles klappt. Je mehr Erfahrung Du hast, desto besser kannst Du Deine Vorgehensweise optimieren.
1. Schritt: Paprika aussäen
Fülle das Aussaatgefäß mit Anzuchterde und drücke diese ganz leicht an. Verteile dann Samen mit ausreichend Abstand zueinander auf der Erde, sodass Du die Pflanzen später leichter vereinzeln kannst. Bedecke die Samen mit Erde oder drücke diese einen Zentimeter tief in die Erde. Gieße das Ganze gut an.
Stelle das Aussaatgefäß zum Keimen an einen warmen Ort, z. B. in ein Zimmergewächshaus. Die ideale Temperatur liegt bei 22 bis 28 Grad. Wer ein Gewächshaus verwendet, sollte dieses täglich mehrere Minuten lang lüften. Prüfe regelmäßig, ob die Erde noch feucht ist, und gieße oder sprühe eventuell nach.
Eine Alternative zum Gewächshaus ist, eine Plastiktüte über das Gefäß zu ziehen und in diese Löcher zu stechen. Auch dieses Mikroklima muss regelmäßig gelüftet werden.
Bei idealen Verhältnissen sprießen die ersten Keimlinge nach 10 bis 12 Tagen. Sind die Samen gekeimt, dann kann man das Aussaatgefäß aus dem Gewächshaus nehmen bzw. die Tüte entfernen. Lass die Keimlinge nun einige Tage etwas kühler bei einer Temperatur zwischen 15 und 20 Grad und sehr viel Licht stehen.
Vermeide, dass die Pflanzen stundenlang direkt in der Sonne stehen und die Erde austrocknet.
2. Schritt: Paprika pikieren
Sind die Keimlinge groß genug, dann können sie pikiert bzw. vereinzelt werden. Im Idealfall haben die Pflanzen zu diesem Zeitpunkt zusätzlich zu den Keimblättern schon das erste und zweite richtige Blatt ausgebildet.
Fülle eine Mischung aus Anzucht- und Gemüseerde in größere Töpfe. Grabe mittig eine Vertiefung. Die Paprikakeimlinge werden tiefer gesetzt, als sie eigentlich gestanden haben.
Löse die Keimlinge mithilfe eines Pikierstabes vorsichtig aus der Erde und pflanze sie jeweils einzeln in einen größeren Topf. Gieße die Keimlinge an und stelle sie an einen hellen, warmen Ort.
3. Schritt: Paprika abhärten
Jetzt gilt es, die Paprikapflanzen zu stärken und auch abzuhärten. Wenn die Pflänzchen schwächlich wirken und die Grünfärbung der Blätter verblasst oder gelblich wird, dann müssen sie gedüngt werden. Bei der Dosierung ist jedoch Vorsicht geboten. Verwende maximal die Hälfte der üblichen Menge eines Flüssigdüngers.
Ab einer gewissen Größe kann man die Paprika mit einem Pflanzstab oder Schaschlikspieß stützen.
Wenn die Tage etwas wärmer werden und die Sonne scheint, dann sollten die Pflanzen für einige Stunden hinausgestellt werden. Das dient dazu, die Pflanzen an Witterung, Temperaturschwankungen und andere Außenfaktoren zu gewöhnen. Die Paprika sollten jedoch nicht der direkten Sonne ausgesetzt sein und nachts ins warme Gewächshaus oder in die Wohnung gebracht werden.
Wer möchte, kann auch mit der Hand leicht durch die Pflänzchen streichen, um den Wind zu imitieren.
Wenn es nachts keinen Frost mehr gibt, dann können die Paprika in das Gewächshaus, Beet oder auf den Balkon gepflanzt werden. Eine grobe Angabe für den richtigen Zeitpunkt ist nach den Eisheiligen. Trotzdem empfiehlt es sich, den Wetterbericht zu verfolgen.
Wähle nur die starken und gesunden Pflanzen aus. Paprika sind stark zehrende Pflanzen und sollte deshalb in nährstoffreiche Erde gepflanzt werden.
Paprika vorziehen: Häufige Fehler
1. Fehler: Wer zu wenige Paprikakerne ausseht, läuft Gefahr, nur wenige und/oder zu schwache Pflanzen zu erhalten. Eine grobe Angabe ist, doppelt so viele Samen zu verwenden, wie man pflanzen möchte.
2. Fehler: Die Erde austrocknen zu lassen kann bei der Anzucht ebenso zum Problem werden, wie die Erde zu nass zu halten. Die Erde sollte stets feucht, aber nicht völlig durchnässt sein. Zu viel Feuchtigkeit erhöht zudem das Risiko für Trauermücken und andere Schädlinge.
3. Fehler: Wenn das Gewächshaus immer geschlossen bleibt bzw. die Folie zu selten entfernt wird, dann fehlt die Luftzirkulation. Schimmel und andere Probleme sind die Folge.
4. Fehler: Die Jungpflanzen brauchen ausreichend Licht. Ideale Standorte sind ein helles Süd- oder Westfenster sowie der helle Wintergarten. Ist der Ort zu dunkel oder scheint noch zu wenig Sonne, dann kann die Bestrahlung mit speziellem Kunstlicht die Pflanzen vor dem Vergeilen schützen.
5. Fehler: Das Vorziehen von Paprika dauert relativ lang. Da Anzuchterde meist nährstoffarm ist, kann es passieren, dass es den Keimlingen an Nährstoffen mangelt. Das zeigt sich durch hellgrüne oder gelbliche Verfärbungen. Durch die Anwendung von ein wenig Flüssigdünger oder die Verwendung von aufgedüngter Erde kannst Du diesem Mangel entgegenwirken.
Fazit: Beachte Licht, Temperatur und Feuchtigkeit
Paprika vorzuziehen ist relativ einfach, wenn Du die genannten Fehler vermeidest. Mit etwas Fürsorge und Geduld kannst Du Dir starke Pflanzen heranziehen, sodass Du Dich am Ende der Gartensaison an einer knackigen und frischen Paprikaernte erfreuen kannst.
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