Kann man im Herbst Rasen säen? - Der perfekte Saatzeitpunkt für dichtes Gras
Bei kahlen Lücken oder für komplett neue Grasflächen kann man ganz einfach Rasen säen. Im Herbst ist das sicher auch noch möglich, oder?
Mehr Tipps und Ideen für einen üppig blühenden und grünen Garten findest Du unter: Gartengestaltung.

Gartenbesitzer wünschen sich in der Regel einen dichten und kräftigen Rasen.
Nicht selten kommt es vor, dass er nach heißen und trockenen Sommermonaten unschöne kahle Stellen aufweist.
Ist jetzt der Zeitpunkt für eine Nachsaat gekommen?
Egal ob man den dichten grünen Teppich ausbessern möchte oder einen neuen Rasen anlegen möchte, kann man jetzt noch handeln und Rasen säen?
Im Herbst ist es sicher noch nicht zu spät. Schließlich keimen Samen ja bereits nach ein bis zwei Wochen, oder?
Den besten Zeitpunkt sowie weitere Tipps zur Aussaat erfährst Du hier.
Ist Rasen säen im Herbst überhaupt sinnvoll?

Rasen im Herbst zu säen, ist nicht nur möglich, sondern auch sehr sinnvoll. Bei den etwas kühleren Monaten nach dem Sommer handelt es sich nämlich sogar um den bevorzugten Zeitpunkt für das Ausbessern oder Anlegen eines dichten Rasens.
Der Boden ist vom Sommer noch warm, was die Keimung unterstützt. Samen keimen schneller und die Triebe wachsen oft besser als im Frühling.
Der Herbst ist in der Regel feuchter als der Frühling, sodass Samen weniger schnell vertrocknen.
Entscheidend sind jedoch die richtigen Bedingungen:
- Temperaturen von 16 bis 23 Grad Celsius
- lockerer und durchlässiger Boden
- feuchte Erde; weder zu trocken noch zu nass
Förderlich ist daher wechselhaftes Wetter. Es lohnt sich daher, die Wetterprognosen vor der Aussaat zu beobachten und auf einen Wechsel von Regen und Sonne über zwei Wochen zu warten.
Was ist der beste Zeitpunkt zum Rasen-Aussäen?
Ideal für die Rasenaussaat sind die Monate September und Oktober.
Sofern die Witterungsbedingungen für geeignete Bedingungen sorgen, kann man auch noch bis in den November Rasen aussäen. Das kann natürlich auch von der jeweiligen Region abhängen.
Wer die Herbstaussaat verpasst, sät das Gras im Frühjahr von März bis Mai aus. Die Temperaturen sollten dann jedoch konstant über zehn Grad Celsius sein.
Selbst im Sommer ist eine Aussaat in der Regel möglich. Allerdings ist sie dann durch die Hitze pflegeaufwändiger.

Wie kann man im Herbst Rasen säen?
Für eine erfolgreiche Aussaat und anschließend einen dichten Grasteppich geht die Arbeit bereits vor dem Ausbringen des Saatguts los. Auch nachdem die Samen in den vorbereiteten Boden gesät wurden, darf die Fläche nicht vernachlässigt werden.
Vorbereitung des Bodens
Um den Boden auf die Rasenaussaat vorzubereiten, gehe vor wie folgt:
- hacke und lockere den Boden gründlich
- entferne Unkraut, Wurzeln und andere Pflanzenteile sowie Steine
- lockere lehmige und verfestigte Erde und arbeite gegebenenfalls Sand ein (auf verdichteten Böden droht das Wachstum von Moos und Unkraut)
- ebne den umgegrabenen Boden mit einem Rechen, verhindere Gräben
- wässere die Fläche und lasse sie bestenfalls etwas ruhen und sich setzen

Saatgut zum Rasensäen im Herbst
Bei der Wahl vom Saatgut für den Rasen ist es nicht sinnvoll, sich auf das günstigste Saatgut zu verlassen. Hochwertiger ist eine standardisierte Regel-Saatgut-Mischung (RSM). Diese ist vor allem langfristig gesünder und dichter.
Zusätzlich ist die Auswahl abhängig von der Nutzung und entsprechenden Bedingungen. So unterscheidet man Zierrasen und Spiel- und Sportrasen, sowie beispielsweise Trocken- oder Schattenrasen.
Teilweise gibt es Herbstrasensaatgut, das neben den Samen einen Herbstdünger enthält.
Rasenaussaat
Gehe bei der Aussaat generell vor, wie es auf der Verpackung vom Hersteller empfohlen wird. Gut geeignet sind windstille Tage, um mehr Kontrolle über die Aussaat per Hand zu haben. Wer hat, kann natürlich auch einen Streuwagen verwenden.
Wurde das Saatgut gleichmäßig ausgebracht, harke es etwas in den Boden ein. Rolle nun mit einer Walze über die Fläche oder tritt die Erde beispielsweise mit Trittbrettern fest.
Durch einen guten Kontakt mit dem feuchten Boden ist die Wasser- und Nährstoffaufnahme möglich. Außerdem sind die Samen besser vor dem Austrocknen geschützt.
Anschließend sollte man die Fläche leicht wässern.

Pflege nach der Aussaat
Wässern
Im Anschluss ist es essenziell, die Erde kontinuierlich feucht zu halten - insbesondere am Anfang, sodass die Keimlinge gut anwachsen können. Ist das Saatgut einmal vertrocknet, lässt es sich nicht mehr retten und wiederbeleben.
Daher kann es sein, dass zwei- oder dreimal täglich gewässert werden muss - abhängig von der Witterung. Wichtig ist jedoch, dass man das Saatgut in der Erde nicht komplett tränkt, sodass Staunässe entsteht. Ein Rasensprenger ist daher gut geeignet.
Schutz
Außerdem sollte man den Keimlingen Ruhe gönnen und die Fläche nicht mehr betreten, um zu verhindern, dass Lücken im späteren Rasen entstehen.
Mähen
Mähen sollte man den Rasen das erste Mal, wenn er etwa acht bis zehn Zentimeter lang ist - in der Regel im kommenden Frühjahr.
Düngen
Bei der Aussaat im frühen Herbst bildet sich vermutlich noch vor dem Winter eine Grasnarbe. Hier hilft ein Starterdünger. Dieser sollte jedoch zusammen mit oder sogar vor der Aussaat ausgebracht werden.
Langzeitdünger und ein Überschuss an Stickstoff sind für den Rasen jedoch kontraproduktiv.
Weitere Tipps für einen gesunden Rasenteppich im Garten findest Du übrigens unter: Rasenpflege.

Fazit
Nach den Sommermonaten ist der Boden warm, aber in der Regel angemessen feucht. Daher kann man auch im Herbst Rasen säen - es ist sogar empfohlen.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/mahmud7, 123RF/haraldmuc