Nicht alle Pflanzen im Garten sind ökologisch wertvoll. Insbesondere invasive Pflanzen sollten aus dem Garten verbannt werden. Ist Japanischer Knöterich verboten?
Weitere unerwünschte oder aber sehr willkommene Pflanzenarten findest Du unter: Gartengestaltung.
Was ist japanischer Knöterich?
Beim Japanischen Staudenknöterich (Reynoutria japonica), auch Japanischer oder Kamtschatka-Knöterich genannt, handelt es sich um einen invasiven Neophyten, der ursprünglich aus Ostasien - aus Japan und Korea sowie teilweise Taiwan und China - stammt.
Bereits im 19. Jahrhundert wurde er als Zierpflanze nach Europa eingeführt. Hier verbreitet sich seitdem der Japanische Knöterich. Erkennen kann man die immergrüne Staude unter anderem an ihren hohen, bambusartigen und hohlen Stängeln. Durch sie erreicht die Pflanze eine Höhe von bis zu vier Metern.
Die Stängel sind nicht vollständig grün, sondern weisen in der Regel kleine, rotbraune Flecken auf. Ihre dicken Blätter können bis zu 20 Zentimeter groß werden, sind oval und spitzen sich zu.
Von Juli bis August bilden sich weiße bis hellrosa Blütenstände - jedoch ohne keimfähige Samen.
Ein großer Teil der Pflanze befindet sich unterirdisch, denn die Pflanze bildet ein kräftiges Wurzelgeflecht aus.
Der Japanische Knöterich bevorzugt feuchte Böden und wächst daher vor allem auf Wiesen an Flussläufen und im Wald. Generell ist er allerdings anspruchslos und gedeiht auch auf trockeneren Brachflächen.
Ist der japanische Knöterich verboten?
Anders als in Großbritannien und in der Schweiz ist es in Deutschland nicht verboten, den Japanischen Knöterich zu verkaufen, zu pflanzen oder die bereits gepflanzte Staude zu kultivieren - zumindest noch nicht.
Stattdessen wird lediglich von der Kultivierung des Staudenknöterichs als Gartenpflanze abgeraten.
Verboten ist es in Deutschland laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) allerdings, Pflanzenteile wie Schnittabfälle in der freien Natur auszubringen. Diese Methode der Entsorgung von Gartenabfällen ist jedoch generell, also unabhängig von der Pflanzenart, unzulässig.
Entgegen einiger Sorgen ist der Japanische Knöterich weder giftig noch meldepflichtig.
Übrigens: Japanischer Knöterich ist sogar essbar. Die jungen Triebe können beispielsweise wie Spargel oder Rhabarber verarbeitet werden. In Asien sind sie als Gemüse unter dem Namen Itadori bekannt.
Warum ist der japanische Knöterich problematisch?
Die invasive Staude ist aus verschiedenen Gründen kritisch.
Schnell wachsend
Die Pflanze wächst ausgesprochen schnell und kann innerhalb weniger Wochen eine Höhe von drei bis vier Metern erreichen. Während der Hauptwachstumszeit im Mai können sie sogar bis zu 30 Zentimeter täglich wachsen.
Schäden
Seine starken Wurzeln dringen in Mauern und Fassaden ein und können diese sprengen. Sie können Asphalt anheben und auch an Brücken und Gleisen Schäden verursachen.
Unzerstörbar
Zudem ist der Japanknöterich anspruchslos, robust und konkurrenzstark. Hat er sich einmal etabliert, ist er nur schwer wieder loszuwerden.
Er übersteht sowohl die Minusgrade der deutschen Winter als auch Trockenperioden.
Ein großer Teil der Pflanze ist unterirdisch. Das tiefreichende, ausdauernde Wurzelgeflecht macht eine vollständige Bekämpfung in der Regel unmöglich. Kleinste Wurzelreste führen oft zu einer weiteren Ausbreitung.
Biodiversität
Die Staude wird nicht nur hoch, sondern wächst auch dicht und breitet sich über Rhizome aus. Dadurch überwuchert und verdrängt sie heimische Pflanzen und gefährdet damit die Biodiversität.
So kann man Japanischen Knöterich bekämpfen
Auch, wenn die Pflanzen nicht wie in der Schweiz oder in Großbritannien aus dem Garten beseitigt werden müssen, ist eine zeitige Bekämpfung ratsam. Das ist jedoch nur mit viel Mühe, Geduld und Ausdauer möglich.
Mechanische Bekämpfung
Großzügige Entfernung
Am besten wird die komplette Pflanze samt vollständigem Wurzelgeflecht aus dem Boden entfernt. Da beim Herausreißen kleinste Wurzelteile im Boden verbleiben und sich rasant wieder verbreiten können, werden sie idealerweise großzügig ausgegraben.
Regelmäßiges Mähen
Man kann den Japanknöterich allerdings auch mit einer regelmäßigen Mahd unter Kontrolle halten und langfristig eindämmen. Dazu muss die Pflanze mindestens alle drei bis vier Wochen entfernt und gemäht werden. Das schwächt die Pflanze und reduziert sie allmählich.
Sauerstoff entziehen
Alternativ kann sie langfristig unter einer dicken schwarzen Folie ersticken. Dabei muss man allerdings regelmäßig sichergehen, dass keine Triebe hindurch oder vorbei wachsen.
Achtung: Pflanzenreste sollten anschließend unbedingt im Restmüll entsorgt werden. Auf keinen Fall gehören sie in den Kompost oder illegalerweise in die Natur. Selbst in der Biotonne ist die Entsorgung nicht ratsam.
Weitere Bekämpfungsstrategien
Eine chemische Bekämpfung ist nicht zuverlässig, da in Deutschland keine effektiven Mittel zugelassen sind.
In England wird seit 2010 die Pflanzenlaus Aphalara Itadori zur Bekämpfung eingesetzt.
Japanischem Staudenknöterich vorbeugen
Generell sollte man den Garten auf Wachstum kontrollieren und möglichst schnell reagieren, bevor sich die Pflanze mit ihrem großen Wurzelgeflecht im Garten etabliert.
Rhizomsperren können unterirdisch ein Ausbreiten, beispielsweise vom oder zum Nachbargrundstück, verhindern.
Fazit
In Deutschland ist Japanischer Knöterich noch nicht verboten. Aufgrund der Verdrängung wichtiger heimischer Pflanzen sowie möglicher Schäden in Asphalt, Beton und Co. wird von der Kultivierung der Staude jedoch abgeraten und stattdessen die Bekämpfung der invasiven Pflanze empfohlen.