Knoblauch zum perfekten Zeitpunkt ernten: Ist er zu früh geerntet giftig?

Die Zehen sind gepflanzt, die Pflanze gepflegt und nun möchtest Du Knoblauch ernten? Entscheidend ist dabei nicht nur die richtige Vorgehensweise, sondern auch der Zeitpunkt.

Mehr Tipps zu ertragreichen Pflanzen gibt's unter: Gartengestaltung.

Wann Knoblauch ernten sinnvoll ist, erfährst Du in diesem Ratgeber.
Wann Knoblauch ernten sinnvoll ist, erfährst Du in diesem Ratgeber.  © 123rf/schan

Knoblauch (Allium sativum) ist eine weit verbreitete und sehr beliebte Lauchart, die aufgrund ihrer heilenden und antibakteriellen Wirkung auch als Heilpflanze eingesetzt wird.

An erster Stelle ist die Lauchart aber wegen ihres würzigen Aromas beliebt, das zu fast allen herzhaften Gerichten passt.

Besonders aromatisch sind Knoblauchzehen, wenn sie selbst angebaut werden. Hobbygärtner können Knoblauch pflanzen - nicht nur im Gemüsebeet im Garten, sondern auch auf dem Balkon.

Ist das einmal getan, folgt die nächste Frage: Wann ist Knoblauch erntereif? Und woran erkennt man das? Alles Wichtige zur Knoblauchernte und -lagerung erfährst Du im Folgenden.

Wann kann man Knoblauch ernten?

Dass Knoblauch reift, erkennt man daran, dass seine Blätter vergilben. Sind knapp zwei Drittel der Pflanze gelb und sie hängt schlaff zu Boden, ist Knoblauch erntereif. Die Hüllschale ist zu diesem Zeitpunkt fest.

Wird er im Oktober gepflanzt, kann Knoblauch meist ab Anfang bis Mitte Juli geerntet werden. Wurden die Zehen erst im März oder April gesteckt, muss man mit der Ernte oft etwas länger - bis in den Spätsommer hinein - warten.

Der Erntezeitpunkt wird aber auch vom genauen Standort und den Witterungsbedingungen beeinflusst.

Ist Knoblauch zu früh geerntet giftig?

Nein, Knoblauch enthält zu keinem Zeitpunkt giftige Substanzen.

Frühzeitig geernteter Knoblauch, auch grüner Knoblauch genannt, kann bedenkenlos verzehrt werden. Selbst der Stängel ist zu dem Zeitpunkt genießbar.

Die Knolle ist jedoch kleiner und weist einen höheren Wassergehalt auf. Das beeinflusst Aroma, Konsistenz und Haltbarkeit. Es besteht höheres Schimmelrisiko.

Man sollte zarte, milde Zehen also möglichst zeitig verbrauchen und beispielsweise in Salaten, Pesto oder in Dip und Dressing verarbeiten.

Wurde Knoblauch früh geerntet, ist er nicht giftig.
Wurde Knoblauch früh geerntet, ist er nicht giftig.  © 123RFZtanyaphotograf

Was tut man, wenn Knoblauch zu früh oder zu spät geerntet wurde?

Wartet man mit der Ernte zu lange oder erntet man die Knollen, bevor sie reif sind, ist das in der Regel kein Problem.

Unreifen Knoblauch kann man bei trockenem Wetter auf dem Beet noch nachreifen lassen.

Genau wie unreifer Knoblauch schmecken überreife Knollen oft etwas milder und unterscheiden sich in der Konsistenz. Die Zehen gehen auseinander, was sie für Feuchtigkeit und Schimmel anfällig macht.

Folglich sollte man auch überreife Knollen zügig aufbrauchen.

Wird die Pflanze gelblich-braun, kann Knoblauch geerntet werden.
Wird die Pflanze gelblich-braun, kann Knoblauch geerntet werden.  © 123RF/yuris010

Knoblauch richtig ernten: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Ist Knoblauch erntereif, kann er aus möglichst trockenem Boden geerntet werden. Idealerweise gab es vor der Ernte zwei bis drei trockene, regenfreie Tage. In feuchter, verdichteter Erde können die Knollen beim Herauszuziehen abbrechen oder -reißen.

Aus diesem Grund sollte man Knoblauchknollen nicht einfach ohne Vorbereitung aus der Erde ziehen.

Wer Knoblauch ernten will, geht wie folgt vor.

1. Erde lockern: Mit einer Grabegabel oder einer Handschaufel lässt sich Erde gut lockern. Dazu sticht man etwa fünf bis zehn Zentimeter von der Knolle entfernt in den Boden und hebt ihn etwas an.

2. Knoblauch herausholen: Sobald die Erde locker ist, kann man Knoblauch ausgraben oder vorsichtig am Schaft herausziehen. Dabei muss die komplette Pflanze möglichst unbeschädigt aus dem Boden geholt werden.

3. Trocknen: Knollen sollten dann erst getrocknet werden, bevor man sie gegebenenfalls abbürsten kann.

Achtung! Man darf sie auf keinen Fall grob abschütteln oder sogar abwaschen. Dadurch drohen Schäden oder Fäulnis.

Um Knoblauch zu ernten, sollte man die Erde mit einer Grabegabel auflockern.
Um Knoblauch zu ernten, sollte man die Erde mit einer Grabegabel auflockern.  © 123RF/mvg684

Nach der Ernte: Knoblauch trocknen und lagern

Knoblauch trocknen

Um Schimmelbildung zu verhindern, muss die Ernte nun etwa zwei bis vier Wochen trocknen, bevor man sie einlagert. Dazu werden die Knollen an einen luftigen, trockenen und schattigen Ort gelegt - beispielsweise in offene Kisten oder Papiertüten.

Alternativ können sie zu Zöpfen gebunden aufgehängt werden. Diese Methode ist optimal, weil Luftzirkulation ein gründliches und gleichmäßiges Trocknen ermöglicht. Außerdem entstehen keine Druckstellen durch Aufliegen.

Knoblauch lagern

Anschließend kann Knoblauch vorsichtig abgebürstet werden, bevor er dunkel, kühl und luftig gelagert wird. Dazu eignet sich beispielsweise ein Knoblauchtopf aus Ton. Hüllblätter sollten für die Lagerung nicht entfernt werden.

Bei richtiger Lagerung können trockene Knollen sogar neun bis zwölf Monate haltbar sein. Im Kühlschrank, nahe Obst sowie in Plastiktüten sollten sie jedoch nicht aufbewahrt werden.

Knoblauch haltbar machen

Alternativ kann man Knollen konservieren und Knoblauch einlegen, fermentieren oder einfrieren.

Vor dem Einlagern: Zum Trocknen kann man Knoblauch aufhängen.
Vor dem Einlagern: Zum Trocknen kann man Knoblauch aufhängen.  © 123rf/kwangmoo

Fazit

Wer Knoblauch ernten möchte, sollte vor allem auf den richtigen Zeitpunkt achten. So sind die selbst angebauten Knollen besonders aromatisch und lange haltbar.

Titelfoto: 123rf/schan

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