Vermeide diese Fehler, wenn Du Sellerie ernten und einlagern willst
Wer ihn im Frühling ausgesät hat, darf nun im Herbst Sellerie ernten oder ihn vor dem Winter einlagern. So geht's.
Mehr Artikel mit Tipps rund um den Gemüsegarten findest Du unter: Gartengestaltung.

Bekannt für sein markantes würziges Aroma und seinen vielseitigen Einsatz in der Küche - ob in Suppen und Eintöpfen oder als knackiger Snack - ist Sellerie (Apium graveolens) eine gern angebaute Gemüsepflanze im Garten.
Schon beim Anbau ist klar: Sellerie ist nicht gleich Sellerie.
Am verbreitetsten ist der Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum). Die Knolle wird je nach Art und Bedingungen 200 Gramm bis zwei Kilogramm schwer, durchschnittlich jedoch etwa 650 Gramm. Er ist sehr gesund und wirkt sich positiv auf Magen, Darm, Nieren sowie die Blase aus.
Stauden- oder Stangensellerie (Apium graveolens var. dulce) ist dagegen etwas milder im Geschmack.
Der intensivere Schnittsellerie (Apium graveolens var. secalinum) wird wiederum als Würzkraut verwendet.
Bleibt noch die Frage: Wann und wie sollte man Sellerie ernten? Erfahre es nun.
Wann sollte man Sellerie ernten?
Abhängig von Sorte und Lage ist Knollensellerie ab August reif. Ernten kann man ihn manchmal aber auch erst ab Ende September bis November. Spätestens vor den ersten stärkeren Frösten sollte er jedenfalls abgeerntet sein.
Das Laub kann - sofern gesund - jedoch schon während der Entwicklung der eigentlichen Knolle geerntet und zum Würzen verwendet werden.
Wie erkennt man, dass die Sellerieknolle reif ist?
Eine reife Sellerieknolle erkennt man im Herbst daran, dass die äußeren Blätter langsam vergilben und sich nach außen neigen. Die Knolle hat dann einen Durchmesser von etwa zehn Zentimetern und fühlt sich auf Druck fest an.
Die Stangen vom Staudensellerie werden etwa 50 Zentimeter hoch und sind reif, wenn sie diese Höhe erreicht haben und fest und kräftig sind.

Wie wird Sellerie richtig geerntet?
Sellerie lässt sich ganz unkompliziert ernten. Wie man dabei richtig vorgeht, hängt jedoch von der Sorte ab.
Staudensellerie ernten
Stauden- oder Stangensellerie wird nach Bedarf geerntet.
Schneide die jeweiligen Stangen dazu dicht über dem Boden ab. Damit sich die Pflanze erholen und weitere Stangen produzieren kann, sollte nicht zu viele auf einmal abgeschnitten werden.
Vor dem ersten Frost sollte die komplette Pflanze samt Knolle geerntet werden, da sie frostempfindlich und nicht winterhart ist. Ziehe sie dann vollständig aus dem Boden oder verwende gegebenenfalls eine Grabegabel.
Bei einer Kultivierung des Staudenselleries im Topf ist das Abernten nicht dringend nötig, denn man kann den Kübel geschützt oder ins Haus stellen und weiterhin wie gewohnt nach Bedarf ernten.
Übrigens: Milder und süßer wird der Staudensellerie, wenn er gebleicht wird. Etwa eine Woche vor der Ernte bindet man dafür die Triebe zusammen und umwickelt sie mit Papier oder Folie. Durch den Lichtschutz werden weniger Bitterstoffe produziert. Ernährungsphysiologisch gesehen ist der Verzehr von grünem Sellerie jedoch vorteilhafter.
Knollensellerie ernten
An einem - bestenfalls trockenen - Herbsttag sticht man mit einer Grabegabel in die Erde und hebt die Knolle hinaus.
Sie sollte dabei möglichst nicht verletzt werden, da sie an diesen Stellen im Lager zu schimmeln droht.
Anschließend werden die Wurzeln und Blätter von der Knolle entfernt.
Letztere können nach der Ernte ebenfalls verzehrt, beispielsweise als Suppengrün verwendet werden.

Schnittsellerie ernten
Schnittsellerie kommt im Garten zwar nicht ganz so häufig vor, sollte er aber. Ihn kann man von März bis November ernten - etwa zwei bis drei Monate nach der Aussaat. Dazu schneidet man die Blätter bodennah ab.
Dadurch wird gleichzeitig das Wachstum angeregt, sodass neue Blätter austreiben und der Sellerie weiterhin regelmäßig geerntet werden kann.
Bei milden Temperaturen wächst er sogar im Winter weiter.
Will man die Blätter als Gewürz verwenden, kann man sie zusammenbinden und an einem luftigen Ort trocknen lassen, bis sie bröselig werden, und dann luftdicht verpacken.
Wie sollte man Sellerie lagern?
Wer vorhat, den Sellerie einzulagern, sollte ihn bestenfalls möglichst spät ernten. Da die Trockenmasse im Gemüse dann am höchsten ist, ist es nicht so schnell verderblich.
Sellerie kühl lagern
Für eine längere Haltbarkeit sollte man die Knollen dann ungewaschen in feuchtem Sand im kühlen Keller lagern. So halten sie in der Regel bis Ende Februar.
Selleriestangen sollten am besten frisch verzehrt werden. Feucht eingewickelt sind sie aber auch einige Tage im Kühlschrank, oder in Zeitungspapier eingewickelt und in einem Eimer Sand im Keller gelagert einige Wochen haltbar.
Innerhalb von wenigen Wochen werden die Selleriestangen allerdings trocken und zäh.
Sellerie einfrieren
Noch länger haltbar ist das Gemüse, wenn man den Sellerie einfriert. Entferne dazu alle Wurzelreste und Blattansätze, schäle die Knolle und schneide sie abhängig von der späteren Verwendung in kleine Würfel oder Scheiben, bevor Du sie in einem geeigneten Behältnis einfrierst.
Alternativ kann man den Sellerie auch fermentieren.

FAQ zur Sellerie-Ernte
Kann man Sellerie mehrmals ernten?
Ja, schneidet man vom Staudensellerie je nach Bedarf nur die äußeren Stängel ab, kann die Pflanze im Inneren weitere Stängel bilden, die man bis zum ersten starken Frost ernten kann.
Was tun, wenn Sellerie holzig wird?
Sellerie wird holzig, wenn er Trockenstress ausgesetzt war, er zu spät geerntet oder zu lange gelagert wurde. Beim Kochen können die holzigen Teile häufig noch etwas zarter werden. Verwende ihn daher für Suppen oder Brühen, oder fermentiere ihn. Zum rohen Verzehr ist holziger Sellerie nicht mehr geeignet.
Verträgt Sellerie Frost?
Sellerie ist in der Regel nicht winterhart. Bis zu minus fünf Grad Celsius übersteht die Knolle jedoch meist, wenn sie durch Laub oder Vlies geschützt wird. Allerdings lohnt sich dieses Überwintern nicht, da der Knollensellerie im zweiten Jahr verholzt und blüht und daher bereits im ersten Jahr geerntet werden sollte. Abernten sollte man ihn nur nicht, wenn man im folgenden Jahr Samen ernten möchte.
Fazit
Vor dem Winter sollte man seinen Sellerie ernten. Wer den richtigen Zeitpunkt kennt und Tipps zur Ernte und Lagerung beachtet, hat über den ganzen Winter etwas vom eigenen Gemüse.
Titelfoto: 123rf/juanjomendieta