Unbeschadet durch den Winter: So sollte man Bambus im Topf überwintern
Im Garten ausgepflanzt überstehen die meisten Bambusarten den Winter problemlos. Anders sieht es bei Kübelpflanzen aus. In dem Fall sollte man den Bambus überwintern. Im Topf ist er nämlich etwas frostempfindlicher.
Ähnliche Ratgeber findest Du auch unter: Gartenarbeit im Herbst und Winter.
Bambus sorgt für fernöstlichen Flair im Garten. Er sieht als praktischer Sichtschutz aber nicht nur toll aus, sondern ist auch robust und pflegeleicht.
Um eine heimische Pflanze handelt es sich natürlich trotzdem nicht. Geht es auf den Winter zu, herrscht daher oft Unsicherheit: Übersteht die exotische Pflanze den kommenden Frost?
Glücklicherweise sind die meisten Arten relativ winterhart. Dennoch sollte man Bambus überwintern - im Topf besonders.
Im Kübel sind die Pflanzen nämlich anfälliger für Frost. Anders als im Freiland ausgepflanzt fehlt ihnen im Topf Bodenwärme. Da sie in diesem weniger durch umliegende Erde isoliert sind, kann weniger Wärme gespeichert werden. Außerdem sind sie stärker Temperaturschwankungen ausgesetzt.
Neben dem Erfrieren wird vor allem die Vertrocknungsgefahr durch das Verdunsten sowie die gestörte Wasserversorgung aufgrund frostgeschädigter Wurzeln unterschätzt.
Mit dem passenden Winterschutz kann man das Durchfrieren des Wurzelballens verhindern und den Bambus auf dem Balkon oder der Terrasse überwintern.
So kann man den Bambus im Topf überwintern
Mit dem ersten Frost im Spätherbst - etwa im November - wird es sinnvoll, seinen Bambus winterfest zu machen. Gehe dabei vor wie folgt.
Bambus auf die Überwinterung vorbereiten
Damit junge Triebe keine Frostschäden erleiden, sollte Ende August gegebenenfalls aufgehört werden, zu düngen. So können die letzten jungen Halme noch bis zum Winter ausreifen.
Auch ein Rückschnitt ist im Herbst nicht sinnvoll. Die Blätter der immergrünen Pflanze können in den kommenden Monaten vor Frost schützen.
Stelle sicher, dass der Bambus in einem ausreichend großen Topf wächst. In zu kleinen Gefäßen ist der Pflanze anfälliger.
Außerdem sollte der Bambus bestenfalls nicht direkt im teuren Keramiktopf überwintern. Dieser droht Frostschäden davonzutragen.
Pflanze den Bambus daher vorher am besten in einen Kunststofftopf und lagere den Keramikkübel frostsicher.
Geeigneter Standort zum Überwintern vom Bambus im Kübel
Über den Winter sollte die Topfpflanze vor kaltem Wind sowie viel Sonne geschützt stehen, da es sonst zu Verdunstung und Austrocknung kommen kann.
Geeignet ist beispielsweise ein Platz an der Hauswand. Diese schützt nicht nur, sondern gibt außerdem etwas Wärme ab.
Geeignet ist auch ein heller und kühler Raum, wie ein unbeheizter Wintergarten oder eine helle Garage. Optimal sind dabei Temperaturen von drei bis sieben Grad Celsius.
Zimmertemperaturen sind für die winterharte Pflanze zum Überwintern dagegen nicht geeignet.
Mit diesen schützenden Maßnahmen den Bambus im Kübel überwintern
Vor allem bei anhaltenden Temperaturen von unter minus zehn Grad Celsius wird ein Winterschutz für den Bambus nötig. Zunächst kann man mit einer passenden Unterlage vor Bodenfrost schützen. Geeignet sind dicke Kokosmatten sowie Styropor- oder Holzunterlagen.
Zusätzlich kann man den Topf mit Jute, Isolierfolie, Kokosmatten oder Luftpolsterfolie ummanteln. Die Erdoberfläche schützt man beispielsweise mit Laub oder Rindenmulch.
Außerdem kann man die Halme zusammenbinden und mit atmungsaktivem und lichtdurchlässigem Vlies oder Pflanzsäcken abdecken.
Eine elektrische Beheizung ist ebenfalls möglich, lohnt sich häufig jedoch nicht.
Pflege im Winter
Ein Bambus ist immergrün, weshalb man ihn auch im Winter gießen sollte - regelmäßig, aber mäßig. Das macht man an frostfreien Tagen, also bei Temperaturen über dem Nullpunkt. Teste vorher am besten mit dem Finger, ob die Erde auch noch fünf Zentimeter unter der Oberfläche feucht ist. In dem Fall muss noch nicht gegossen werden.
Außerdem sollte der Bambus an milden Tagen auch regelmäßig gelüftet werden. Dazu sollte die schützende Abdeckung geöffnet oder entfernt werden.
Eingerollte Blätter beim Bambus sind im Winter übrigens noch kein Grund zur Panik.
Meist handelt es sich um eine schützende Maßnahme, um eine übermäßige Verdunstung oder ein übereiltes Ende der Ruhephase zu verhindern.
Bambus nach dem Winter: Wann den Winterschutz entfernen?
Nach der Frostperiode meist gegen Ende März kann man den Bambus im Kübel schrittweise wieder an den ursprünglichen Standort gewöhnen.
Zunächst sollten die Abdeckungen geöffnet und der Frostschutz entfernt werden. Dann kann die Kübelpflanze an ihren Platz zurück.
Kontrolliere dabei auch auf mögliche Frostschäden.
FAQ zu Bambus im Winter
Ist Bambus winterhart?
Vor allem im Freiland ausgepflanzt sind die meisten Bambusarten winterhart. Besonders geeignet zum geschützten Überwintern im Kübel sind beispielsweise Phyllostachys bissetii und aurea, Fargesia murielae, nitida und rufa, sowie Pseudosasa japonica.
Wie sieht Bambus im Winter aus?
Bambus ist in der Regel immergrün und auch im Winter grün belaubt. Dennoch sind eingerollte oder vereinzelte braune und fallende Blätter nicht zwingend ein Warnsignal.
Fazit
Nicht nur im Freiland kann Bambus überwintern. Im Topf kann man die Staude ebenfalls auf der Terrasse oder dem Balkon durch den Winter bringen. Dort benötigen sie jedoch meist etwas mehr Schutz.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/gregorylee, 123RF/zhengzaishanchu