Es ist ein beunruhigender Anblick, wenn Bambus eingerollte Blätter bekommt. Aber ist dieser Zustand wirklich so bedenklich und was sollte man unternehmen?

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Bambusse - meist Fargesia und Phyllostachys - sind sehr beliebte Gartenpflanzen. Sie sind immergrün, pflegeleicht und oft ein praktischer Blickschutz.

Besorgniserregend ist es jedoch, wenn sich das schöne grüne Laub längs einrollt. Es wirkt dann krank oder gestresst.

Dieses Einrollen der Blätter muss aber nicht immer ein Alarmsignal sein.

Nicht selten können vorschnelle Pflegemaßnahmen mehr Schaden anrichten als helfen.

Erfahre nun, was es zu bedeuten hat, wenn sich am Bambus eingerollte Blätter bemerkbar machen. Wie geht man dann vor? Und kann man dem vorbeugen?

Wenn sich Bambusblätter einrollen, kann es verschiedene Gründe haben. Generell liegt dem Symptom die Wasserversorgung zugrunde. Über das Laub wird nämlich konstant Wasser verdunstet. Das Einrollen dient dann als Schutz vor dieser Transpiration, weil dabei die Verdunstungsfläche verringert wird.

Folgende Aspekte können für Vertrocknen verantwortlich sein.

Häufig wird Bambus schlicht und einfach zu wenig gegossen.

Hitze

Besonders bei Hitze oder starker Sonneneinstrahlung ist Bambus anfällig, weil Wasser schneller verdunstet.

Winterruhe

Die vermehrte Sonne im Spätwinter kann dafür sorgen, dass Fotosynthese einsetzt. Die Pflanze kann das Laub einrollen lassen, um die Winterruhe nicht vorzeitig zu beenden. Eingerollte Blätter sind daher vor allem an trockenen und sonnigen Wintertagen sichtbar.

Umpflanzen

Auch nach Umpflanzen oder Teilen ist Bambus gestresst. Besonders junge, frisch eingepflanzte Fargesien rollen ihre Blätter häufiger ein als etablierte Bambuspflanzen mit größerem Wurzelstock. Aber auch nach dem Teilen einer Pflanze sind ihre Wurzeln beansprucht und können weniger Wasser aufnehmen.

Nicht nur ein Mangel sorgt dafür, dass ein Bambus vertrocknet. Trotz Wasser kann er vertrocknen, wenn es zu Staunässe und Wurzelfäule kommt. Das passiert vor allem bei Bambus im Kübel ohne Drainage, aber auch im Freiland bei lehmigem Boden.

Zudem kann eine Überversorgung mit Nährstoffen - insbesondere durch salzhaltigen Mineraldünger - dafür sorgen, dass Wurzeln geschädigt sind und kein Wasser aufnehmen. Die Bambusblätter, vor allem die Blattspitzen sind dann braun und wirken verbrannt.

Seltener können auch Spinnmilben, Blatt-, Schmier- oder Schildläuse sowie Pilze die Pflanze befallen und stressen, sodass sie ihre Blätter einrollt.

Eingerollte Blätter sind also häufig eine unbedenkliche Schutzmaßnahme. Meist muss man nur den Frühling mit milderen Temperaturen beziehungsweise eine bedeckte und durchwachsene Phase im Sommer abwarten.

Kritisch ist es nur, wenn sie dauerhaft eingerollt sind. Dann sollte man zunächst die Bodenfeuchtigkeit prüfen und bei Trockenheit gegebenenfalls gießen. Zeigt sich keine Veränderung bei verbesserten Bedingungen, ist die Pflanze vermutlich beschädigt.

Bei einem Verdacht auf Frostschäden sollte man bis Mai auf das Aufrollen warten, braune Blätter abstreifen und entfernen und gegebenenfalls abgestorbene Triebe des Bambus schneiden.

Bei Fäulnis durch Staunässe sollten betroffene Wurzeln entfernt und der Bambus in aufgelockerte, mit Sand verbesserte Erde umgetopft oder -gepflanzt werden.

Da es sich häufig um einen natürlichen Schutzmechanismus handelt, kann man das Einrollen nicht komplett vermeiden. Geschwächt reagiert Bambus jedoch verstärkt auf Trockenheit. Dadurch ist beispielsweise ein Nährstoffmangel indirekt verantwortlich.

Um ein Einrollen einer geschwächten Pflanze zu verhindern, sollte man für die optimalen Bedingungen sorgen:

• Bewässerung: auch im Winter gießen (sofern frostfrei)

• Boden: lockere, leicht saure Erde

• Standort: sonnig bis halbschattig und windgeschützt

• Düngung: Bambusdünger, alternativ organische Dünger (Kompost, Hornspäne)

• Winterschutz: Schäden im Winter durch Trockenheit

Fazit

Zeigt der Bambus eingerollte Blätter, ist das nicht gleich Grund zur Panik. Häufig handelt es sich um eine Schutzvorkehrung. Alternativ kannst Du es als Hinweis auf nötige Pflegemaßnahmen oder eine Anpassung der Standortbedingungen verstehen.