Rote Blasen als Alarmsignal? So kann man Johannisbeerblasenläuse bekämpfen
Ist der Johannisbeerstrauch krank? Bei roten Blasen an den Blättern muss man Johannisbeerblasenläuse bekämpfen.
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Was sind Johannisbeerblasenläuse?

Die Johannisbeerblasenlaus (Cryptomyzus ribis) ist eine wirtswechselnde Blattlaus, die neben der Roten Johannisbeere gelegentlich auch die Schwarze oder Weiße Johannisbeere befällt.
Sie sind etwa zwei Millimeter, blassgrün, -gelb oder weiß und während des Befalls meist noch ohne Flügel.
Im Frühling schlüpfen aus den Eiern an den Trieben die Blattlausnymphen und ziehen an die Unterseite junger Blätter um.
Durch das Saugen an den Blattunterseiten entstehen auffällige Wucherungen. In ihnen leben die Läuse, bis sie im Sommer auf eine andere Wirtspflanze, beispielsweise auf Sumpf-Ziest, umziehen.
Dieses Verschwinden heißt jedoch nicht, dass man sie vertrieben hat und die Schädlinge nicht wiederkommen. Im Herbst sind sie nämlich meist zurück und legen Eier auf den Trieben ab.
Sind die Läuse gefährlich? Wie erkennt man einen Befall der Schädlinge und wie kann man die Johannisbeerblasenläuse bekämpfen? Erfahre es nun.
Schadbild: So kann man einen Johannisbeerblasenlaus-Befall erkennen
Ein Befall der Johannisbeerblasenlaus ist auffallend. Erkennen kann man ihn nämlich an den markanten Blasen an den Johannisbeerblättern.
Bei diesen handelt es sich um blasenartige Wucherungen, die meist rot verfärbt sind.
Vor allem an der Schwarzen Johannisbeere können diese jedoch auch blass grün oder gelblich sein.
In diesen Blasen auf den deformierten Blättern sitzen die Schädlinge, bevor sie im Sommer zu einer anderen Wirtspflanze ziehen.

Wie schädlich ist ein Befall der Johannisbeerblasenlaus wirklich?
Trotz des alarmierenden Symptoms handelt es sich bei der Johannisbeerblasenlaus nicht um einen besonders gefährlichen Schädling.
Leichter Befall
Bei einem leichten Befall stört man sich meist nur an ästhetischen Auswirkungen, von denen sich die Pflanze in der Regel von selbst wieder erholt. Daher muss man einen leichten Befall nicht dringend aktiv bekämpfen.
Starker Befall
Bei einem sehr starken Befall kann die Pflanze selbst jedoch beschädigt werden. Insbesondere junge Pflanzen werden in ihrem Wachstum behindert, Blätter können verkümmern und der Strauch weniger Erträge produzieren.
Folgeschäden
Zusätzlich sorgen die Läuse für Honigtau - zuckerhaltige Ausscheidungen, die wiederum schnell zu Rußpilzen führen. Diese sind problematisch, da sie die Fähigkeit zum Betreiben von Fotosynthese beeinträchtigen.
Andere mögliche Folgeschäden durch das Saugen des Pflanzensafts ist die Infizierung mit Viruskrankheiten, wie beispielsweise Adernbänderung.

Wie kann man die Johannisbeerblasenlaus bekämpfen?
Bei einem leichten Befall ist es sinnvoll, die betroffenen Zweige abzuschneiden und sicher zu entsorgen. Die befallenen Pflanzen sollte man im nächsten Frühjahr vor dem Austrieb mit einem ölhaltigem Mittel spritzen, um die Eier zu ersticken.
Bei akutem Befall kann man die Läuse vor dem Wirtswechsel im Sommer auf der Blattunterseite direkt mit Insektizid bespritzen.
Will man die Johannisbeerblasenläuse natürlich bekämpfen, kann man dabei auf Brennnesseljauche, Neemöl oder Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen zurückgreifen.
Auch Hausmittel wie eine Seifenlauge oder Rapsölpräparate können verwendet werden.

Vorbeugung: Kann man die Johannisbeeren vor einem Befall schützen?
Sorten
Einem solchen Schädlingsbefall kann man bereits vor dem Anbau vorbeugen. Mit robusten Sorten wie "Rolan", "Titania" (Schwarze Johannisbeere) und "Primus" (Weiße Johannisbeere) muss man sich nicht um Erträge sorgen.
Nützlinge
Sehr effektiv ist die Förderung von Nützlingen in einem naturnahen Garten. Insekten wie Marienkäfer oder Ohrenkneifer halten den Pflanzen die Schädlinge fern.
Mischkultur
Auch eine gute Mischkultur kann vorbeugend wirken. Insbesondere stark duftende Pflanzen wie beispielsweise Lavendel in der Nähe der Johannisbeeren können abwehrend wirken.
Dünger
Wichtig ist außerdem, angemessen zu düngen und dabei ein übermäßiges Düngen mit Stickstoff zu verhindern, da die Blätter dadurch weich und somit angreifbarer werden.

FAQs zu Johannisbeerblasenläusen
Ist der Lausbefall gesundheitsschädlich?
Nein, ein Befall von Johannisbeerblasenläusen ist selbst beim Verzehr der Beeren nicht gesundheitsschädlich. Auch der Geschmack wird von dem Befall nicht beeinträchtigt.
Muss man die befallenen Blätter abschneiden?
Ja, obwohl sich die Schäden bei einem leichten Befall in Grenzen halten, sollte man die entsprechenden Blätter unbedingt entfernen. So verhindert man ein Ausbreiten und verringert das Risiko eines Befalls im folgenden Jahr.
Kommt der Schädling jedes Jahr wieder?
Ja, werden befallene Blätter nicht entsorgt oder die Pflanze nicht vorbeugend geschützt, kann sie auch im nächsten Jahr wieder befallen sein. An den Trieben und Knospen überwintern nämlich die Eier, aus denen im Frühjahr die Nymphen schlüpfen.
Wie früh im Jahr sollte man auf Johannisbeerblasenläuse kontrollieren?
Am besten untersucht man die Pflanzen direkt ab Beginn des Austriebes, also ab März oder spätestens ab Anfang April regelmäßig.
Fazit
Dank auffallendenem Symptom: Bei ersten Anzeichen lassen sich Johannisbeerblasenläuse bereits früh und ganz einfach bekämpfen.
Titelfoto: 123rf/salarko