Wenn der üppig gewachsene Schmetterlingsflieder im Herbst verblüht ist, kribbelt es vielen Gartenbesitzern in den Fingern. Kann man den Sommerflieder im Herbst schneiden?
Ähnliche Ratgeber findest Du übrigens unter: Gartenpflege.
Um den wuchernden Sommerflieder (Buddleja davidii) unter Kontrolle zu halten und außerdem einem Verkahlen entgegenzuwirken, sollten die Sträucher regelmäßig geschnitten werden.
So bleiben sie nicht nur in Form, sondern werden auch nicht blühfaul, denn die schönen Blüten treiben an neuem, diesjährigen Holz aus.
Glücklicherweise ist er nicht nur schnellwüchsig, sondern auch schnittverträglich, sodass fatale Fehler quasi unmöglich sind.
Aber kann man Sommerflieder im Herbst schneiden? Wann wird ein Verjüngungsschnitt am besten angesetzt? Und wie geht man dabei vor?
Darf man Sommerflieder im Herbst schneiden?
Im Herbst sollte man den Schmetterlingsflieder nicht radikal schneiden.
Ein radikaler Erhaltungs- oder Verjüngungsschnitt von sowohl Bäumen und Hecken als auch Sträuchern ist in der Vogelbrutzeit - also zwischen dem 1. März und 30. September - laut Bundesnaturschutzgesetz zum Schutz der Vögel verboten.
Auch aus gärtnerischer Sicht wird empfohlen, den Hauptschnitt im späten Winter bis frühen Frühjahr durchzuführen. In kälteren Regionen und höheren Lagen sollte er gleichzeitig jedoch nicht zu früh stattfinden, da Schäden durch späten Frost auftreten können.
Mit Rücksicht auf potenziell nistende Vögel werden Rückschnitte dort auch bis in den April aufgeschoben.
Lesetipp! Erfahre mehr dazu, wann die perfekte Zeit ist, im Garten Bäume zu schneiden.
Was passiert, wenn man den Schmetterlingsflieder im Herbst schneidet?
Zum Verjüngen und Erhalten der Form muss man den Sommerflieder schneiden. Im Herbst ist das jedoch nicht sehr vorteilhaft.
Abgesehen von dem Verbot im September drohen im Anschluss an einen radikalen Schnitt Frostschäden sowie ein reduzierter, unregelmäßiger oder später Austrieb der Blüten im folgenden Jahr.
Zum einen dient nach einem Rückschnitt weniger Holz als Kälteschutz. Langsam heilende Schnittstellen stellen außerdem Eintrittsstellen für Pilze und Krankheiten dar.
Zudem regt der Rückschnitt zum Austrieb an. Diese jungen Triebe sind frostempfindlich und erfrieren. Generell ist die Pflanze im Winter geschwächt.
Im Frühjahr hat sie dann nicht ausreichend Energie für einen Neuaustrieb, was für Verkahlung durch eine späte oder schwache Blüte im Sommer sorgt.
Lesetipp: Erfahre, warum Sommerflieder oft als verboten gilt und was an der Annahme dran ist.
Alternativen zum Verjüngungsschnitt im Herbst
Dennoch kann man Sommerflieder im Herbst schneiden - mit Einschränkungen. Ein nur leichter Rückschnitt mit minimalen Eingriffen ist möglich und sinnvoll.
Dabei sollte man nämlich alle verwelkten Blüten entfernen, sie bis zur nächsten Blattachsel zurückschneiden.
Die Samenanlage - die Blütenkapsel, die gereift trocken und braungelb wird - sollte dann nicht im Kompost, sondern im Hausmüll entsorgt werden, um ein unkontrolliertes Ausbreiten zu verhindern.
Ratsam ist es, die verwelkten Blütenstände möglichst zeitig zu entfernen, sodass erst gar keine Samen gebildet werden können.
Das verhindert nicht nur eine ungewollte Vermehrung, sondern ermöglicht gleichzeitig, dass mehr Energie in die Bildung neuer Knospen anstelle von Samen gesteckt wird.
Wie schneidet man Sommerflieder richtig?
An frostfreien Tagen im Spätwinter bis Frühjahr, wenn sie noch nicht im Saft stehen und noch keine Vögel im Strauch nisten, sind dann auch radikale Schnitte möglich.
Achte bei ihnen auf scharfes und sauberes Werkzeug, sodass keine Krankheitserreger eintreten und Schnittwunden schnell heilen können.
Die Schnittkanten sollten außerdem schräg sein, sodass Wassertropfen ablaufen.
Aufbauschnitt
Kürze im ersten Jahr für ein Gerüst drei bis fünf Triebe auf etwa 30 Zentimeter. Die verbliebenen Triebe kappst Du direkt über dem Boden.
In den folgenden Jahren kannst Du die Triebe je 20 Zentimeter länger halten. Seitentriebe werden auf bis zu zwei Augenpaaren gestutzt.
Erhaltungsschnitt
Nach einigen Jahren sollte man den ältesten Bodentrieb auf zehn Zentimeter kürzen; ein junger Bodentrieb wird stattdessen als Gerüst für die kommende Generation auf 30 Zentimeter gekürzt.
Die weiteren Triebe des aktuellen Gerüsts werden auf etwa einen Meter zurückgeschnitten.
Verjüngungsschnitt
Beim radikalen Verjüngungsschnitt wird die Pflanze auf Stock gesetzt. Dabei wird immer kurz über einer Knospe oder Blattachsel angesetzt und nur etwa 20 bis 30 Zentimeter stehengelassen.
Fazit
Verzichtet man auf einen radikalen Schnitt und fokussiert sich auf das Entfernen verblühter Blüten, kann man einen Schmetterlingsflieder im Herbst schneiden. Für radikalere Verjüngungsschnitte sollte man jedoch bis zum Ende des Winters warten.