Wann sollte man Kompost ausbringen?

Über Monate hat man mit dem Kompostieren von Grünschnitt und Bioabfällen aus der Küche darauf hingearbeitet. Endlich ist der Kompost reif. Wann Kompost ausbringen nun aber sinnvoll ist, erfährst Du hier.

Im Frühling, Sommer oder doch eher im Herbst? Erfahre hier, wann Kompost ausbringen am sinnvollsten ist.
Im Frühling, Sommer oder doch eher im Herbst? Erfahre hier, wann Kompost ausbringen am sinnvollsten ist.  © 123RF/irinashatilova

Kompost wird nicht unberechtigt auch schwarzes Gold genannt. Er ist nämlich ein wertvoller, humus- und nährstoffreicher Dünger - ob grob zersetzter und besonders nährstoffreicher frischer Kompost zum Mulchen von bestehenden Pflanzen oder feiner, reifer Kompost für junge Pflanzen und zur Bodenverbesserung.

>>Kompost anlegen: So wird aus Abfall schwarzes Gold

Dennoch sollte man für gesunde Böden und gedeihende Pflanzen einiges beachten. Nicht nur die richtige Dosierung sorgt für die optimale Ernährung der Pflanzen, auch der Zeitpunkt des Verteilens von Kompost ist bedeutend.

Generell eignet sich eine Zeit nach feuchtem, bedecktem Wetter sowie Schauern, nicht jedoch sehr warme oder besonders regenreiche Zeiten.

Sowohl das Frühjahr als auch der Herbst werden häufig als ideale Zeitpunkte angegeben. Beide Jahreszeiten eignen sich, bringen jedoch unterschiedliche Nachteile mit sich.

Wann Kompost ausbringen für Dich am sinnvollsten ist, kannst Du mithilfe der folgenden Informationen abwägen.

Weitere informative Artikel findest Du im Gartenpflege-Ratgeber von TAG24.

Kompost im Herbst ausbringen?

Neben Kompost eignet sich auch Mist als Dünger.
Neben Kompost eignet sich auch Mist als Dünger.  © 123rf/oksanamedvedeva

Schon früher wurde es vorgezogen, den Kompost im Herbst auszubringen, denn das geht mit dem natürlichen Kreislauf einher, bei dem Humus durch herabgefallenes Laub entsteht.

Besonders geeignet ist es, Kompost im Herbst auszubringen, bei schädlingsanfälligen Gärten. Wird der Kompost noch im Herbst verteilt, kann er über den Winter in der Erde gefrieren. Dabei sterben Schädlinge und Krankheitserreger im Kompost ab.

Zudem sorgen die niedrigen Temperaturen für Frostgare, einem Sprengen gröberer Erdteile, und somit zu feinerem Kompost mit besserer Struktur, durch den Pflanzen die Nährstoffe effektiver aufnehmen können. Im kommenden Frühjahr sind die vorbereiteten Beete dann nach kurzem Harken bereits bereit für die Saison.

Allerdings können im Herbst durch den vielen Regen die Nährstoffe ausgewaschen werden und den Boden in der Tiefe übersättigen.

Folglich profitiert konkurrierendes Unkraut anstelle der eigentlichen Pflanzen von dem Kompost und senkt bis zum Frühjahr den Nährstoffgehalt im Boden.

Aber: Dieses Auswaschen der Nährstoffe kann man zumindest verringern, indem die jeweiligen Flächen mit einer Mulchschicht, beispielsweise aus Reisig, geschützt werden.

Kompost im Frühjahr ausbringen?

Gleichzeitig wird häufig empfohlen, Kompost im Frühling zum Beginn der Wachstumsphase auszubringen. Bringt man den Kompost im Frühling aus, ist der Boden anschließend am nährstoffreichsten, da die Nährstoffe nicht ausgewaschen und von der Konkurrenz genutzt werden.

Zudem ist die Verteilung durch die Einarbeitung des Komposts im Frühling gleichmäßiger.

Andererseits ist die Komposterde im Frühjahr noch fester als die im Winter bereits aufgelockerte, weshalb die Pflanzen die vielen Nährstoffe noch nicht so leicht aufnehmen können.

Im Kompost können außerdem eine Menge Schädlinge und Parasiten sowie deren Eier lauern, die im warmen Kompost überwintert haben.

Zudem muss die Initialdüngung durch das Kompost-Ausbringen teilweise sehr früh - im späten Winter - passieren, wenn Frühgemüse gesät werden soll.

Im Frühjahr kann man mit Kompost Schädlinge in den Garten bringen.
Im Frühjahr kann man mit Kompost Schädlinge in den Garten bringen.  © 123RF/sever180

Kompost ausbringen: So geht’s

Um vom schwarzen Gold zu profitieren, sollte der Boden schön locker und aufnahmefähig sein. Dazu wird er zuerst mit einer Grabegabel gelockert. Zudem gilt es vor dem Verteilen des Komposts, den reifen Kompost zu sieben. So trennt man beste Komposterde von groben, noch nicht verrotteten Teilen.

Dann wird die Menge zu einer Schicht von 0,2 bis sieben Zentimeter auf dem Boden verteilt und oberflächlich - etwa zehn Zentimeter - eingeharkt.

Die richtige Menge ist dabei abhängig von den jeweiligen Pflanzen. Starkzehrer wie Kürbis benötigen mehr Dünger, etwa sechs Liter Komposterde pro Quadratmeter. Mittelzehrer sowie Rasenflächen profitieren am meisten von etwa drei Liter pro Quadratmeter, Sträucher und Hecken von etwa zwei Litern.

Schwachzehrern wie Kräutern und Bohnen reicht dagegen nur ein Liter Kompost pro Quadratmeter.

Vor dem Kompost-Ausbringen lohnt es sich, den Kompost zu sieben.
Vor dem Kompost-Ausbringen lohnt es sich, den Kompost zu sieben.  © 123RF/animaflorapicsstock

Fazit

Für das Ausbringen von Kompost wird sowohl der Herbst als auch der Frühling empfohlen, wobei Meinungen diesbezüglich häufig noch auseinandergehen. Mit genannten Vor- und Nachteilen kann abgewogen werden, wann Kompost ausbringen im eigenen Garten am sinnvollsten ist.

Titelfoto: 123RF/irinashatilova

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