Reihen sich etliche Flaschen im Schrank, sodass man schon lange den Überblick verloren hat, werden viele dazu verleitet, Putzmittel entsorgen zu wollen. Aber wohin mit halbvollen oder fast leeren Reinigungsmitteln?
Ähnliche Artikel findest Du übrigens im Entsorgungsratgeber.
Fehler bei der Entsorgung von Reinigungsmitteln
Von Küchenreinigern über Rohrreiniger und spezielle Badreiniger bis hin zu Toilettensteinen: Bei solchen Mitteln handelt es sich um Gefahrstoffe, also konzentrierte Chemikalien mit giftigen, ätzenden oder entflammbaren Eigenschaften. Deshalb gilt Vorsicht bei der Entsorgung.
Putzmittel dürfen nicht in den Abfluss!
Über das Abwasser würden Reinigungsmittel ins Grundwasser gelangen. Werden Boden und Trinkwasser kontaminiert, ist das schädlich für Umwelt und Menschen. Die Bodenfruchtbarkeit und das ganze Ökosystem werden beeinflusst, was wiederum für Tiere und Pflanzen ein Risiko darstellt.
Außerdem setzen Reinigungsmittel im Abfluss den Klärwerken zu. In diesen sorgen bestimmte Bakterienkulturen für die Klärung des Abwassers. Sie werden aber durch aggressive Mittel angegriffen.
Putzmittel nicht im Restmüll entsorgen!
Bei unsachgemäßer Entsorgung im Restmüll kann Reinigungsmittel austreten. Verschiedene Substanzen könnten sich dabei zu giftigen Verbindungen vermischen. Spätestens bei der Verbrennung können schädliche Dämpfe entstehen, die über die Luft zu Atemwegserkrankungen führen oder in die Atmosphäre gelangen können.
Aber wie entsorgt man Putzmittel richtig? Muss man abgelaufene Putzmittel entsorgen?
Putzmittel entsorgen - So geht's richtig
Wie man alte Putzmittel entsorgen kann beziehungsweise wo man leere Flaschen, Dosen und Co. loswird, erfährst Du im Folgenden.
Wie kann man leere Putzmittel entsorgen?
Will man leere Reinigungsflaschen entsorgen, sollte man letzte Putzmittelreste zunächst vollständig aufbrauchen.
Gefahrstoffe darf man generell nicht in den Abfluss schütten. Einzig die letzten Tropfen von Bio-Produkten mit anerkanntem Umweltzeichen (z. B. Blauer Engel oder EU Ecolabel) dürfen in diesen kleinen Mengen in den Abfluss. Sie sind biologisch abbaubar, frei von toxischen Inhaltsstoffen und stark verdünnt.
Für die richtige Entsorgung der jeweiligen Verpackungen sollte man immer auf die Recycling-Hinweise auf ihnen achten.
Leere Flaschen von Reinigungsmitteln können in der Regel ganz einfach in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack entsorgt werden.
Achtung! Putzmittel dürfen niemals vermischt werden.
Generell sollte man keine scheinbar harmlosen Mittel vermengen. Chlorreiniger kann in Kombination mit säurehaltigen Mitteln zum Beispiel zu lebensgefährlichem Chlorgas werden. Auch mit ammoniakhaltigen oder alkoholischen Mitteln entstehen gefährliche Gase.
Wie sollte man volle Reinigungsmittel entsorgen?
Bleiben größere Mengen übrig, gehören Reiniger in den Sondermüll. Folgende Optionen kommen infrage:
- Recyclinghof
- Wertstoffhof
- Schadstoffmobi
Die Entsorgung ist dort in der Regel kostenlos. Nur selten können abhängig von der Menge des Abfalls geringe Gebühren anfallen. Damit die Mittel dort sachgemäß behandelt werden können, muss man sie in ihrer Originalverpackung lassen.
Übrigens: Eine illegale Entsorgung und falsche Mülltrennung kann mit bis zu 2500 Euro sanktioniert werden. Werden Gewässer, Boden oder Luft verschmutzt, können sogar bis zu 100.000 Euro fällig werden.
Umweltfreundliche Alternativen zur Entsorgung von Putzmitteln
Umweltfreundlicher ist es, Abfall zu reduzieren. Dafür sollte man Reinigungsmittel bestenfalls weiter nutzen, anstatt sie zu entsorgen. Dadurch wird schließlich auch Geld gespart. Gegebenenfalls können Nachbarn oder die Familie gefragt werden, ob sie die Putzmittel gebrauchen können.
Generell sollte man Reinigungsmittel bewusster dosieren und einkaufen und so das Inventar auf das Nötigste reduzieren, anstatt für jeden Raum und jede Oberfläche verschiedene Mittel zu verwenden.
Eventuell können Universalreiniger aus Hausmitteln (wie Natron, Essig oder Zitronensäure) helfen, die Sammlung zu reduzieren und eine Verschwendung zu verhindern.
Wie lange sind Putzmittel haltbar?
Häufig werden Reiniger verschwendet, wenn sie bereits einige Zeit im Schrank standen und das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten haben oder scheinbar schlecht geworden sind.
Aber muss man abgelaufene Putzmittel entsorgen?
Dass die meisten Reiniger ein MHD haben, wird oft kritisiert, weil es zu früher Entsorgung und sinnloser Verschwendung animiert.
Das MHD sagt nur aus, dass die reinigende Wirkung bis mindestens zu diesem Zeitpunkt gewährleistet ist - nicht aber, dass das Mittel anschließend nicht mehr verwendet werden kann.
Da Putzmittel aus konzentrierten Chemikalien bestehen, können sich in ihnen keine Bakterien, Viren oder andere Schadstoffe sowie Schimmel bilden. Lediglich Duft, Konsistenz und gegebenenfalls die Wirkung können mit der Zeit leicht beeinträchtigt sein.
Nichtsdestotrotz können Reinigungsmittel weiterhin für den Hausputz verwendet werden.
Fazit
Eine falsche Entsorgung von Reinigungsmitteln kann Umwelt und Gesundheit schädigen. Daher ist es wichtig, die Reiniger nicht achtlos wegzuwerfen. Wer Putzmittel entsorgen möchte, sollte sie als Sondermüll auf den Wertstoffhof oder zum Schadstoffmobil bringen.