Flohbisse? Erkennen, behandeln und Flöhe bekämpfen

Flöhe sind keine gern gesehenen Gäste. Die kleinen, blutsaugenden Insekten können durch ihre Bisse starken Juckreiz auslösen und zudem Krankheiten übertragen.

Flohbisse beim Menschen

Flöhe saugen Blut von Menschen, Säugetieren und Vögeln.
Flöhe saugen Blut von Menschen, Säugetieren und Vögeln.  © 123rf/schan

Flohbisse sind für Menschen nicht ganz ungefährlich, denn sie können sowohl ernsthafte Krankheiten als auch Parasiten übertragen. Darüber hinaus kann sich die Einstichstelle entzünden, insbesondere wenn die Haut durch Kratzen verletzt wurde und Bakterien eindringen. In seltenen Fällen kommt es zudem zu allergischen Reaktionen.

Wichtig zu wissen ist in puncto Flohbefall, dass die gleichen Flöhe Mensch und Tier befallen können.

Es gibt zwar tatsächlich einen Menschenfloh, den Pulex irritans, allerdings kommt diese Art inzwischen selten in Deutschland vor. Außerdem sind die meisten Floharten nicht wirtsspezifisch. Das heißt, Menschenflöhe befallen auch Tiere und Tierflöhe auch Menschen.

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Aufgrund der verbreiteten Haustierhaltung und dem seltenen Menschenfloh kommt es viel häufiger vor, dass Menschen von Tierflöhen befallen werden, am häufigsten vom Katzenfloh.

Weitere Tipps gegen Ungeziefer gibt's übrigens auf der Themenseite "Ungezieferbekämpfung".

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Menschen werden meist von Tierflöhen befallen.
  • Flöhe sind wenige Millimeter groß, gelblich-bräunlich, flügellos und können bis zu einen Meter weit springen.
  • Um sich zu ernähren, saugen sie Blut von Menschen, Säugetieren und Vögeln.
  • Symptome sind rötliche Erhebungen auf der Haut, verbunden mit meist starkem Juckreiz.
  • Um Flöhe bekämpfen zu können, sollte man vor allem auf eine sehr gründliche Hygiene setzen und sich und die eigenen vier Wände sorgfältig reinigen.
  • Meist werden Flöhe durch Haustiere übertragen, man sollte sich also auch um seine Zwei- oder Vierbeiner kümmern, um die Flöhe loszuwerden.

Flohstiche und Flöhe erkennen

Wer juckende Stiche am ganzen Körper hat, möchte natürlich herausfinden, welches Tier den Juckreiz verursacht hat. So kann man einem Befall besser Herr werden und weiß, was zu tun ist. Um erkennen zu können, ob es sich um Flohstiche handelt, sollte man sich die juckenden Stellen genau anschauen. Vielleicht hat man sogar Glück und entdeckt die kleinen Insekten, um sie sicher identifizieren zu können.

Dank der spezifizierten Hinterbeine können Flöhe bis zu einem Meter weit springen.
Dank der spezifizierten Hinterbeine können Flöhe bis zu einem Meter weit springen.  © Unsplash/CDC

Wie sehen Flöhe aus?

Flöhe sind zunächst einmal extrem klein. Menschenflöhe erreichen eine Körperlänge von höchstens 3,5 Millimetern. Sie sind also mit dem bloßen Auge zu erkennen, aber oftmals nur schwer zu entdecken, was es natürlich schwierig gestalten kann, herauszufinden, ob man wirklich von einem Floh gebissen wurde.

Ihr Körper ist gelblich bis bräunlich gefärbt, vergleichbar mit Bernstein. Sie besitzen keine Flügel, können mit ihren Sprungbeinen aber in Relation zu ihrer geringen Körpergröße relativ weit springen – etwa einen Meter weit.

Das gelingt durch elastische Proteine in den starken und leicht verlängerten Hinterbeinen, die zum Sprung durchgespannt werden und so den Flohkörper nach vorne katapultieren.

Wie sehen Flohbisse aus?

Flohstich oder Flohbiss?

Grundsätzlich ist es so, dass Flöhe über einen Saug- und Stechrüssel verfügen, mit dem sie in die Haut eindringen und dann das Blut als Nahrung heraussaugen. Somit ist die Bezeichnung Flohstich der richtige Ausdruck. Allerdings fixieren sich Flöhe gleichzeitig in der Haut mit ihren Mundwerkzeugen, was mit einem Biss vergleichbar ist, sodass man auch von einem Flohbiss sprechen kann.

Symptome:

An der Einstichstelle entstehen meist kleine Papeln, also rötliche, erhabene, leicht knubbelige Flecken, die in der Regel stark jucken. Manchmal kommt es auch zur Quaddelbildung, also etwas breiteren, erhabenen Stellen.

Ein typisches Merkmal für Flohbisse ist zudem die gruppen- oder straßenartige Anordnung (die sogenannte Flohstraße) mehrerer Stichmale. Allerdings neigen auch Bettwanzen dazu, mehrmals in einem Areal oder in Reihen zu stechen.

Flöhe oder Bettwanzen?

Grob gesagt, sind deutliche Straßen an unbedeckten Körperstellen mit vielen roten Quaddeln eher auf Bettwanzen zurückzuführen, während Flöhe eher in kleinen Gruppen, dafür am ganzen Körper zu finden sind. Leider verhalten sich die Tiere aber natürlich nicht immer gleich, daher ähneln sich die Symptome oftmals so stark, dass eine Unterscheidung nach Stichmalen schwer möglich ist.

Ein gutes Indiz ist der Kot. Bettwanzenkot ist in der Regel in Form von dunklen Pünktchen an Oberflächen und Textilien, Flohkot eher in Form kleiner Kügelchen, wie oben beschrieben, nachweisbar.

Flohbisse sind meist in kleinen Gruppen oder Reihen angeordnet.
Flohbisse sind meist in kleinen Gruppen oder Reihen angeordnet.  © 123RF/saaaaa

Flöhe bekämpfen: Das ist bei einem Flohbefall zu tun

Das wichtigste Mittel gegen Flöhe ist Hygiene.

Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass Leute, die sich einen Floh eingefangen haben, unhygienisch sind. Aber Putzen, Staubsaugen und Waschen hilft, Flöhe bekämpfen zu können, da sie die Putzorgie in der Regel nicht überleben, wenn man gründlich ist.

Um Flöhe loswerden zu können, sollte man sich – wie bei vielen Schädlingen – nicht nur auf die adulten Tiere konzentrieren, sondern auch die Larven töten. Denn die sind bereits nach etwa vier Wochen erwachsen.

Leider bedeutet das, dass man sein Zuhause so ziemlich auf links drehen sollte. Dazu gehört:

  • Staubsaugen und Böden wischen.
  • Matratze absaugen und Bettwäsche waschen bei mindestens 60 Grad.
  • Polstermöbel absaugen, Decken und Kissen waschen.
  • Ritzen und Spalten absaugen.
  • Getragene bzw. womöglich befallene Kleidung waschen (wenn möglich, bei mindestens 60 Grad).

Das sollte man alle paar Tage oder sogar täglich erledigen, bis man die Flöhe losgeworden ist.

Zusätzlich kann man spezielle Anti-Flohsprays aus dem Handel einsetzen und damit Polster und Betten besprühen.

Gehen Flöhe beim Duschen weg?

Duschen hilft auf jeden Fall gegen Flöhe, sie werden einfach abgewaschen.

Man sollte bei einem Flohbefall eher heiß duschen und nicht zu sparsam mit Seife bzw. Duschgel und Shampoo sein, auch wenn davon ansonsten wegen der Zerstörung der Hautflora abgeraten wird. Um Flöhe zu bekämpfen, sollte man hier eine Ausnahme machen. Es gibt auch für Menschen spezielle Flohshampoos in der Apotheke, wenn man auf Nummer sicher gehen möchte.

Habe ich im Bett Flöhe?

Um Flöhe im Bett erkennen zu können, sollte man das Laken gründlich inspizieren. Finden sich dort kleine Kügelchen, die sich, wenn sie verrieben werden, rötlich verfärben, handelt es sich sehr wahrscheinlich um Flohkot.

Zusammen mit den anderen Hinweisen wie Stichmalen und Juckreiz sind es relativ klare Indizien dafür, dass man Flöhe im Bett hat bzw. sich ein Floh im Raum befindet.

Haustiere mitbehandeln, um Flöhe zu bekämpfen

Wer nach einem Mittel gegen Flöhe beim Menschen sucht, sollte sich in der Regel auch um ein Mittel für Haustiere kümmern, denn meistens springen die Insekten beim Kontakt zu Tieren zum Menschen über, wie oben bereits erwähnt. Bleibt der Flohbefall beim Tier unbehandelt, hört der Spaß also nicht auf. Erfahre hier, wie Du Deine Haustiere behandeln solltest, wenn ein Floh in Deinem Zuhause sein Unwesen treibt:

>>>Hundeflöhe bekämpfen

Hausmittel gegen Flöhe

Hausmittel gegen Juckreiz

Kälte ist ein gutes Mittel gegen Juckreiz, die Flohbisse zu kühlen kann also zumindest das Leiden etwas abmildern. Dafür sollten aber keine Lebensmittel wie Quark aus dem Kühlschrank verwendet werden, auch wenn das häufig empfohlen wird. Denn Lebensmittel sind nicht steril und können Bakterien enthalten, die in die Haut eindringen und Entzündungen begünstigen können – gerade wenn man sich die juckende Haut aufgekratzt hat.

Flöhe fangen

Flöhe werden von Wärme und Licht angezogen. Mit diesem Prinzip wirken Flohfallen aus dem Handel. Man kann sich eine Flohfalle aber auch selbst bauen: Eine brennende Kerze auf einen Teller stellen und etwas Wasser mit einem Klecks Spülmittel auf den Teller laufen lassen. Das Spülmittel ist wichtig, denn dadurch wird die Oberflächenspannung des Wassers reduziert, sodass der Floh nicht mehr schwimmen kann und ertrinkt.

Flöhe vertreiben

Einige Düfte sollen Flöhe vertreiben. Dazu gehören ätherische Öle von Rosmarin, Zitrone, Teebaumöl oder Eukalyptus. Damit kann man ein Spray herstellen, indem man 8 bis 10 Tropfen des Öls mit 200 bis 250 Milliliter Wasser mischt und in eine Sprühflasche füllt. Mit diesem Hausmittel gegen Flöhe kann man dann Möbel, Teppiche, etc. einsprühen.

Man sollte bei einem derartigen Spray keine Wunder erwarten, es kann aber als sinnvolle Unterstützung eingesetzt werden.

Flöhe bekämpfen – das Fazit

Wer mehrere Stichmale an sich entdeckt, die in kleinen Gruppen oder Straßen angeordnet sind und stark jucken, Kotreste findet oder sogar die Insekten selbst, sollte möglichst schnell handeln, denn Flöhe vermehren sich sehr schnell.

Das A und O bei der Flohbekämpfung sind sehr gründliche Hygienemaßnahmen. Zusätzlich kann man Flohfallen und Düfte einsetzen, die die Flühe vertreiben sollen.

Auch Haustiere sollten mitbehandelt werden.

Um den Juckreiz zu reduzieren, kann man kalte Auflagen einsetzen, die die Stellen herunterkühlen.

Mit diesem Maßnahmen bekommt man einen Flohbefall in der Regel in den Griff. Falls nicht, sollte man sich an einen professionellen Schädlingsbekämpfer wenden – dann muss eventuell doch die Chemiekeule zum Einsatz kommen.

Titelfoto: 123rf/schan

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