Mäuse vertreiben: Mit welchen Mitteln kann man die Tiere loswerden?

Für die einen sind es niedliche Haustiere, für die anderen sind es lästige Schädlinge, die bekämpft werden müssen: Mäuse. Vertreiben kann man sie mit den verschiedensten Mitteln.

Entgegen der Darstellungen in vielen Filmen mögen Mäuse gar keinen Käse.
Entgegen der Darstellungen in vielen Filmen mögen Mäuse gar keinen Käse.  © 123RF/creativenature

Mäusearten:

Mäuse (lat. Begriff Mus) gehören zur Gattung der Nagetiere und umfassen knapp 40 Arten. Die bekannteste und am weitesten verbreitetste Art ist die Hausmaus. Die meisten Mäusearten kommen häufig vor und gelten daher als nicht gefährdet. Die International Union for Conservation of Nature (IUCN, dt. Internationale Union zur Bewahrung der Natur) hat allerdings 2021 die "Südindische Maus" (Vorkommen in Indien) und die "Ceylon-Stachelzwergmaus" (Vorkommen auf Sri Lanka) als stark gefährdet eingestuft.

Für gewöhnlich haben Mäuse ein graues oder braunes Fell mit einem hellen Bauch. Allerdings sind durch Züchtungen heutzutage auch andere Farbvarianten möglich. Die Nager erreichen je nach Art eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 4 bis 12 Zentimetern. Ihr fein behaarter Schwanz kann die Körperlänge insgesamt noch einmal verdoppeln.

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Lebensweise:

Prinzipiell sind die kleinen Nager Allesfresser. In der freien Natur ernähren sie sich von Samen, Wurzeln, Nüssen, Baumrinden, Würmern, Insekten und sogar kleinen Vögeln. Sie lieben aber auch zuckerhaltige Lebensmittel wie Brot, Obst und Schokolade ebenso wie Speck.

Je nach Art und Lebensraum haben die Tiere eine Lebenserwartung von etwa 2 Jahren. Sie werden bereits im Alter von 3 Wochen geschlechtsreif. Daher kann ein einziges Mäusepaar in einem Jahr bis zu 2000 Nachkommen hervorbringen.

Mäuse verständigen sich hauptsächlich über Duftstoffe und Laute miteinander.

Warum ist ein Befall mit Mäusen problematisch, wie erkennt man, ob sich Mäuse eingenistet haben, wie vertreibt man sie und weitere wichtige Infos – jetzt in diesem Ratgeber.

Tipps zur Bekämpfung anderer Schädlinge im Haus und in der Wohnung gibt es übrigens auf der Themenseite "Ungezieferbekämpfung".

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Mäuse können nicht nur Fraßschäden an Lebensmitteln, Möbeln und Leitungen verursachen, sondern auch Krankheitsüberträger sein.
  • Anhand einiger typischer Anzeichen wie Knabberspuren und Mäusekot kann man einen Mäusebefall erkennen.
  • Mäuse müssen nicht getötet werden, um sie zu bekämpfen. Neben einigen Hausmitteln eignen sich dafür auch Lebendfallen.
  • Bei Einhaltung bestimmter Hygienemaßnahmen im Haushalt bzw. weiterer Vorkehrungen (wie zum Beispiel Löcher und Einfallstore verschließen) kann man einer Mäuseplage vorbeugen.

Woran erkennt man, dass sich Mäuse im Haus eingenistet haben?

Mäuse sind sehr gute Kletterer und können ihre Nester praktisch überall bauen.
Mäuse sind sehr gute Kletterer und können ihre Nester praktisch überall bauen.  © 123rf/Isselee

Erst wenn es draußen kalt wird und sie nichts mehr zu fressen finden, suchen sich die kleinen Nager einen Weg in unsere Häuser und Wohnungen. Aber auch dann bekommt man sie nur selten zu sehen.

Es gibt allerdings einige Hinweise, an denen man erkennen kann, dass sich Mäuse im eigenen zu Hause breit gemacht haben.

  • Geräusche: Wenn es besonders nachts anfängt auf dem Dachboden oder in der Zwischendecke zu rascheln, kann das ein Indiz für Mäuse sein.
  • Geruch: Die kleinen Felltiere hinterlassen einen strengen, beißenden Uringeruch. Zudem können auch tote Tiere an versteckten Plätzen zu einer unangenehmen Geruchsbelästigung führen.
  • Spuren: Insbesondere an staubigen Stellen auf dem Dachboden oder im Keller hinterlassen die Tiere Abdrücke ihrer Pfötchen. Aber auch ihr fettiges Fell kann schmierige Spuren zurücklassen.
  • Mäusekot: Ein sicheres Zeichen, dass sich Mäuse im Haus befinden, sind ihre Kotspuren. Mäusekot sieht aus wie kleine dunkelbraune Samen, der sich vor allem in Ecken, Schubladen oder herumliegendem Krempel finden lässt.
  • Knabberspuren: Fraßschäden von Mäusen erkennt man an zwei parallel verlaufenden Rillen. Ganz egal, ob bei Lebensmitteln, Verpackungen, Möbeln, Teppichen oder Kabeln – sie nagen alles an, was ihnen zwischen die Zähne kommt.
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Übrigens sind Mäuse im Vergleich zu Ratten deutlich kleiner, haben allerdings größere Ohren und einen längeren Schwanz. Mäuse sind eher auf dem Dachboden zu finden, Ratten bevorzugen dagegen den Keller.

Mäuse sollte man vertreiben, denn sie können großen Schaden anrichten

Die für Tierversuche eingesetzten Mäuse stammen meist aus eigener Zucht und sollten tierschutzgerecht gehalten werden.
Die für Tierversuche eingesetzten Mäuse stammen meist aus eigener Zucht und sollten tierschutzgerecht gehalten werden.  © 123rf/vkovalcik

Mäuse sind dafür bekannt, keine Kostverächter zu sein. Sie knabbern alles an, was ihnen in den Weg kommt. Aufgrund ihrer scharfkantigen Nagezähne ist es für sie relativ einfach, sich durch Holz, Aluminiumbleche, Blei- und Kupferrohre sowie Plastik zu nagen - kaum etwas ist vor ihnen sicher. Deshalb können die Tiere große Schäden an Dämmmaterialen, Strom- und Wasserleitungen, aber auch Möbeln verursachen.

Die in freier Wildbahn lebenden Nager können zudem als Nahrungsmittelschädlinge auf Bauernhöfen, in Großküchen und Vorratskammern gewaltigen Schaden anrichten, indem sie die Lebensmittel und Vorräte durch Anfraß sowie ihre Exkremente verunreinigen.

Gleichzeitig können Mäuse durch ihre Bisse und ihren Kot bzw. Urin Überträger von Krankheiten sein. Der Mäusekot enthält nämlich Viren und Bakterien, die durch den Kontakt mit unserer Haut, den Schleimhäuten oder Atemwegen an uns Menschen weitergegeben werden und wir uns dadurch mit teils schweren Krankheiten infizieren können.

Als Beispiele seien hier Salmonellen, Hantaviren, Typhus und Weil'sche Gelbsucht genannt.

Mäuse sind Nützlinge

Neben dem ganzen Schaden, den die kleinen Nagetiere verursachen können, haben sie allerdings auch durchaus einige nützliche Aspekte.

So dienen sie unter anderem als Nahrungsquelle für etliche wildlebende Tiere wie zum Beispiel Eulen, Igeln, Falken, Mardern und Füchsen. Für verschiedene Zoo- und Heimtiere (Schlangen, Echsen) werden sie sogar als Futtermittel gezüchtet.

Da die kleinen Nager als sehr verspielt und pflegeleicht gelten, werden sie auch gern als Haustiere gehalten.

Wegen ihrer geringen Körpergröße, der kurzen Lebensdauer und ihrer schnellen Fortpflanzung werden Mäuse als Versuchstiere in Laboren gehalten und dort in der Krebs- oder Verhaltensforschung sowie der Erprobung von Kosmetik und deren Inhaltsstoffen eingesetzt. Die Testverfahren können dabei jedoch oftmals grausam und sehr schmerzhaft für die Tiere sein.

Auch wenn Mäuse zum Teil großen Schaden anrichten können und man sie deshalb vertreiben möchte, sollte man nie vergessen, dass es Lebewesen sind und sie deswegen tierschutzgerecht halten oder sich im Falle einer Bekämpfung für sanfte Methoden entscheiden.

Mit einfachen Mitteln lassen sich Mäuse bekämpfen

Um Mäuse zu vertreiben, gibt es einige Möglichkeiten und Methoden. Schon einfache Hausmittel können helfen und wirken vorbeugend. Zudem gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten, Mäuse zu bekämpfen, ohne ihnen zu schaden oder sie gar zu töten.

Bei Eisenwolle scheint den Nagern gründlich die Lust am Durchknabbern zu vergehen.
Bei Eisenwolle scheint den Nagern gründlich die Lust am Durchknabbern zu vergehen.  © 123rf/susazoom

1. Tierfreundliche Hausmittel gegen Mäuse

Mäuse haben sehr feine Nasen und einen ausgeprägten Geruchssinn. Das kann man sich zunutze machen, um Mäuse zu vertreiben oder fernzuhalten.

Denn so wie etliche Düfte sie anlocken, können sie auch durch bestimmte Gerüche vertrieben werden.

Dafür eignen sich:

  • Essig
  • Kamille
  • Katzenstreu
  • Pfefferminzöl

2. Mäuse vertreiben: Löcher und Einfallstore verschließen

Die Nagetiere können sich auch durch kleinste Ritzen und Löcher sowie poröses Mauerwerk in das eigene Heim knabbern. Wenn solche Stellen vorhanden sind, sollten diese beseitigt werden.

  • Türspalten können mit Bürstenstreifen oder Tür-Gummilippen versehen werden.
  • An Kellerfenster sollten stabile Drahtgitter angebracht werden.
  • Um Schwachstellen in der Außenwand des Hauses zu beseitigen, eignet sich Mörtel. Für Innenwände kann Gips verwendet werden.
  • Undichte Fugen können mit Silikon aufgefüllt werden.
  • Für die Füllung von Löchern in elektrischen Leitungen wird Eisenwolle empfohlen.

3. Weitere Mittel zur Bekämpfung von Mäusen

  • Tötungsfallen bzw. Schlagfallen sind, wie der Name es schon vermuten lässt, dafür vorgesehen, die Tiere zu töten. Meist sterben sie jedoch qualvoll. Auch für andere Haus- und Wildtiere und uns Menschen selbst, kann so eine Schlagfalle äußert schmerzhaft sein. Deshalb sollte genau überlegt werden, ob nicht eine andere Maßnahme die bessere Alternative ist.
  • Als chemische Mittel zur Bekämpfung von Nagetieren finden Rodentizide Verwendung. Damit werden nicht nur Fraßköder (beispielsweise Getreide) hergestellt, sondern können auch Lagerräume und unterirdische Nagetiergänge begast werden. Die Gefahr bei dem Einsatz von Giften besteht darin, dass auch andere Tiere, die die Köder fressen, damit getötet werden können.
  • Lebendfallen gibt es in verschiedenen Ausführungen und Größen. Es wird der Einsatz von größeren Modellen empfohlen, damit die Tiere in den engen Käfigen nicht leiden müssen. In den Lebendfallen sollte sich ein Köder befinden, der die Nager anlockt. Das können beispielsweise Brot oder Nüsse, aber auch spezielle Pasten sein. Zudem sollte regelmäßig überprüft werden, ob sich Mäuse in den Fallen befinden. Wenn dem so ist, müssen sie schnell in der Natur freigelassen werden. Hier gilt es zu beachten, dass die Tiere so weit wie möglich vom Haus entfernt ausgesetzt werden, damit sie den Weg nicht zurückfinden können. Außerdem sollte man dabei Handschuhe tragen, um sich nicht mit Krankheiten zu infizieren. Ein tatsächliches Überleben beim Einsatz von Lebendfallen kann trotz allem nicht garantiert werden.

Tipp: Wer sich nicht sicher ist, ob sich Mäuse in den eigenen vier Wänden breit gemacht haben, oder sie nicht mit den genannten Methoden loswird, sollte einen professionellen Schädlingsbekämpfer zurate ziehen.

Mäuse vertreiben? Am besten vorbeugen!

Bei Einhaltung von ein paar einfachen Maßnahmen kann man einer Mäuseplage zuvorkommen. Denn je mehr Futter der Maus zur Verfügung steht, desto lieber wird sie sich auch niederlassen und vermehren.

  • Insbesondere sollten die Lebensmittel, die Mäuse anlocken (wie zum Beispiel gerösteter Speck, Erdnussbutter, Nüsse), nicht offen herumstehen.
  • Für die Aufbewahrung von Vorräten sind luftdichte Metall- oder Glasbehälter ideal geeignet.
  • Mülleimer und Mülltonnen sollten stets mit einem fest verschlossenen Deckel genutzt werden.
  • Wichtig ist auch die regelmäßige Entleerung und Reinigung vorhandener Katzen- und Hundenäpfe.
  • Tierställe und -käfige sollten möglichst sauber gehalten werden.
  • Generell sollte auf eine gründliche Reinigung vor allem in der Küche geachtet sowie Müll und Abfall sofort entsorgt werden.

Fazit: Besonders in den kühlen Monaten, wenn draußen das Nahrungsangebot knapp wird, suchen sich Mäuse einen Weg nach drinnen. Beachtet man jedoch einfache Hygienemaßnahmen und verschließt möglichst alle Einfallstore, kann einer Mäuseplage vorgebeugt werden.

Titelfoto: 123RF/creativenature

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