Lebensmittelmotten bekämpfen: Was hilft gegen das Ungeziefer in der Küche?

Lebensmittelmotten sind extrem lästig und hinterlassen unappetitliche Rückstände im Essen. Haben sie es erst einmal in die Wohnung geschafft, hilft nur gründliches Ausmisten und Saubermachen in der Küche und im Vorratsraum. TAG24 verrät Euch Tipps und Tricks, mit denen Ihr ein Mottenproblem schnell wieder in den Griff bekommt.

Weitere Tipps gegen Schädlinge im Haus gibt's übrigens im Ratgeber zur Ungezieferbekämpfung.

So erkennt man Lebensmittelmotten

Sehr klein und unscheinbar kommt die Lebensmittelmotte daher.
Sehr klein und unscheinbar kommt die Lebensmittelmotte daher.  © 123RF/Bernd Blsdorf

Sicherlich ergeht es früher oder später jedem einmal so: Man öffnet eine Packung Müsli, Nüsse oder Kekse und plötzlich fliegt einem ein kleines braunes Tierchen entgegen. Wirft man dann einen genaueren Blick in die Packung, erkennt man kleine, wie Spinnweben aussehende Fäden oder verklumpte Lebensmittel.

In diesem Fall kann man sich sicher sein, dass man es mit Lebensmittelmotten zu tun hat.

Manche machen sogar aber eine noch unangenehmere Entdeckung. Nämlich dann, wenn plötzlich kleine weiße Raupen sichtbar werden, die an den Regalwänden hinaufkriechen oder sich an der Decke des Schranks oder des Zimmers bewegen.

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Ekel und Entsetzen sind beim Anblick dieses Ungeziefers daher meist groß.

Doch keine Sorge: Auch wenn ein Lebensmittelmotten-Befall alles andere als angenehm ist, so lässt er sich mit etwas Mühe jedoch auch zügig wieder in den Griff bekommen.

Auf jeden Fall ist schnelles Handeln gefragt.

Wovon ernähren sich Lebensmittelmotten?

Man findet Lebensmittelmotten vor allem in Verpackungen von:

  • Reis, Mehl, Haferflocken und anderen stärkehaltigen Produkten
  • ganzen und gemahlenen Nüssen
  • Trockenfrüchten
  • Nudeln, Kekse, Müsli, Gebäck
  • Gewürzen und Tee
  • Schokolade
  • Tierfutter

Nun könnte man meinen, dass hierbei nur offene Lebensmittel betroffen sind. Doch auch handelsübliche, noch geschlossene Verpackungen halten die Larven der Motten leider oft nicht auf.

Dazu gehören Verpackungen aus Papier und Karton, ebenso wie jene aus Plastik und Frischhaltefolie. Hier können sich die Schädlinge einfach durchknabbern.

Übrigens: Neben Lebensmittelmotten können auch Reiskäfer Vorräte befallen - auch sie machen sich gern über Getreide und Körner her. Wie Du Reiskäfer bekämpfen kannst, erfährst Du ebenfalls bei TAG24.

Sind Lebensmittelmotten gesundheitsschädlich?

Grundsätzlich sind Lebensmittelmotten zwar ärgerlich, aber nicht gefährlich.

Jedoch kann der versehentliche Verzehr von mit Lebensmittelmotten kontaminiertem Essen zu allergischen Reaktionen führen oder leichte Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen. Jedoch übertragen die Falter keine Bakterien oder Keime.

Meist ist ein Befall mit den Mehlmotten gut erkennbar, da es zu Fraßspuren, feinen Gespinsten und Klümpchenbildung in der Verpackung kommt - ein typisches Bild auch bei anderen Vorratsschädlingen wie dem Mehlkäfer. Selbst wer nicht weiß, welche Ursache dahintersteckt, wird das Lebensmittel vermutlich freiwillig und vorsorglich entsorgen.

Ursache finden: Woher kommen die Lebensmittelmotten?

Plastikverpackungen wie diese sind von Lebensmittelmotten leider einfach zu durchdringen.
Plastikverpackungen wie diese sind von Lebensmittelmotten leider einfach zu durchdringen.  © 123RF/Iryna Tiumentseva

Wer bereits ausgewachsene Lebensmittelmotten oder ihre kleinen weißen Larven in der Küche oder der Speisekammer entdeckt, muss zunächst einmal das betroffene Nahrungsmittel ausfindig machen.

Meist sind es offen stehende Verpackungen mit stärkehaltigen Lebensmitteln, die die Quelle des Übels darstellen.

Doch auch geschlossene Verpackungen können die Tiere bereits beinhalten.

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Daher ist es wichtig zu wissen, dass ein Mottenbefall in der Regel nichts mit mangelnder Hygiene zu tun hat.

Vielmehr können die Lebensmittelmotten schon aus dem Supermarkt mit nach Hause gelangen - und sich hier leider sehr schnell vermehren. Ähnlich verhält es sich auch beim Brotkäfer-Befall. Von draußen hereingeflogen kommen die Plagegeister jedoch nur äußerst selten.

Was hilft gegen Lebensmittelmotten?

Nach einem Lebensmittelmotten-Befall sollten Vorratsschränke gründlich mit einem Wasser-Essig-Gemisch ausgewischt werden.
Nach einem Lebensmittelmotten-Befall sollten Vorratsschränke gründlich mit einem Wasser-Essig-Gemisch ausgewischt werden.  © 123RF/Andriy Popov

Um die Lebensmittelmotten schnell und effektiv zu beseitigen, geht man am besten folgendermaßen vor:

  • Vorräte auf Lebensmittelmotten prüfen. Auch ungeöffnete Verpackungen checken. Sind in einem Lebensmittel Gespinste oder Raupen erkennbar? Dann sollte das Lebensmittel, am besten samt Verpackung, sofort entsorgt werden.
  • Alle Schränke, Schubladen und Behältnisse mit Essigwasser reinigen. Chemie ist meist unnötig.
  • Mit dem Föhn Schubladen, Schränke, Fußleisten und andere, schwer erreichbare Ritzen erhitzen. So sterben versteckte Eier ab.
  • Vorratsdosen aus Glas oder festem Kunststoff verwenden und dicht verschließen.
  • Geduld haben: In den kommenden Wochen kann es passieren, dass immer noch einzelne Tiere auftauchen. In diesem Fall erneut schauen, ob ein bestimmtes Lebensmittel die Ursache ist und die Reinigung mit Essig wiederholen.
Starke chemische Mittel sind jedoch nicht notwendig. Vor allem, wenn Kinder und/oder Haustiere unter einem Dach leben, sollte auf eine radikale Vernichtung mit Chemie ohnehin verzichtet werden. Andernfalls kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen, die dank einfacher Hausmittel leicht zu vermeiden sind.

Lesetipp: Nicht nur Lebensmittelmotten machen uns das Leben schwer - auch Kleidermotten sind eine echte Plage. Hier erfährst Du, wie Du sie aus dem Kleiderschrank vertreibst.

4 Hausmittel gegen Lebensmittelmotten

Lavendel soll durch seinen intensiven Duft Lebensmittelmotten vertreiben.
Lavendel soll durch seinen intensiven Duft Lebensmittelmotten vertreiben.  © Unsplash/Heather Ford

Es gibt einige preiswerte Hausmittel, die in dem Ruf stehen, Lebensmittelmotten abzuhalten.

1. Natron

  • Als Falle mit Mehl gemischt.
  • Vier Teile Natron (alternativ Backpulver) mit einem Teil Mehl vermischen.
  • In ein offenes Gefäß geben und neben die Vorräte stellen.
  • Die Motten legen hier rein ihre Eier ab, doch die geschlüpften Larven können im Natron nicht überleben.
  • Diese Variante eignet sich, um nach einer gründlichen Reinigung verbliebenen Lebensmittelmotten zu Leibe zu rücken.

2. Lorbeerblätter

  • Lorbeer kann mit seinem Geruch Mehlmotten vertreiben.
  • Einige getrocknete Blätter in die Regale legen.
  • Blätter regelmäßig austauschen, da sie mit der Zeit an Geruch verlieren.

3. Ätherisches Öl

  • Besonders Nelken-, Lavendel- und Teebaumöl wirken aufgrund ihres Duftes abschreckend auf die Lebensmittelmotten.
  • Einige Tropfen Öl auf Holzklammern oder einen anderen Holzgegenstand verteilen und im Vorratsschrank auslegen.

4. Lavendel

  • Als Lavendelsäckchen in den Schrank legen. Schöner Nebeneffekt: angenehmer Duft im Schrank.

Weitere Mittel gegen Lebensmittelmotten: Schlupfwespen und Klebefallen

Statt Hausmitteln gibt es als Alternative auch Klebefallen und Schlupfwespen zu kaufen.

Die Klebefallen locken über Pheromone die Männchen an, die dann daran kleben bleiben. Daher stellt diese Variante auch eher nur eine vorübergehende Lösung dar, da die weiblichen Motten davon gänzlich unbeeindruckt bleiben.

Schlupfwespen hingegen sind eine kleine Wunderwaffe der Natur. Denn sie sind die natürlichen Feinde von Lebensmittelmotten und haben sich daher als ein für Menschen ungefährlicher Schädlingsbekämpfer bewährt.

Die nur etwa 0,5 mm großen Schlupfwespen sind so klein, dass man sie im Alltag kaum wahrnimmt. Man kauft kleine Kärtchen, auf denen sich mehrere Tausend Eier befinden, die nach wenigen Tagen schlüpfen. Mit ihrem ausgezeichneten Geruchssinn machen sich die Schlupfwespen auf die Suche nach Eiern von Lebensmittelmotten - ihre Hauptnahrungsquelle. Da hinein legen sie nun ihre eigenen Eier und zerstören die Motten somit bereits im Entwicklungsstadium. Erst wenn keine Eier mehr vorhanden sind, verschwinden auch die Schlupfwespen von ganz alleine.

Lebensmittelmotten dauerhaft vorbeugen

Vorratsgläser sehen nicht nur besser als die herkömmlichen Verpackungen aus Kunststoff oder Karton, sondern schützen zugleich wirkungsvoll vor Lebensmittelmotten.
Vorratsgläser sehen nicht nur besser als die herkömmlichen Verpackungen aus Kunststoff oder Karton, sondern schützen zugleich wirkungsvoll vor Lebensmittelmotten.  © Unsplash/Nadia Pimenova

Um zukünftig einen neuen Befall mit Lebensmittelmotten zu vermeiden, sollte man folgendes beachten:

1. Tipp: Lebensmittel direkt in luftdichte Behältnisse umfüllen.

2. Tipp: Beim Einkauf von abgepackten (stärkehaltigen) Lebensmitteln die durchsichtigen Verpackungen kontrollieren, ob mögliche Gespinste erkennbar sind.

3. Tipp: Regelmäßig reinigen, denn so lassen sich Quellen früh erkennen.

4. Tipp: Nicht auf Vorrat kaufen, wenn keine sichere Lagerung möglich ist.

Lebensmittelmotten bekämpfen

Lebensmittelmotten sind alles andere als appetitlich und man möchte sie so schnell wie möglich wieder loswerden. Mit Fallen, Düften und Schlupfwespen wird man den Schädlingen sehr gut Herr.

Wer seine Vorräte clever in entsprechenden Gläsern und Dosen aufbewahrt, kann nachhaltig dafür sorgen, dass die kleinen Plagegeister kaum eine Chance haben.

Titelfoto: 123RF/Bernd Blsdorf

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