Reiskäfer bekämpfen: So kannst Du die Schädlinge vertreiben

Reis, die vielseitig verwendbare Beilage, ist auch bei Vorratsschädlingen beliebt. Krabbeln kleine braunrote Käfer im Vorratsglas, dann handelt es sich dabei wahrscheinlich um den Reiskäfer.

Winzige Tiere im Reis? Das sind vermutlich Reiskäfer

Reiskäfer ernähren sich bevorzugt von Reiskörnern, können jedoch auch andere Getreidekörner befallen.
Reiskäfer ernähren sich bevorzugt von Reiskörnern, können jedoch auch andere Getreidekörner befallen.  © 123RF/backiris

Der Reiskäfer (Sitophilus oryzae) ist ein Vertreter der Familie der Rüsselkäfer und zeichnet sich durch seinen zylinderförmigen Rüssel aus. Ein weiteres Merkmal sind vier helle, zum Teil rötliche und symmetrisch angeordnete Flecken auf der Oberseite der Flügel. Reiskäfer werden etwa drei Millimeter lang.

Wie der Name schon verrät, ernähren sich Reiskäfer von Reiskörnern, aber auch die Körner von Mais, Hirse und Weizen kommen als Nahrungsgrundlage infrage.

Hauptsächlich treten diese Schädlinge in den Tropen auf, wo sie ganze Felder vernichten können. In Folge des weltweiten Handels befallen Reiskäfer jedoch ebenso Nahrungsmittellager in Mitteleuropa und private Haushalte.

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Was Du zum Reiskäfer wissen solltest und wie Du den Vorratsschädling am besten bekämpfen kannst, erfährst Du in diesem Ratgeber.

Mehr Hilfe gegen Schädlinge im Haushalt findest Du auf der Themenseite "Ungezieferbekämpfung".

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Zu einem Befall in privaten Haushalten kommt es meist nur, wenn man sich die Reiskäfer durch Nahrungsmittel oder Tiernahrung einschleppt.
  • Die gesamte Entwicklung der Larve des Reiskäfers spielt sich innerhalb des Reiskorns ab, was die Larven zu den eigentlichen Vorratsschädlingen macht.
  • Ein Befall von Reiskäfern lässt sich an Reismehl in der Packung sowie an dunkel verfärbten, hohlen oder löchrigen Reiskörnern erkennen. Ein klares Zeichen sind lebendige oder tote Reiskäfer.
  • Wurde ein Befall erkannt, sollten alle betroffenen Lebensmittel sofort entsorgt werden.
Reiskäfer sind kleiner als ein Reiskorn und mit bloßem Auge schwer zu erkennen.
Reiskäfer sind kleiner als ein Reiskorn und mit bloßem Auge schwer zu erkennen.  © 123RF/teptong

Reiskäfer erkennen

Der Reiskäfer ist leicht mit dem Kornkäfer oder dem Maiskäfer zu verwechseln. Die drei Käferarten sehen sich sehr ähnlich und befallen vorrangig Getreidevorräte. Dabei können Reiskäfer und Maiskäfer im Gegensatz zum Kornkäfer fliegen. Eine genaue Unterscheidung ist meist nur durch eine Fachperson möglich.

Zu einem Befall kommt es, wenn die weiblichen Reiskäfer ihre Eier in die einzelnen Reiskörner ablegen. Die eigentlichen Schädlinge sind die Larven, welche im Reiskorn schlüpfen, dieses von innen zerfressen, sich darin verpuppen und schließlich daraus schlüpfen. Da sich die gesamte Entwicklung der Larve innerhalb des Reiskorns abspielt, sieht man diese nicht.

Erkannt werden kann ein Befall von Reiskäfern an folgenden Anzeichen:

  • lebendige oder tote Reiskäfer
  • dunkel verfärbte Reiskörner
  • hohle und löchrige Reiskörner
  • ungewöhnlich viel Reismehl in der Vorratspackung

Da Reiskäfer von Natur aus nicht in den mitteleuropäischen Regionen vorkommen, kann man sich die Schädlinge höchstens einschleppen, z. B. durch den Kauf von Tiernahrung oder größeren Getreidemengen.

Sind Reiskäfer schädlich für Menschen?

Wurde ein Befall nicht rechtzeitig erkannt und wurden einige Reiskäfer bzw. deren Larven gegessen, dann ist das meist nicht schädlich für die eigene Gesundheit. Selten kommt es zu allergischen Reaktionen.

Reiskäfer sind vor allem für die Lebensmittelindustrie und -lagerung ein Ärgernis, denn die Käfer vernichten und kontaminieren große Mengen von Reis oder anderen Getreidearten.

Auch bringt ein Befall von Reiskäfern meist Schimmel und Milben sowie andere Schädlinge mit sich, was die Vorräte für den Konsum unbrauchbar macht.

Reiskäfer legen ihre Eier in die Reiskörner und machen das Nahrungsmittel damit unbrauchbar.
Reiskäfer legen ihre Eier in die Reiskörner und machen das Nahrungsmittel damit unbrauchbar.  © 123RF/xwinggames

Reiskäfer bekämpfen

Die effektive Bekämpfung von Reiskäfern kann recht herausfordernd sein, denn die Schädlinge entwickeln sehr schnell eine Resistenz gegenüber chemischen Mitteln und Gasen wie Kohlendioxid oder Stickstoff. Auch sind die Larven und Puppen im Korn gegen Kontaktgifte geschützt und nehmen relativ wenig Luft auf.

Am effektivsten sind Temperaturbehandlungen, denn die Reiskäfer können sich nur bei Temperaturen zwischen 15 und 34 Grad entwickeln. Bei stärkerem Befall können auch Mittel wie Kieselgur fachkundig angewendet werden.

Im eigenen Haushalt sollten die befallenen Lebensmittel und ebenso die Quelle möglichst luftdicht verpackt und dann sofort im Müll außerhalb der Wohnung entsorgt werden. Eine anschließende Reinigung aller Gefäße, Ritzen und weiteren Aufbewahrungsorte der befallenen Lebensmittel ist ratsam.

Bei starkem Befall empfiehlt es sich, eine professionelle Schädlingsbekämpfung in Anspruch nehmen.

Reiskäfern vorbeugen

Wer fürchtet, dass der Reiskäfer den eigenen Vorrat befällt, kann dem ganz einfach entgegenwirken.

Diese Tipps helfen, Reiskäfern vorzubeugen:

  • gekaufte Nahrungsmittel und Tiernahrung auf einen Befall kontrollieren
  • Reis bzw. Getreide bei Temperaturen unter 10 Grad lagern
  • Reis, Getreide und andere anfällige Lebensmittel stets luftdicht verpackt lagern und zeitnah verbrauchen
  • polierten Reis anstelle von Vollkornreis verwenden

Durch eine regelmäßige Kontrolle von gelagertem Reis und ähnlichen Nahrungsmitteln kann ein eventueller Schädlingsbefall frühzeitig erkannt und bekämpft werden.

Titelfoto: 123RF/backiris

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