Abkühlung für den Hund im Sommer
Wird es im Sommer sehr heiß, haben nicht nur Menschen mit den Temperaturen zu kämpfen. Mit diesen Tipps aus dem Hunderatgeber kannst Du Deinen Hund im Sommer abkühlen.

Die sommerliche Hitze kann nicht nur Menschen belasten, sondern auch für Tiere zu einer echten Herausforderung werden.
Tiere wie Hunde regulieren ihre Körpertemperatur nicht genauso wie Menschen und sind mit weniger Schweißdrüsen ausgestattet. Mehr zu diesem Thema findest Du unter: "Können Hunde schwitzen?".
Die natürliche Temperaturregulation von Hunden ist im Sommer nicht immer ausreichend.
Ist es für Hunde zu heiß, besteht die Gefahr, dass sie einen Hitzschlag erleiden, sich in der Sonne verbrennen oder dehydrieren.
Jedoch können Hundehalter ihrem Vierbeiner den heißen Sommer wesentlich angenehmer gestalten, wenn sie auf die Bedürfnisse des Hundes achten und einige abkühlende Maßnahmen ergreifen.
Hunde bei Hitze abkühlen: Ernährungs-Tipps
Im Sommer kann man Hunden über die Ernährung Abkühlung verschaffen. Ähnlich wie bei einigen Menschen haben auch Hunde im Sommer weniger Hunger. Es bietet sich an, geringere Mengen Futter über den Tag verteilt zu verfüttern und eventuell noch zusätzliche Flüssigkeit ins Futter zu mischen. Nassfutter eignet sich gut, um das Tier mehr Flüssigkeit aufnehmen zu lassen. Wenn der Hund nicht zu viel verdauen muss, hat sein Köper mehr Energie, um sich abzukühlen. Wenige Spritzer Wurstwasser oder Apfelsaft können Hunden das Trinken schmackhafter machen.
Ein beliebter Trick, um Hunde im Sommer zum Trinken zu animieren, ist es, sie nach einem Leckerli tauchen zu lassen. Wähle eine beliebe Schüssel, fülle diese mit Wasser und versenke ein Leckerli im Beisein deines Hundes darin. Sollte sich das Leckerli zu schnell auflösen, dann kann man einen Schraubdeckel einer Flasche ohne scharfe Kanten mit der Öffnung nach oben in das Wasser legen und das Leckerli dort hinein legen. Hierbei sollte man jedoch Obacht geben, dass der Hund den Deckel nicht verschlucken kann.
Als kühler Snack für den Hund eignet sich spezielles Hundeeis. Mittlerweile lässt sich dieses auch käuflich im Internet, Handel und sogar in manchen Eisdielen erwerben. Allerdings ist es recht einfach, passendes Eis für den Hund selbst herzustellen. Wichtig ist es, eventuelle Unverträglichkeiten des Hundes zu beachten, keine für Hunde giftigen Lebensmittel zu verwenden und nicht zu viel Eis zu verfüttern. Besonders beliebt bei Hunden sind gefrorene Hühnerbrühe und Leberwurst. Weitere Möglichkeiten sind das Einfrieren von Snacks, Leckerli oder Obststücken wie Apfel und Erdbeeren.
Außerdem können geringe Mengen von dem Fruchtfleisch einer Wassermelone (ohne Kerne!) oder wenige Gurkenstückchen den Hund von innen heraus abkühlen.
Im Sommer ist es sehr wichtig, dass der Hund immer und überall Zugang zu ausreichend Wasser hat. Stelle gerne mehrere Schalen mit Wasser an verschiedene Stellen in der Wohnung und wechsle das Wasser täglich.
Achtung: Es ist normal, dass Hunde im Sommer fast doppelt so viel Wasser trinken. Hast Du jedoch das Gefühl, dass Dein Hund viel zu viel trinkt, dann solltest Du dringend einen Tierarzt aufsuchen und ihn untersuchen lassen. Übermäßiges Trinken kann ein Indiz für eine Erkrankung des Hundes sein.
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Wie kann ich meinen Hund in der Wohnung abkühlen?
Nicht jeder hat ein Klimaanlage zuhause und kann die Wohnung auch bei hohen Temperaturen angenehm kühl halten. Stellt man Ventilatoren auf, dann sollte man darauf achten, dass diese nie direkt auf den Hund zeigen. Man kann dem Hunde jedoch auf anderen Wegen etwas Abkühlung in der Wohnung ermöglichen.
Hunde brauchen kühle Plätze in der Wohnung. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten diese für den Hund einzurichten. Geeignet sind Orte, die vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind. Als Liegeflächen zu empfehlen sind kalte Fliesen und Steinboden. Wer möchte, kann probieren, ob der Hund eine Kühlmatte annimmt. Diese ist im Internet oder Tierbedarf erhältlich. Einen eher kurzen Effekt hat eine feuchte Unterlage, da sie sich schnell durch die Körpertemperatur erhitzt. Alternativ kann man mit feuchten Tüchern eine Höhle für den Hund abhängen und schauen, ob er sich reinlegt. Legt man in Tücher eingewickelte Kühlakkus zum Liegeplatze des Hundes, kühlen diese ebenfalls. Wenn man keine Akkus hat, dann kann man Flaschen nicht ganz voll mit Wasser füllen und diese einfrieren.
Hunde können sich in einem kleinen Hundepool auf dem Balkon oder durch etwas Wasser in der Badewanne ebenfalls abkühlen. Jedoch sind manche Hunde wasserscheu und gehen nicht gerne baden. Oftmals reicht es schon, den Hund mit einem leicht feuchten Waschlappen abzuwischen oder die Beine und den Bauch des Hundes zu befeuchten. Der Hund sollte jedoch nicht zu nass werden. Das Wasser in dem leicht feuchten Fell verdunstet und kühlt den Hund ab. Nur wenn dem Hund das gefällt, kann man ihn so mehrmals am Tag abkühlen.
Vor allem Hunde mit sehr langem und dichten Fell sollten Halter regelmäßig bürsten. Im Idealfall führen sie die Pflege täglich durch. Das Hundefell wird Luftdurchlässiger und Die Regulation der Körpertemperatur funktioniert besser. Bei bestimmten Hunderassen kann es helfen, wenn das Fell kürzer geschnitten wird. Jedoch sollte es auf keinen Fall zu kurz sein, weil sich der Hund sonst einen Sonnenbrand holt oder anfälliger für Hautkrankheiten wird.
Da Hund im Sommer mehr Wasser brauchen, bieten viele Händler Trinkbrunnen oder Wasserspiele an. Diese machen das Trinken für den Hund spannender. Es ist jedoch auch ausreichend, wenn man in eine Schale mit Wasser Spielzeuge, Tennisbälle oder Naturmaterialien legt. Je nach dem, was dem eigenen Hund gefällt und was für ihn geeignet ist, kann man der Kreativität freien Lauf lassen,
Gefrorenes Spielzeug bietet dem Hund Beschäftigung und gleichzeitige Abkühlung. Zum Einfrieren gibt es spezielle Spielzeuge oder man legt einfach ein Stofftier oder etwas in der Art in das Gefrierfach. Lasse den Hund jedoch nicht mit dem Spielzeug allein, um sicher zu gehen, dass nichts passiert.
Wie kann ich den Hund draußen abkühlen?

Ist man mit dem Hund im Sommer draußen unterwegs, dann muss man einiges beachten.
Einer der wichtigsten Punkte ist, dass Hundehalter immer Wasser für den Hund dabei haben. Hunde dehydrieren schnell und nicht immer hat der Hund auf dem Weg die Möglichkeit zu trinken. Spezielle Hundetrinkflaschen oder einfach Wasser aus der Flasche in die Hand zu geben, löschen den Durst des Tieres.
Bei Hitze ist es hilfreich, eine geeignete Strecke zu wählen und zur passenden Zeit mit dem Hund spazieren zu gehen.
Routen durch den Wald mit viel Schatten sind für den Hund wesentlich angenehmer als auf dem Asphalt in der prallen Sonne zu laufen. Zumal Asphalt unheimlich schnell zu heiß für Hunde wird und sie an den Hundepfoten starke Verbrennungen erleiden. Da im Sommer die Sonne in den Früh- und Abendstunden nicht so stark scheint, sollte man lange Spaziergänge dahin verlegen und mittags nur kurz mit dem Hund rausgehen.
Baden macht auch vielen Hunden Spaß. Egal, ob im Meer, See, Bach oder Hundepool im eigenen Garten, das kühle Nass ist eine Erleichterung für den erhitzen Hundekörper. Lasse Deinen Hund jedoch nicht unbeaufsichtigt, denn selbst gute Schwimmer können durch das Einatmen von Wasser oder starken Strömungen ertrinken. Ist das Gewässer sehr groß, dann ist eine Schleppleine eine zusätzliche Absicherung des Hundes. Vermeide stehende Gewässer, denn darin sammeln sich Parasiten und Algen, die für den Hund giftig sein könnten. Spielzeuge wie Bälle machen das Schwimmen spannender.
Hohe Temperaturen belasten den Kreislauf des Hundes sehr, weswegen er viele Pausen braucht, schneller überfordert ist und alles lieber etwas langsamer angehen sollte. Zu viel körperliche Anstrengung bei Hitze ist für Hunde schädlich.
Hunde mit heller Haut und dünnem kurzen Fell sind sehr empfindlich gegenüber der Sonneneinstrahlung. Vor allem die Nase und die Ohren sind bei vielen Hunden anfällig für einen Sonnenbrand. Zum Schutz des Hundes gibt es spezielle Sonnencreme für Hunde.
Um dem Hund unterwegs ein wenig Kühlung zu verschaffen, kann man ihm ein feuchtes Halstuch oder ein spezielles Kühlhalsband umlegen. Beachte jedoch, ob Dein Hund damit zurechtkommt.
Hitzschlag bei Hunden: Symptome und Erste-Hilfe
Hunde können sehr schnell einen Hitzschlag erleiden und das ist für sie lebensbedrohlich.
Symptome für einen Hitzschlag sind:
- dunkle Zunge
- glasiger Blick
- Apathie (Teilnahmslosigkeit)
- Erbrechen
- Gleichgewichtsstörung, schwankendes Gehen
- Fieber (ab circa. 40 Grad)
- weißliche, später bläuliche Schleimhäute
- starkes, anhaltendes Hecheln
- vermehrter Speichelfluss
- heiße und sehr rote Hautinnenseite der Ohren
- Unruhe, Nervosität
- blutiger Durchfall
- Herzrasen
Nach der Erstversorgung sollten Besitzer sofort einen Tierarzt aufsuchen und den Hund behandeln lassen. Wird ein Hitzschlag bei Hunden nicht rechtzeitig erkannt, ist das sehr qualvoll für das Tier. Anfangs zittert der Hund stark, dann erleidet er Krämpfe, später wird er bewusstlos, wodurch er im Anschluss ins Koma fällt und schließlich stirbt.
Beachtet man jedoch diese einfachen Tricks, bleiben Hund und Halter im Sommer cool.
Titelfoto: unsplash/Josh Rakower