Das Lebensende einer Katze: So verläuft der Sterbeprozess
Ist es an der Zeit, sich von einer Katze zu verabschieden? Woran Du erkennen kannst, dass eine Katze im Sterben liegt, liest Du in diesem Artikel.
Mehr Infos zum Wohlbefinden von Katzen gibt es unter: Katzengesundheit.

Wer eine Katze hat, wünscht sich meist, sie würde ewig leben. Leider ist die Realität eine andere, sodass irgendwann der Moment kommt, in dem man von der geliebten Fellnase Abschied nehmen muss.
Im Idealfall hat die Katze ein für Miezen hohes Alter erreicht und stirbt an Altersschwäche. Es kann aber auch sein, dass Nierenversagen, Krebs oder andere Krankheiten zur Todesursache werden.
Dass der Sterbeprozess einer Katze beginnt, kann man an ihrem Verhalten und ihrem Gesundheitszustand erkennen.
Welche Sterbephasen eine Katze durchläuft und an welchen Vorboten man erkennt, dass eine Katze sterben wird, erklärt Dir TAG24.
Wenn Katzen sterben - Anzeichen
Am Verhalten und Aussehen einer Katze kann man erkennen, wie es um sie steht. Welche Anzeichen darauf hinweisen, dass eine Katze im Sterben liegt, liest Du im Folgenden.
1. Katze zieht sich zurück
Ein erstes Anzeichen für das Lebensende einer Katze ist, wenn sie nicht mehr zum Kuscheln kommt und an Orten liegt, wo sie sich für gewöhnlich nicht aufhält.
Katzen ziehen sich in der letzten Lebensphase häufig zurück. Es ist einer ihrer Urinstinkte, sich einen ruhigen Unterschlupf zum Sterben zu suchen. Die Verstecke sind meist ungewöhnlich und schwer erreichbar.
Freigänger suchen sich oft draußen einen geeigneten Platz. Das können beispielsweise geschützte Höhlen, volle Schuppen, leerstehende Gebäude sowie dichtes Gebüsch sein.
Es gibt aber auch Katzen, die am Ende ihres Lebens besonders intensiv die Nähe zu ihren Menschen suchen und sich vielleicht sogar Personen nähern, die sie sonst stets gemieden haben.
Wer beobachtet, dass sich die Katze zurückzieht, sollte sie nicht bedrängen und sie zu nichts zwingen.

2. Andere Persönlichkeit
Merkt eine Katze, dass es ihr nicht gut geht, dann verändert sich ihr Verhalten. Sie legt plötzlich eine andere Persönlichkeit an den Tag. Sterbende Katzen sind meist ängstlich, gereizt und unruhig bis hin zu aggressiv.
Je schlechter es ihr geht und je mehr sie abbaut, desto kraftloser, abwesender und teilnahmsloser wird sie. Todgeweihte Katzen spielen nicht mehr so gern, werden ruhiger und schlafen viel.
Neigt sich das Leben einer Katze dem Ende zu, verlieren einstige Lieblingsplätze, Spielzeuge und Gewohnheiten an Bedeutung.
Hinweis: Wenn sich eine sterbende Katze nicht von ihren Katzeneltern verabschiedet, sagt das nichts über ihre tatsächlichen Gefühle ihren Menschen gegenüber aus.
3. Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
Sehr auffällige Anzeichen für den einsetzenden Sterbeprozess der Katze sind Appetitlosigkeit, Trinkfaulheit und der damit einhergehende massive Gewichtsverlust.
Der Körper fährt seine Funktionen herunter und die Katze verspürt weder Hunger noch Durst. Die fehlende Energie und der Mangel an Flüssigkeit begünstigen Organversagen, was den Prozess des Sterbens beschleunigt.
Es ist allerdings nicht ungewöhnlich, dass Katzen im Laufe des Sterbeprozesses phasenweise wieder Appetit zeigen.

4. Muskelschwäche
Da sich eine Katze gegen Ende ihres Lebens weniger bewegt und kaum Energie zu sich nimmt, bauen die Muskeln stark ab. Der Aufbau von neuen Muskeln ist kaum möglich, sodass die Mieze stetig schwächer wird.
Die Katze schläft viel, bewegt sich kaum noch und wird körperlich sehr dünn.
5. Abbauende Körperfunktionen und Geruch
Dass die Katze weniger isst und trinkt, hat auch zur Folge, dass ihre Organe nicht mehr richtig funktionieren. Die Katze ist nicht mehr dazu in der Lage, Nähr- und Giftstoffe richtig zu verstoffwechseln, und scheidet diese einfach wieder aus.
Wenn mehrere lebenswichtige Organe der Katze gleichzeitig oder nacheinander ihre Funktion verlieren, spricht man auch von einem multiplen Organversagen.
Symptome für multiples Organversagen bei Katzen sind:
vermehrtes Urinieren
Inkontinenz
Erbrechen
übler Körper- und Mundgeruch
Achtung! Das Multiorganversagen ist ein lebensbedrohlicher Zustand und kann für Katzen tödlich enden. Ein Besuch beim Tierarzt ist dringend erforderlich.

6. Schwaches Herz-Kreislauf-System
Ein weiteres Symptom ist eine sinkende Körpertemperatur. Die Katze kann sie nicht mehr regulieren, sodass die normale Körpertemperatur von etwa 38 bis 39,2 Grad Celsius auf bis zu 34 Grad absackt. Das ist an ungewöhnlich kalten Ohren und Pfoten spürbar.
Eine schwere und flache Atmung deutet ebenso auf das nahende Lebensende der Samtpfote hin. Die veränderte Atmung sorgt dafür, dass die Katze weniger Sauerstoff aufnimmt und ihr Herz langsamer schlägt.
Die Mieze wird nicht mehr lange am Leben sein.
Wichtig: Um sicherzugehen, dass die Symptome der Katze durch Altersschwäche und nicht durch eine Erkrankung hervorgerufen werden, empfiehlt sich der Besuch beim Tierarzt.
Die 5 Sterbephasen einer Katze
Der direkte Sterbeprozess einer Katze lässt sich in fünf Sterbephasen gliedern. Das Konzept beruht auf dem Fünf-Phasen-Modell der schweizerisch-US-amerikanischen Psychiaterin und Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross.
Das Modell von Elisabeth Kübler-Ross beschreibt das Verhalten sterbenskranker Menschen als Reaktion auf ihre Umwelt. Die fünf Phasen lassen sich abgewandelt auf Katzen und andere Tiere übertragen.
Phase 1: Appetitlosigkeit
In dieser Phase frisst die Katze weniger oder verweigert die Nahrungsmittelaufnahme ganz. Außerdem trinkt die Katze wenig bis gar nichts.

Phase 2: Stoffwechselabbau
In der zweiten Phase verlangsamt sich der Stoffwechsel der Katze und der Abbau der Körperfunktionen beginnt. Die Katze kann Giftstoffe nicht mehr verstoffwechseln und zeigt in der Folge Entgiftungsreaktionen wie Erbrechen, Durchfall und Inkontinenz.
Phase 3: Letztes Aufbäumen der Katze
Im Sterbeprozess gibt es oft eine Art letztes Aufbäumen der Katze. Dabei handelt es sich um einen kurzweiligen Energieschub, sodass die Katze wieder aktiver und lebhafter wirkt. Auch zeigt sie wieder mehr Appetit und Durst.
Phase 4: Schmerzunempfindlichkeit und Atemschwäche
Nach dem kurzen Hoch folgt ein ersichtliches Tief der Katze. Die Mieze nimmt nichts mehr wahr, spürt ihren Körper nicht mehr und hat eine flache Atmung. Die Körpertemperatur sinkt deutlich. Außerdem hat die Katze einen glasigen bzw. abwesenden Blick und wirkt vollkommen teilnahmslos.

Phase 5: Letzter Atemzug und Eintritt des Todes
Die Katze ist vollkommen zur Ruhe gekommen und tätigt einen letzten Atemzug, bevor der Tod eintritt.
Katze liegt im Sterben: So hilfst Du ihr
Ist die Zeit für die Katze gekommen, können Katzeneltern ihren Liebling auf dem letzten Weg unterstützend begleiten. Man sollte die Katze in diesen Tagen auf keinen Fall sich selbst überlassen.
Ruhe und Gelassenheit
Zieht sich die Katze aktiv zurück, dann sollte man ihr den Raum geben, sie nicht bedrängen und sie zu nichts zwingen. Man kann sich ruhig in der Nähe der Katze aufhalten, sodass sie die Präsenz ihrer Lieblingsmenschen wahrnimmt. Für die Samtpfote kann es sehr hilfreich sein, zu spüren, dass sie nicht alleine ist.
Umgebung
Es empfiehlt sich, die Umgebung der Katze ruhig zu gestalten. Laute Geräusche, ständigen Besuch und weiteren Stress sollte man vermeiden. Da sich die eigene Stimmung auf das Tier überträgt, sollte man möglichst Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Es bietet sich auch an, Futter, Katzenklo und Trinknäpfe in der Nähe der Katze zu platzieren, sodass sie nur kurze Wege zurücklegen muss.

Schmerzmittel
Leidet die Katze unter starken Schmerzen, kann man sich beim Tierarzt beraten lassen, ob ihr ein leichtes Schmerzmittel Linderung verschaffen könnte.
Katze erlösen
Besonders bei schweren Verletzungen, unheilbaren Krankheiten, starken Schmerzen und Krämpfen ist die letzte Lebensphase eine Tortur für das sterbende Tier. Es ist ratsam, eine Einschläferung in Betracht zu ziehen, um die Katze von unnötigen Qualen zu befreien.
Man sollte sich von einem vertrauenswürdigen Tierarzt beraten lassen, welche Maßnahmen der Katze Erleichterung oder Erlösung verschaffen können.
Katze ist gestorben: Was ist zu tun?
Nach dem Ableben der Katze bleibt nicht nur der tiefe Schmerz, sondern auch die Frage, was aus ihrem Körper wird. Am besten ist es, wenn man die Antwort schon vor der emotional sehr belastenden Situation für sich gefunden hat.
Katze beerdigen
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man mit dem Körper der verstorbenen Katze verfahren kann:
Kleintierkrematorium: Es gibt zahlreiche Anbieter, bei denen Hinterbliebene ihre Haustiere kostenpflichtig einäschern lassen können. Die Urne mit der Asche kann man anschließend mit nach Hause nehmen oder auf dem Privatgrundstück bestatten.
Tierfriedhof: In vielen Gebieten gibt es offiziell zugelassene Tierfriedhöfe, wo man Haustiere bestatten lassen kann. Es fallen Kosten für die Grabmiete und die Pflege des Grabes an.
Tierkörperbeseitigung: Tierarztpraxen und ortsansässige Tierkörperbeseitigungen entsorgen die sterblichen Überreste eines Tieres gegen eine Gebühr im Rahmen des Tierische-Nebenprodukte-Beseitigungsgesetzes von 2004 (TierNebG). Die Tierkörper werden gesammelt und gemeinsam verbrannt.
Garten: Man darf die Katze im eigenen Garten begraben, sofern dieser kein Teil eines Wassergrundstücks ist, das Grab mindestens einen Meter von öffentlichem Grund entfernt ist und es mit mindestens 50 Zentimetern Erde bedeckt wird.
Es ist nicht erlaubt, die sterblichen Überreste von Katzen im Hausmüll zu entsorgen. Auch eine Beerdigung im Wald, auf öffentlichen Flächen oder auf fremden Grundstücken ist verboten. Eine illegale Bestattung kann mit einem Bußgeld von bis zu 15.000 Euro geahndet werden.

Trauer um die Katze zulassen
Für viele Menschen ist die Katze eben nicht "nur ein Haustier", sondern ein Teil der eigenen Familie, dessen Verlust sehr schmerzvoll ist. Es ist wichtig, dass man die Trauer um den Stubentiger zulässt.
Außerdem können mögliche Gedanken daran, dass man die Katze zu früh eingeschläfert hat, und das damit einhergehende schlechte Gewissen sehr belastend sein. Es kann helfen, sich mit Freunden und der Familie oder ebenfalls trauernden Tierbesitzern auszutauschen.
Hat man das Gefühl, den Tod der Katze nicht zu verkraften, dann sollte man sich psychologische Hilfe suchen oder eine telefonische Seelsorge kontaktieren.
Berührende Worte, welche die Trauer um eine geliebte Katze zum Ausdruck bringen, findest Du unter Trauersprüche für Katzen.
FAQ: Wissenswertes zum Sterbeprozess einer Katze
Wie merkt man, dass es mit der Katze zu Ende geht?
Mögliche Anzeichen für das Sterben einer Katze sind Rückzug, Verhaltensänderung, Appetitlosigkeit, Apathie und Gewichtsverlust. Der gesundheitliche Zustand der Katze verschlechtert sich, sodass sie fast nur noch an versteckten und schwer erreichbaren Orten schläft.
In welchem Alter sterben Katzen am häufigsten?
Im Allgemeinen werden Hauskatzen zwischen 15 und 18 Jahre alt. Bei Freigängern liegt die Lebenserwartung zwischen acht und 12 Jahren. Wie lange eine Katze tatsächlich lebt, hängt von Faktoren wie Rasse und Gesundheit ab.
Wie äußert sich Organversagen bei Katzen?
Dass die Organe einer Katze versagen, erkennt man an Symptomen wie häufigem Urinieren, Inkontinenz, Erbrechen und üblem Geruch. Die Tiere sind meist sehr schwach und reagieren gereizt. Der Besuch beim Tierarzt ist dringend erforderlich.
Wie lange dauert es, bis eine Katze stirbt?
Wie lange es dauert, bis eine Katze stirbt, lässt sich nicht pauschal sagen. Der Sterbeprozess ist bei jedem Tier individuell und kann sich über mehrere Wochen oder auch über mehrere Monate hinziehen.
Fazit
Neigt sich das Leben einer Katze dem Ende zu, dann sollte man die Mieze nicht sich selbst überlassen und stattdessen versuchen, ihr den Sterbeprozess zu erleichtern. Auch wenn man die geliebte Katze noch nicht loslassen möchte, sollte man alle Entscheidungen allein im Sinne des Tieres treffen.
Titelfoto: 123rf/oleksandrsh