Katzenpenis: Warum hat er Widerhaken?

Echte Katzenkenner werden es wissen, andere haben noch nie davon gehört: Der Katzenpenis ist mit kleinen Stacheln bestückt. Was steckt dahinter und welchen Sinn haben sie?

Penisstacheln gingen im Laufe der Evolution bei Katzen nicht verloren

Der Katzenpenis ist einziehbar und kommt nur bei der Begattung mit einer paarungsbereiten Katze zum Vorschein.
Der Katzenpenis ist einziehbar und kommt nur bei der Begattung mit einer paarungsbereiten Katze zum Vorschein.  © 123rf/srinuan

Katzen sind von Natur aus Einzelgänger und haben nicht wie wir Menschen den Wunsch nach Kindern. Die Fortpflanzung erfolgt bei ihnen aus rein natürlichem Instinkt.

Eine Besonderheit bei den männlichen Geschlechtsmerkmalen der Katzen ist dabei der Penis, welcher mit lauter kleinen Stacheln versehen ist. Diese sollen vor allem dann sinnvoll sein, wenn der Konkurrenzdruck durch andere Anwärter zu groß ist.

Auch unsere Vorfahren, die vor etwa sechs Millionen Jahren lebten, sollen einer DNA-Studie zufolge solche Penisstacheln besessen haben. Sie bildeten sich allerdings im Laufe der Zeit zurück, weil unsere zunehmend monogame Lebensweise den Konkurrenzdruck verringerte und die Stacheln deshalb nicht mehr notwendig waren.

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Im Übrigen bilden sich die Stacheln nach einer erfolgten Kastration des Katers ebenfalls deutlich zurück.

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Wie sieht ein Katzenpenis aus?

Mit etwas Fantasie kann man den stacheligen Katzenpenis mit einem dornigen Kaktus vergleichen.
Mit etwas Fantasie kann man den stacheligen Katzenpenis mit einem dornigen Kaktus vergleichen.  © 123rf/kingmaphotos

Wie bei den meisten Säugetieren bestehen die Geschlechtsteile eines Katers aus den Hoden, den Nebenhoden, der Prostata, den Samenleitern und dem Penis, der im Normalzustand etwa viereinhalb bis fünf Millimeter groß ist und im erigierten Zustand die vierfache Größe erreichen kann. So weit ist das noch nichts Außergewöhnliches.

Der konisch geformte Penis von männlichen Katzen hat allerdings eine Besonderheit, von denen vermutlich nur wenige Katzenbesitzer überhaupt wissen. Das liegt wohl vor allem daran, dass das Geschlechtsteil eines Katers nur zu sehen ist, wenn es zur Verbindung mit einer paarungsbereiten Katze kommt.

Erst dann wird ersichtlich, dass sich am Katzenpenis lauter kleine Widerhaken befinden, die auch Penis- oder Wollluststacheln genannt werden. Von den etwa einen Millimeter kleinen Stacheln, die wie Dornen aussehen, befinden sich ganze 100 bis 200 Stück auf der Penisspitze. Diese kleinen Stacheln sind verhornte Schleimhautbildungen.

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Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass sich (anders als bei uns Menschen) im Penis ein kleiner Knochen befindet. Er soll die Festigkeit des Penis insbesondere beim Geschlechtsakt verstärken.

Warum hat der Katzenpenis Widerhaken?

Die kleinen Stacheln am männlichen Geschlecht sind wohl nicht bereits mit der Geburt des Katers vorhanden. Sie entwickeln sich erst mit Beginn der Pubertät, also im Alter von etwa sechs Monaten. Als Hintergrund wird hier der Zweck zur Fortpflanzung vermutet.

Der Geschlechtsakt ist für die Katze meist mit Schmerzen verbunden, wodurch sie aggressiv reagieren kann und der Partner danach häufig erst einmal auf Abstand geht.
Der Geschlechtsakt ist für die Katze meist mit Schmerzen verbunden, wodurch sie aggressiv reagieren kann und der Partner danach häufig erst einmal auf Abstand geht.  © 123RF/izanbar

Stacheln am Katzenpenis ermöglichen Paarung

Die kleinen Stacheln am Penis des Katers dienen bei der Begattung als eine Art Widerhaken, sodass ein einfaches Herausrutschen aus dem Geschlechtsorgan der Katze verhindert wird. Vielmehr erfolgt dadurch sogar eine Verankerung, die es regelrecht unmöglich machen soll, dass die Katze vorzeitig davonläuft bzw. die Flucht ergreift und der Geschlechtsakt noch nicht vollzogen ist.

Widerhaken am Katzenpenis provozieren Eisprung

Anders als bei den Menschen haben weibliche Katzen keinen regelmäßigen Zyklus, bei dem in jedem Monat von alleine ein Eisprung stattfindet. Dieser muss bei ihnen erst herbeigeführt werden.

Beim Deckakt stellen sich die Widerhaken am Katzenpenis des Männchens so auf, dass die Scheidenwände bzw. Schleimhäute beim Weibchen sozusagen mechanisch stimuliert werden. Erst daraufhin werden bestimmte Hormone ausgeschüttet, die letztlich eine Ovulation auslösen.

Schon gewusst? Der Eisprung der weiblichen Katze findet innerhalb der nächsten 24 bis 36 Stunden nach dem ersten Deckakt statt. Während dieser Zeit kommt es zu mehreren Paarungen, die durchaus mit verschiedenen Partnern passieren. So kann der spätere Nachwuchs tatsächlich mehrere Väter haben.

Verursachen die Penisstacheln Schmerzen?

Ganz klar, ja. Für die weibliche Katze ist der Deckakt durchaus mit erheblichen Schmerzen verbunden. Zum einen ist es häufig so, dass sie vom Männchen in den Nacken gebissen wird, um sie besser festhalten zu können.

Zum anderen erzeugen auch die aufgestellten Stacheln am Penis tatsächlich Qualen, die außerdem mit Verletzungen einhergehen können.

Wenn der Geschlechtsakt vollzogen ist, der übrigens meist nicht einmal eine Minute dauert, stößt die Katze einen sogenannten Deckschrei aus.

Fazit:

Die Widerhaken am Katzenpenis haben durchaus ihren Sinn bei der Paarung von Katzen und sind nicht zuletzt Auslöser für den Eisprung. Der Akt an sich ist für die weiblichen Tiere jedoch durchaus schmerzhaft.

Titelfoto: 123rf/srinuan

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