Kann man ihr Leben verlängern? Wie alt werden Kaninchen wirklich?

Kaninchen sind sehr beliebte Haustiere, die viel Freude und Lebensenergie in die Wohnung bringen - und das im Idealfall für eine lange Zeit. Doch wie alt werden Kaninchen eigentlich?

Informationen zur Haltung und Pflege von Kaninchen liefert der TAG24-Kleintierratgeber.

So alt werden Kaninchen im Durchschnitt

Bei tiergerechter Haltung können Kaninchen verhältnismäßig alt werden.  © 123RF/pinkpin

Je nach Haltungsbedingungen und Rasse variiert die Lebenserwartung von Kaninchen. Unter optimalen Voraussetzungen können sie aber durchaus ein stattliches Alter erreichen und ihre Bezugspersonen lange Zeit als kleine, flauschige Freunde begleiten.

Wie alt Kaninchen werden, lässt sich allerdings nicht pauschal beantworten. Im Durchschnitt kann man jedoch von etwa acht bis zwölf Lebensjahren ausgehen.

Als Halter bzw. Halterin kann man zudem positiven Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Kaninchen nehmen. So spielen unter anderem die richtige Pflege sowie eine artgerechte Ernährung und Unterbringung eine entscheidende Rolle.

Katzenratgeber So alt ist Deine Katze in Menschenjahren!

Was das im Einzelnen bedeutet, wird nun im Anschluss erklärt.

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Wie alt werden Kaninchen in Freiheit?

Theoretisch liegt die Lebenserwartung bei wild lebenden Kaninchen um die neun Jahre. Genau genommen wird der Großteil der Tiere jedoch nur etwa zwei Jahre alt, sehr wenige Ausnahmen werden auch geringfügig älter.

Gründe für die hohe Sterblichkeit in jungen Jahren sind vor allem die Gefahren durch Raubtierangriffe, Krankheiten und Futtermangel im Winter.

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Wie alt werden Kaninchen als Haustiere?

Ein gesundes und artgerecht gehaltenes Kaninchen wird zwischen fünf und zwölf Jahren alt. Wobei das tatsächliche Alter von verschiedenen Faktoren abhängig ist.

Neben der Rasse und genetischen Veranlagung jedes einzelnen Tieres, auf die der Mensch keinen Einfluss hat, wirken sich auch die Haltungsbedingungen entsprechend auf die Lebenserwartung aus.

Diese Umstände beeinflussen das Alter von Kaninchen

Kennt und berücksichtigt man die Bedürfnisse von Kaninchen, trägt das bereits viel zu ihrem Wohlbefinden bei, verbessert ihre Lebensqualität und kann letztlich ihr Alter erhöhen.

Rasse, Ernährung und Haltung beeinflussen die Lebenserwartung von Kaninchen.  © 123rf/kaew6566

Große oder kleine Kaninchenrasse

Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass kleine Kaninchenrassen tendenziell älter werden als ihre größeren Artgenossen.

Hier ein paar Beispiele für Zwergrassen (Alter: etwa 8 bis 12 Jahre):

  • Hermelinkaninchen
  • Farbenzwerge
  • Löwenkopfkaninchen
  • Rexkaninchen
  • Zwergwidder
  • Teddykaninchen

Und noch einige Beispiele für Riesenrassen (Alter: etwa 4 bis 7 Jahre):

  • Deutsche Riesen
  • Weiße Riesen
  • Deutsche Riesenschecken
  • Deutscher Widder

Neben der Größe bzw. Rasse kann sich außerdem die Zuchtlinie auf die Lebenserwartung auswirken.

Wie fördert man ein gesundes, langes Kaninchenleben?  © 123RF/pakulinsergey

Artgerechte Haltung

Kaninchen benötigen viel Platz, um sich ihrer Natur entsprechend frei bewegen zu können. Aber das ist längst noch nicht alles, worauf es bei einer tiergerechten Haltung zu achten gilt.

Folgende Punkte müssen unter anderem berücksichtigt werden:

  • Keine Einzelhaltung: Kaninchen sind gesellige Tiere und benötigen mindestens einen Artgenossen, um sich wohl zu fühlen.
  • Viel Auslauf: Um hopsen, springen, rennen und Haken schlagen zu können, darf der Platzbedarf nicht unterschätzt werden. Für zwei Kaninchen werden mindestens sechs Quadratmeter empfohlen.
  • Abwechslungsreiche Beschäftigung: Kaninchen gelten als intelligent und können durch entsprechendes Spielzeug, Buddelplätze und Versteckmöglichkeiten gefordert werden.
  • Schutz vor anderen Tieren: Insbesondere in der Außenhaltung von Kaninchen muss ihr Gehege vor Raubtieren wie Greifvögeln und Füchsen abgesichert sein.
  • Hygienische Bedingungen: Die regelmäßige Gehegereinigung fördert das Wohlbefinden und kann vor Krankheitserregern schützen.
  • Gefahrenquellen beseitigen: Kaninchen knabbern naturgemäß gern an allem. Kabel, Plastik, Giftpflanzen und Co. dürfen nicht in Reichweite sein.

Mit etwa fünf bis sechs Jahren gilt ein Kaninchen als Senior und es entwickelt mit der Zeit typische Alterserscheinungen. Diese sollte man berücksichtigen und das Gehege entsprechend anpassen.

Ausgewogene Ernährung

Eine artgerechte Ernährung trägt wesentlich zu einem gesunden Kaninchenleben bei und sollte daher nicht unterschätzt werden. Die Langohren sind Pflanzenfresser und ernähren sich überwiegend von frischen sowie getrockneten rohfaserreichen Blättern, Gräsern, Wurzeln und Kräutern.

Je nach Rasse, Gesundheitszustand und Alter kann es notwendig sein, das Futter entsprechend anzupassen. Im Übrigen sorgt die richtige Ernährung für den notwendigen Zahnabrieb.

Ausführliche Infos zu Lebensmitteln, die ungeeignet für Kaninchen sind und sogar tödlich enden können, liefert dieser Beitrag.

Gesundheitszustand beobachten

Trotz optimaler Pflege, Ernährung und Haltung können auch Kaninchen einmal krank werden. Deshalb ist es wichtig, seine Fellnasen und ihren Gesundheitszustand immer im Blick zu haben.

Unter anderem können folgende Symptome auf eine Erkrankung hinweisen:

  • aufgeblähter Bauch
  • Appetitlosigkeit
  • Verstopfung
  • übermäßige Sekretabsonderungen aus Nase oder Augen
  • Gewichtsverlust
  • Teilnahmslosigkeit
  • auffälliges Trommeln mit den Pfoten
  • Atemnot
  • blutige Ausscheidungen

Solche oder andere ungewöhnliche Veränderungen sollten möglichst zeitnah in einer fachspezifischen Tierarztpraxis abgeklärt werden.

Regelmäßige Gesundheitschecks der Kaninchen sind unerlässlich.  © 123RF/Elnur

Kaninchenalter in Menschenjahren

Eine genaue Formel, um das Alter eines Kaninchens in Menschenjahre umzurechnen, scheint es nicht zu geben. Allerdings gibt es grobe Richtwerte, an denen man sich orientieren kann.

Hier eine kleine Übersicht:

  • 1 Menschenjahr = etwa 17 Kaninchenjahre
  • 2 Menschenjahre = etwa 25 Kaninchenjahre
  • 5 Menschenjahre = etwa 40 Kaninchenjahre
  • 7 Menschenjahre = etwa 50 Kaninchenjahre
  • 10 Menschenjahre = etwa 60 Kaninchenjahre
  • 12 Menschenjahre = etwa 80 Kaninchenjahre
  • 14 Menschenjahre = etwa 100 Kaninchenjahre

Fun Fact: Laut Guinnessbuch der Rekorde erreichte Flopsy, ein ursprünglich wild lebendes Kaninchen, unter der Fürsorge seines Besitzers, ein stattliches Alter von 18 Jahren und 10 Monaten.

Wer ist wohl älter - das kleine Mädchen oder das Kaninchen?  © 123RF/famveldman

Fazit:

Eine artspezifische Haltung sowie Ernährung tragen positiv zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Langohren bei. Sind dazu noch die genetischen Voraussetzungen günstig, können Kaninchen alt werden und ein langes, glückliches Leben führen.

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