Giftigstes Tier der Welt: Die Seewespe als stille Gefahr
Welches ist wohl das giftigste Tier der Welt? Viele denken sicher sofort an die Spinne, Schlange oder den Skorpion. Aber das giftigste Tier ist hervorragend getarnt, bewegt sich sehr anmutig und könnte mit seinem Gift rund 250 Menschen töten. Man sollte diesen zerbrechlichen Körper also niemals unterschätzen!
TAG24 verrät Euch, welches Tier den ersten Platz auf der Giftskala erreicht und ob es sich überhaupt um einen Landbewohner handelt.
Die Seewespe ist gleichzeitig auch die giftigste Qualle der Welt
Neben Spinnen, Schlangen und Skorpionen gibt es auch sehr giftige Tiere unter Wasser. Das giftigste Tier der Welt ist erwiesenermaßen eine Qualle. Dieser Meeresbewohner trägt den etwas verwirrenden Namen Seewespe und gehört zu den Würfelquallen.
Die Seewespe, genauer gesagt die Chironex fleckeri, lebt vorwiegend in Australien und trägt rund 60 Tentakel mit circa 5000 Nesselzellen. Sie kann einen Durchmesser von 30 Zentimetern erreichen und schimmert leicht bläulich. Sie fällt also im Wasser kaum auf. Am unteren Rand ihrer Schwimmglocke befinden sich zwei bis drei Meter lange Tentakel, die sie wie ein Fischernetz grazil durch Wasser zieht.
Bei Kontakt platzen die Nesselzellen auf und sondern ihr hochgefährliches Gift ab. Leider treiben Seewespen oft in flachen Küstengewässern knapp unter der Wasseroberfläche umher. Allein diese Tatsache macht sie auch zu einem der gefährlichsten Tiere der Welt und ist gleichzeitig auch die giftigste Qualle der Welt.
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Mit ihrem Gift kann die Seewespe mehrere hundert Menschen töten
Würde man der Seewespe ihr gesamtes Gift entnehmen, so könnte diese Menge bis zu 250 Menschen töten. Da diese anmutigen, aber hochgefährlichen Meeresbewohner aber nicht ihr gesamtes Gift absondern, beziehen sich diese Angaben lediglich auf die Gesamtmenge im Körper, also nur einen theoretischen Fall. Die Verabreichung des Gifts dauert nur einen Sekundenbruchteil, die ersten Symptome zeigen sich bereits nach wenigen Augenblicken und verschlimmern sich minutiös.
Menschen stehen zwar nicht auf der Speisekarte der "Killerqualle", jedoch kann diese giftige Meeresschönheit unsere Gesundheit ernsthaft gefährden. Denn sobald man von einer Seewespe gestochen wird, kann man binnen weniger Minuten sogar bewusstlos werden.
Die Folgen eines Stichs der Seewespe sind verheerend
Viele Menschen erlitten bereits schwere Verletzungen durch den Kontakt mit einer Seewespe. Die Crux an diesem hocheffizienten Gift ist, dass es primär das Nervensystem angreift. Die Folgen sind Herz-Kreislauf-Störungen sowie Muskellähmungen. Deshalb kann auch die Atmung beim Menschen aussetzen, sobald eine Berührung mit den giftigen Tentakeln entstanden ist.
Das Gift der Seewespe soll sowohl Angreifer als auch Beutetiere bewegungsunfähig machen und lähmt somit in Sekundenschnelle die Muskulatur. Da die Atmung des Menschen aber auch durch Muskeln aufrechterhalten wird, ist das Gift der Seewespe extrem gefährlich für uns.
Sobald man mit dem Gift der Seewespe in Berührung kommt, spürt man einen brennenden Schmerz, der sich rasant verstärkt. Die Haut wird verätzt und strickleiterartige Striemen zeichnen sich ab. Im Extremfall wird man binnen wenigen Minuten bewusstlos und kann sich nicht mehr selbst helfen.
Schutz vor Seewespen: So kann ein Stich mit der gefährlichsten Qualle der Welt vermieden werden
Glücklicherweise sondert die Seewespe nie ihr gesamtes Gift ab und lässt uns Menschen eine Chance. Dennoch muss schnell gehandelt und der Betroffene umgehend mit dem Gegengift behandelt werden. Für so gefährliche Tiere gibt es beruhigenderweise ein effektives Gegengift.
Nach dem Kontakt mit einer Seewespe sollten zunächst die Tentakel entfernt werden, damit sich nicht noch weitere Nesselkapseln entladen können. Meistens führt der Notarzt eine Schockbehandlung durch, damit sich das Herz-Kreislaufsystem wieder stabilisiert. Sofern die Symptome eine schwere Vergiftung zeigen, muss ein Antiserum verabreicht werden. Die darin enthaltenden Immunglobuline fangen das ins Blut eingedrungene Gift ab und verhindern das Eindringen in die Nervenzellen.
Die verätzte Haut wird zumeist wie eine Verbrennung medizinisch versorgt, ergänzt wird die Behandlung mit Antibiotika, um Bakterien abzuwehren, die in die Wunde eindringen können.
Im Ranking: Die 5 giftigsten Tiere der Welt
Der Bestimmung der giftigsten Tiere der Welt liegt zwar keine exakte Wissenschaft zugrunde, aber der sogenannte LD50-Wert ist ein verlässlicher Richtwert. Dieser Wert gibt an, wieviel Gift nötig ist, um 50 Prozent einer Labormäuse-Testpopulation zu töten.
1. Seewespe: Die Seewespe ist das giftigste Tier und gleichzeitig die giftigste Qualle der Welt. Sie lebt vor allem im tropischen Pazifik, vor allem an den Küsten von Nord- und Ostaustralien.
2. Inlandtaipan: Hierbei handelt es sich um eine Schlange, die ebenfalls in Australien beheimatet ist. Ein Tropfen Gift ist theoretisch in der Lage, bis zu 100 Menschen zu töten. Das hochwirksame Gift wirkt in gerade einmal 45 Minuten.
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3. Blaugeringelte Kraken: Auch diese Meeresbewohner leben an den Küsten Australiens, aber auch auf den Philippinen, in Indonesien und Neuguinea. Die gerade einmal Golfball großen Tiere haben einen tödlichen Biss: Bis zu 26 Menschen können daran sterben. Bislang gibt es kein bekanntes Gegengift.
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4. Irukandji-Würfelqualle: Klein, aber oho: Diese Würfelqualle ist nicht größer als die Fingerspitze eines Menschen, aber ihre Nesselzellen verursachen unfassbare Schmerzen, bis hin zu Gehirnblutungen. Auch hierfür ist kein Gegengift bekannt.
5. Kegelschnecke: Die Kegelschnecke ist eine Wasserschnecke, die mit ihrem Gift circa 20 erwachsene Menschen töten kann. Sie leben in den tropischen und subtropischen Meeren und haben derart scharfe Zähne, dass sie sogar Neoprenanzüge durchdringen können.
FAQs rund um das giftigste Tier der Welt
Das giftigste Tier der Welt ist auch gleichzeitig die giftigste Qualle der Welt. Um Euch die wichtigsten Fragen auf einen Blick zu beantworten, gibt es hier ein paar FAQs zur Seewespe.
Wo lebt die Seewespe?
Die Seewespe ist vor allem an der Nord- und Ostküste Australiens zu Hause. Man findet sie aber auch im westlichen Pazifik.
Gibt es Seewespen im Mittelmeer?
Macht man am Mittelmeer Urlaub, muss man sich nicht vor Seewespen sorgen. Denn Seewespen halten sich ausschließlich im tropischen Pazifik auf.
Wie stark ist das Gift der Seewespe?
Bei dem Gift der Seewespe handelt es sich um ein hochpotentes Gift, das bis zu 250 Menschen töten kann. Binnen weniger Minuten kann es zum Schock, zu Atemnot und zum Herzstillstand führen.
Von der Seewespe gestochen: Was tun?
Besonders zwischen Mai und Oktober werden vergleichsweise viele Menschen Opfer der giftigsten Qualle der Welt. Die Seewespe sticht zu und ihr Gift wirkt binnen Minuten. Es gibt zwar ein wirksames Gegenmittel, aber die Zeit drängt.
Als Sofortmaßnahme hat sich die äußerliche Anwendung von Essig auf der betroffenen Hautpartie als effektiv erwiesen.
Todesfälle durch das giftigste Tier der Welt sind selten
Glücklicherweise sind Todesfälle nach einer Seewespen-Begegnung die Ausnahme. Dennoch zeigen sie, welche außerordentlich gefährlichen Waffen manche Tiere bei sich tragen.
Deshalb gilt:
Solltet Ihr in Australien oder im westlichen Indopazifik Urlaub machen, achtet auf Quallenwarnungen. Sie können Euch wirklich das Leben retten!
Titelfoto: 123RF/alexraw