Das Hässlichste Tier der Welt: Der Blobfisch und seine Konkurrenten

Hattest du einen schlechten Tag? Dann denke an den mürrisch dreinblickenden Blobfisch, der auch noch zum hässlichsten Tier der Welt gekürt wurde. Nun läuft er Gefahr ausgerottet zu werden. Alles über den Blobfisch und weitere hässliche Tiere der Welt erfährst du bei TAG24.

Mehr unglaubliche Rekorde findest Du übrigens hier: Tierrekorde.

Das hässlichste Tier der Welt ist der Blobfisch

Noch hässlicher als der Seeteufel und das hässlichste Tier der Welt ist der Blobfisch.
Noch hässlicher als der Seeteufel und das hässlichste Tier der Welt ist der Blobfisch.  © 123RF/desant7474

Auf der Welt gibt es viele hässliche Tiere, wovon die Tiefseefische wie der Seeteufel (siehe Bild) und der Blobfisch besonders unansehnlich sind.

Im Jahr 2013 wurde der Blobfisch sogar zum Gewinner der "Ugly Animal Preservation Society campaign" und damit zum hässlichsten Tier der Welt gewählt.

Die Kampagne der British Science Association hatte das Ziel, auf vermeintlich hässliche Tiere und deren Besonderheiten aufmerksam zu machen, um sie zukünftig besser zu schützen.

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Wie viele andere Meeresbewohner ist der Blobfisch durch die Fischerei bedroht. Er landet oft in Netzen von Tiefseefischern und wird als Beifang entsorgt.

Mithilfe der Kampagne erreichten die Wissenschaftler Tausende von Menschen und konnten vor allem Jugendliche für Naturschutzprojekte begeistern.

Durch die Kampagne wurde der Blobfisch ein Symbol für die Wunder und Geheimnisse der Natur, die es noch zu entdecken und zu schützen gilt.

Die hässlichsten Tiere der Welt

Neben dem Blobfisch gibt es noch weitere besondere Erdbewohner, bei deren Aussehen die Funktionalität einen größeren Stellenwert als die Ästhetik einnimmt.

Es sei darauf hingewiesen, dass es sich bei diesem Ranking der hässlichsten Tiere um subjektive Bewertungen handelt, welche keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben. Was für den einen grotesk, eklig oder hässlich ist, kann für den anderen süß, ansprechend oder auch schön sein.

1. Platz: Blobfisch

Man findet den Bobfisch in der Tiefsee vor der Küste Australiens und Tasmaniens. Dort herrschen ganz besondere Lebensbedingungen. Die Meeresbewohner sind ab einer Tiefe von 600 Metern nicht nur einem extremen Druck ausgesetzt, sondern auch der völligen Dunkelheit. Ein Mensch könnte selbst in einem speziellen Druckanzug in dieser Tiefe nicht überleben.

Doch der Blobfisch hat sich diesen Bedingungen perfekt angepasst. In der Tiefe sieht er aus wie ein normaler Fisch, je näher er der Wasseroberfläche kommt, desto mehr "blobbt" er regelrecht zusammen und sieht aus wie ein großer Wackelpudding.

Auch in diesem Video kann man sehen, dass der Blobfisch unter Wasser ganz normal aussieht (Hinweis: Im Video wird Englisch gesprochen).

2. Platz: Uakari

Was sich die Natur dabei gedacht hat, fragt man sich auch beim Blick auf die roten Uakari bzw. Kurzschwanzaffen. Diese Affen kommen hauptsächlich im nördlichen Teil Südamerikas vor.

Der Körper dieser Primaten ist mit langem dichtem Fell überzogen, nur ihr Gesicht ist haarlos und hebt sich durch die scharlachrote Färbung vom Rest des Körpers ab. Durch ihre Gesichtsfarbe und -form erinnern die Köpfe der Uakari an verschrumpelte und ausgemergelte Menschenköpfe.

Die groteske Farbe dient den Affen wahrscheinlich als Tarnung, wenn sie kopfüber in den Fruchtständen der Mauritia-Palmen hängen.

Ihr scharlachrotes Gesicht ist das charakteristische Merkmal der Uakari.
Ihr scharlachrotes Gesicht ist das charakteristische Merkmal der Uakari.  © 123rf/mikelane45

3. Platz: Sphynx-Katze

Eindeutig Geschmacksache sind die speziell ohne Fell gezüchteten Sphynx-Katzen. Bei den nackten Katzen sieht man alle Hautlappen und jede Falte, was die Tiere teilweise sehr alt oder bizarr wirken lässt.

Da Sphynx-Katzen vom Wesen her als sehr aufgeschlossen, freundlich und anhänglich gelten, sind sie als Haustiere recht beliebt und werden weiterhin gezüchtet.

Bei der Züchtung muss man jedoch darauf achten, dass die Sphynx-Katzen Schnurrhaare bzw. Tasthaare besitzen. Anderenfalls zählen die Tiere laut des Deutschen Tierschutzgesetzes (§ 11b 1) eindeutig als Qualzucht.

Kein Fell, aber viele Hautfalten hat die Sphynx-Katze.
Kein Fell, aber viele Hautfalten hat die Sphynx-Katze.  © 123RF/chatka

4. Platz: Nacktmull

In den Halbwüsten Ostafrikas sind ebenfalls hässliche Tiere zu finden. Selten zu Gesicht bekommt man Nacktmulle, denn die Nager meiden die Oberfläche und leben in unterirdischen Kolonien.

Der speziell auf den Lebensraum der Nacktmulle angepasste, fünf bis fünfzehn Zentimeter lange Körper mag für manchen Geschmack recht abstoßend wirken.

Wie der Name schon verrät, sind die Tiere nackt. Die Haut ist faltig, blass und an manche Stellen so transparent, dass man die Adern des Nagers sieht. Sehr markant sind die beiden hervorstehenden gelben Zähne, welche sie zum Graben nutzen. Nacktmulle besitzen zwar Augen, diese sind aber winzig, weshalb man sie bei manchen Tieren kaum sieht.

Der Körper der Nacktmulle ist aber nicht nur äußerlich besonders. Im Gegensatz zu anderen Nagern können Nacktmulle bis zu 30 Jahre alt werden. Außerdem besitzen die Tiere ein verändertes Schmerzempfinden.

Der Körper der Nacktmulle ist auf das Leben unter der Erde angepasst.
Der Körper der Nacktmulle ist auf das Leben unter der Erde angepasst.  © dpa/Marijan Murat

5. Platz: Aye-Aye

Eine weitere Primatenart, die es in die unsere Liste der hässlichsten Tiere geschafft hat, ist das Fingertier bzw. Aye-Aye. Die nachtaktiven Tiere leben auf Madagaskar.

Hervortretende Augen, große Ohren, meißelartige Zähne, dünne Gliedmaßen, modifizierte Finger sowie lange und abstehende Haare lassen die Fingertiere wie verrücke Kobolde aussehen. Ihre verlängerten Finger nutzen die Primaten bei der Nahrungssuche.

Da der Primat überdurchschnittlich lange Mittelfinger mit Kralle besitzt, wird er auch Fingertier genannt.

Durch das zerrupfte Fell und die sandfarbenen Augen sieht das Fingertier etwas verrückt aus.
Durch das zerrupfte Fell und die sandfarbenen Augen sieht das Fingertier etwas verrückt aus.  © 123rf/25ehaag6

6. Platz: Nasenaffe

Optisch ebenfalls herausstechen Nasenaffen, die ausschließlich auf der Insel Borneo in Südostasien vorkommen.

An den Primaten besonders auffällig ist die große gurkenförmige Nase, welche aber nur die Männchen besitzen.

Mit ihrer Nase können die Affen nicht besser riechen als andere Primaten. Der große Riecher dient dazu, die Weibchen zu beeindrucken.

Je größer die Nase eines Affen ist, desto eindrucksvollere Laute kann er von sich geben.

Der große Riecher soll die weiblichen Nasenaffen beeindrucken.
Der große Riecher soll die weiblichen Nasenaffen beeindrucken.  © 123RF/odessaslavyanin

7. Platz: Sternmull

Aus mancher Sicht vielleicht schon etwas ekelerregend sieht der im östlichen Nordamerika verbreitete Sternmull bzw. Sternnasenmaulwurf aus.

Der wohl auffälligste Unterschied zu anderen Maulwürfen ist das sogenannte Eimersches Organ. Bei diesem Tastorgan handelt es sich um fingerartige Tentakel, welche kreisförmig um die beiden Nasenlöcher des Maulwurfs angeordnet und unabhängig voneinander beweglich sind.

Mithilfe seines Tastorgans kann der Sternnasenmaulwurf Beute sehr schnell aufspüren und genau orten.

8. Platz: Axolotl

Ein weißlicher Körper und rote äußere Kiemenäste am Kopf sind die markantesten Merkmale eines Axolotls. Diese Alien-artige Ausprägung des mexikanischen Schwanzlurchs ist jedoch eine eigens gezüchtete Defektmutation. Die eigentliche Färbung der Wildform ist dunkelgrau oder braun marmoriert.

Ursprünglich beheimatet ist der mexikanische Schwanzlurch im Xochimilco-See und im benachbarten Chalco-See bei Mexiko-Stadt.

Eine Besonderheit der Lurche, welche das Tier auch für die Forschung interessant macht, ist ihre Regenerationsfähigkeit. Axolotl können Gliedmaßen, Organe und Teile des Gehirns und Herzens nachbilden.

Bei einem weißen Axolotl handelt es sich um eine spezielle Züchtung.
Bei einem weißen Axolotl handelt es sich um eine spezielle Züchtung.  © 123RF/genlady

9. Platz: Hufeisennase

Die verschiedenen Fledermausarten lassen sich besonders gut durch ihre unterschiedlich ausgeprägten Gesichtsstrukturen unterscheiden. Während manche Vertreter äußerlich an süße kleine Mäuse erinnern, stechen andere durch eigenartige Ausprägungen im Gesicht hervor.

Besonders merkwürdig sieht die große Hufeisennase aus, deren sogenannter Nasenaufsatz an ein Hufeisen erinnert.

Dieses Gebilde dient dazu, die gerichtete Abstrahlung der Orientierungslaute der Hufeisennase zu verbessern, welche aus den Nasenöffnungen gesendet werden.

Die große Hufeisennase unterscheidet sich durch ihren Nasenaufsatz von anderen Fledermäusen.
Die große Hufeisennase unterscheidet sich durch ihren Nasenaufsatz von anderen Fledermäusen.  © 123RF/binturongwl27

10. Platz: Nördlicher See-Elefant

Eine weitere Kuriosität der Natur lebt im Ostpazifik an der Küste Nordamerikas. Der nördliche See-Elefant ist weltweit eine der größten Robbenarten.

Die männlichen Tiere der nördlichen See-Elefanten zeichnen sich durch einen großen, krummen Rüssel aus, der das eigentlich süße Gesicht der Raubtiere entstellt.

Bei dem Rüssel handelt es sich um ein sekundäres Geschlechtsmerkmal der See-Elefanten, welches sich bei den Männchen im Alter von drei bis fünf Jahren herausbildet.

Je größer der Rüssel eines See-Elefanten ist, desto intensiver sind seine Rufe während der Paarungszeit.

Was einem beim nördlichen See-Elefanten besonders ins Auge sticht, ist dessen großer Rüssel.
Was einem beim nördlichen See-Elefanten besonders ins Auge sticht, ist dessen großer Rüssel.  © 123RF/filedimage

Fazit: Die hässlichsten Tiere der Welt sind Überlebenskünstler

Der Blobfisch und andere Tiere haben sich ihrem Lebensraum perfekt angepasst, sie sind also echte Überlebenskünstler.

Manche der kuriosen Ausprägungen wie die Sphynx-Katzen wurden im Sinne der "Ästhetik" vom Menschen gezüchtet, was für die Tiere teilweise schwerwiegende gesundheitliche Probleme zur Folge hat. Auch hat der Eingriff des Menschen in die Natur die Konsequenz, dass bestimmte Arten vom Aussterben bedroht sind.

Da viele Umweltprobleme menschengemacht sind, ist es umso wichtiger, darauf aufmerksam zu machen.

Die hässlichsten Tiere der Welt zeigen uns, dass ein Körper nicht schön nach allgemeinen Maßstäben, sondern vielmehr funktionell und gesund sein muss. Diese Erkenntnis hilft bei der Wertschätzung der Vielfalt des Lebens sowie beim Schutz der Umwelt und der Artenvielfalt.

Titelfoto: 123RF/desant7474

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