Studie deckt auf: Frauen sind untreuer als Männer

Dass Männer ihre Partner und Partnerinnen früher oder später betrügen, ist eine weitverbreitete Ansicht. Aber aus einer Studie geht hervor, dass Untreue scheinbar kein typisches Männerverhalten ist, sondern Frauen weit häufiger fremdgehen. TAG24 erklärt Euch die Gründe und Studienergebnisse der untreuen Damenwelt.

Weitere interessante Beiträge rund um Partnerschaft und Liebe findet Ihr im Ratgeber.

Fremdgehen: Frauen werden zunehmend untreuer

Immer mehr Frauen betrügen ihre Partner und Partnerinnen.
Immer mehr Frauen betrügen ihre Partner und Partnerinnen.  © 123rf/antoniodiaz

Der Klassiker in vielen heterosexuellen Beziehungen: Viele Frauen sind der Ansicht, ihr Partner nicht trauen zu können. Schließlich würden Männer nur mit ihrem Geschlechtsteil nachdenken. Allein die Angst vor dem Betrug stellt viele Beziehungen auf eine harte Probe. Passiert es wirklich und der Partner war mit einem anderen im Bett, wirft das die betroffene Frau meist total aus der Bahn. Das „Böser-Mann-Arme-Frau-Konzept“ findet somit wieder eine neue Anhängerin.

Aber dieses Szenario scheint nicht mehr geschlechtsspezifisch zu sein und betrifft natürlich nicht nur heterosexuelle Beziehungen. Denn Forscher fanden heraus, dass Frauen ihre Partner oder Partnerinnen mittlerweile häufiger betrügen.

Sind die Beziehungen der Neuzeit monotoner und liebloser geworden als die unserer Eltern- und Großelterngeneration? Oder liegt es am zunehmenden weiblichen Selbstbewusstsein und der zunehmenden finanziellen Unabhängigkeit?

Fremdgehen: Statistik und Ergebnis

Frauen in den Dreißigern gehen am häufigsten fremd.
Frauen in den Dreißigern gehen am häufigsten fremd.  © 123rf/diy13

Die Partnervermittlungsplattform Elitepartner wollte neueste Erhebungen in Sachen Untreue erforschen und hat im Jahr 2020 dazu 5600 Personen zu ihrer Studie eingeladen. Diese Studie bezieht sich in erster Linie auf den österreichischen Raum, aber ob die Untreue-Kurve in Deutschland so sehr abweicht, lässt Raum für Spekulationen.

Die Teilnehmer waren entweder vergeben oder hatten bereits eine feste Partnerschaft. Die Studie geht insbesondere den Fragen nach, ob die Personen bereits untreu waren und wenn ja, warum sie es waren.

Wo im Jahr 2012 bereits 20 Prozent der Frauen Angaben gemacht haben, bereits untreu gewesen zu sein, sagten 2020 schon 30 Prozent der befragten Teilnehmerinnen aus, ihren Partner oder ihre Partnerin schon einmal betrogen zu haben. Es lässt sich auch sagen, dass im Durchschnitt fast jede dritte Frau untreu war oder ist. Da es bei Männern aktuell „nur“ 27 Prozent sind, haben Frauen unserer Zeit inzwischen die Untreue-Nase vorne. Dennoch sagte eine Vergleichsstudie aus, dass auch Männer häufiger fremdgehen als noch vor einigen Jahren, in denen 23 Prozent der Männer ein außereheliches Abenteuer eingingen.

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Übrigens: Frauen in den Dreißigern gehen scheinbar am häufigsten fremd. Das sagten stolze 39 Prozent der Befragten aus.

Wo in der Damenwelt die Untreue-Kurve in der Blüte des Lebens ansteigt, nimmt sie bei Männern erst im Alter zwischen 60 bis 69 Jahren Fahrt auf. 33 Prozent der Männer in diesem Alter erkunden hin und wieder fremde Betten. Kommt daher vielleicht der Spruch „Je oller, desto doller“?

Warum gehen Frauen fremd?

Frauen des 21. Jahrhunderts nehmen sich das, was sie brauchen.
Frauen des 21. Jahrhunderts nehmen sich das, was sie brauchen.

Der Grund für die weibliche Untreue liegt, laut Psychologen, in der Emanzipation. Karrieresprünge, Selbstständigkeit und ein finanziell unabhängiges Dasein sorgen dafür, dass sich die moderne Damenwelt das nimmt, was sie braucht, um im (Liebes-)Leben zufrieden zu sein.

Frauen der heutigen Zeit sind deutlich aufgeklärter und abgeschlossener. Das hat auch zur Folge, dass die Untreue zunimmt, sobald das Liebesleben nicht mehr erfüllt genug ist. Neben der triebhaften Offen- und Unbefangenheit der Frauen spielt auch das eigene Gehalt eine große Rolle. Will meinen: Die finanzielle Unabhängigkeit kann dazu führen, sich selbst und seine (körperlichen) Bedürfnisse ernst zu nehmen und diese zu befriedigen.

Eine Affäre mit dem hinreißenden Nachbarn ist somit deutlich realisierbarer, als es bei wirtschaftlich abhängigen (Haus-)Frauen der 40er-Jahre der Fall war.

Was denken Frauen beim Fremdgehen?

Eine unglückliche Beziehung treibt die meisten Frauen in fremden Betten.
Eine unglückliche Beziehung treibt die meisten Frauen in fremden Betten.

Neben den Fragen nach dem Ob und Warum widmete sich die Studie den expliziten Gründen der weiblichen Untreue. Mit 52 Prozent gaben über die Hälfte der Befragten an, sie seien nicht glücklicher in ihrer Beziehung gewesen. Jede dritte Frau beklagte zu wenig Zuwendung seitens ihres Partners oder ihrer Partnerin (33 Prozent) und Liebe für eine andere Person gaben vergleichsweise wenig Teilnehmerinnen an.

Da Frauen tendenziell nicht impulsartig fremdgehen und sich seit geraumer Zeit in einer unglücklichen Beziehung sehen, gehen sie häufig mit ihrem Seitensprung konform. Sie haben weit seltener ein schlechtes Gewissen, da sie sich ganz bewusst für die Untreue entscheiden.

Bei Männern sehen die Beweggründe für ihr Fremdgehen hingegen anders aus. „Der Reiz des Neuen“ ist mit 38 Prozent die Nummer eins unter den Untreue-Gründen. „Sexuelle Anziehung“ und „eine sich bietende Gelegenheit“ teilen sich mit je 32 Prozent die zweithäufigste Motivation für einen Seitensprung.

Männer mögen hiermit das Klischee der triebhaften Steuerung ihrer Leistengegend erfüllen, aber auch Frauen machen ihren Ruf alle Ehre, denn sie gehen vermehrt aus emotionalen Gründen fremd.

Fazit: Frauen betrügen häufiger und ohne schlechtes Gewissen

Dass Frauen mittlerweile untreuer sind als Männer, dürfte viele Menschen überraschen. Denn Frauen gelten grundsätzlich als das emotionalere und risikoärmere Geschlecht. Aber durch eine wachsende Selbstbestimmung der vergangenen Jahrzehnte nimmt sich die Damenwelt zunehmend an, was sie braucht - manchmal gehört ein Liebhaber dazu.

Da Frauen sich größtenteils bewusst für einen Seitensprung entscheiden, werden sie weit seltener von einem schlechten Gewissen geplagt. Die andauernde Unzufriedenheit innerhalb der Partnerschaft ist scheinbar der häufigste Grund für das emotional gesteuerte Motiv des Fremdgehens.

Titelfoto: 123rf/antoniodiaz

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