Phasen einer Affäre: Aus harmloser Sympathie wird Untreue

Die sechs Phasen einer Affäre: Von der ersten Sympathie bis zur finalen Entscheidung durchläuft man einige Phasen, ohne es wirklich zu realisieren. "Wie konnte mir das passieren?", ist ein häufiger Gedanke, wenn man bereits mittendrin steckt.

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Eine Affäre ist selten nur rein körperlich.
Eine Affäre ist selten nur rein körperlich.  © 123rf/diy13

Viele Menschen sind der Ansicht, niemals untreu werden zu können. Das schlechte Gewissen wäre zu groß, man könnte das seinem Schatz niemals antun und würde eher die Beziehung beenden, als eine Affäre zu beginnen. Diese Ansichten in allen Ehren, aber oft realisiert man seine Untreue erst, wenn man bereits mitten in einer Affäre steckt.

Denn Affären beginnen häufig mit harmloser Sympathie. Ob im Freundeskreis, in der Uni oder am Arbeitsplatz: Diese eine Person gibt einem das Gefühl, gerne mehr Zeit zusammen verbringen zu wollen. Vergleichsweise selten trifft man einen Menschen, mit dem man sofort eine Affäre starten möchte.

Aus anfänglicher Sympathie wird eine Freundschaftsebene, gefolgt von dem ein oder anderen Flirt, der überraschenderweise zu prickeln beginnt. Von diesem Prickeln möchte man mehr und begibt sich sukzessive auf das (bisher unbekannte) Terrain einer Affäre.

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Welche Phasen einer Affäre man durchläuft und welche Gründe häufig für die Entwicklung verantwortlich sind, erfahrt Ihr in diesem Artikel.

Was ist eine Affäre? Definition und Abgrenzung

Bei einer Affäre sieht man häufig Potenzial für mehr.
Bei einer Affäre sieht man häufig Potenzial für mehr.  © 123rf/tverdohlib

Hört man das Wort Affäre, setzt man es sofort mit Geschlechtsverkehr gleich. Denn oft wird Untreue über sexuelle Aktivität außerhalb einer festen Beziehung definiert. Aber anders als bei einem Seitensprung spielen bei Affären tiefergehende Emotionen eine elementare Rolle.

Das ist damit begründet, dass man womöglich schon lange mit Partnerschaftsproblemen zu kämpfen hat, die einem Dinge verwehren, die man für eine glückliche Beziehung für wichtig erachtet. Hierbei spielt es keine Rolle, um welches Beziehungsmodell es sich handelt. Sobald man gewisse Regeln einer Ehe, Lebenspartnerschaft oder sogar offenen Beziehung bricht, begibt man sich auf das Territorium einer Affäre.

Um in eine Affäre "hineinzustolpern", muss man nicht automatisch mit seinem Liebesleben unzufrieden sein. Auch viele andere Dinge können verantwortlich für den Beginn eines Verhältnisses sein.

Die 6 Phasen einer Affäre

Sobald man sich in einer Affäre wiederfindet, lässt sich der Anfang manchmal nicht mehr greifen. "Wir waren eigentlich nur Freunde", "Er oder sie verstand mich besser als mein Partner bzw. meine Partnerin" oder "Die Flirts waren doch so harmlos" sind Gedankenansätze, mit denen man den Beginn der Liaison zu erörtern versucht. Und genau da liegt die Crux: Affären beginnen überwiegend harmlos, werden stetig feuriger und enden nicht selten in einem emotionalen Chaos.

Im Folgenden werden die einzelnen sechs Phasen einer Affäre dargestellt, um den Verlauf zu verdeutlichen:

1. Phase: Es herrscht ein freundschaftlicher Umgang

Ob in der Uni, privat oder am Arbeitsplatz - der erste Schritt zur Affäre ist große Sympathie füreinander.
Ob in der Uni, privat oder am Arbeitsplatz - der erste Schritt zur Affäre ist große Sympathie füreinander.  © Unsplash/krakenimages

Sobald man jemand Neues kennenlernt, ist der Umgang zunächst freundschaftlich. Ein Gefühl der besonderen Vertrautheit wird spürbar. Besonders wenn die partnerschaftliche Kommunikation nicht länger zufriedenstellend ist, will man mehr von diesem euphorisierenden Gefühl der Gemeinschaft.

Die erste Phase einer Affäre beginnt häufig, ohne dass einem das bewusst ist. Denn viel und oft Zeit mit dieser besonderen Person verbringen zu wollen, kann durchaus auch freundschaftlicher Natur sein.

Häufig resultieren jedoch größere Emotionen aus dieser Verbindung. Insbesondere dann, wenn man sein Gegenüber körperlich attraktiv findet.

2. Phase: Ein Knistern wird spürbar

Intensivieren sich die Gefühle, entsteht eine feurige Spannung untereinander. In dieser Phase einer Affäre können Flirts entstehen, häufige Kontaktaufnahmen den Alltag begleiten und die Erkenntnis deutlich werden: "Sollte das rauskommen, bekomme ich Ärger mit meinem Partner oder meiner Partnerin".

Folglich beginnt man, bereits jetzt kleine Geheimnisse zu hüten. Das liegt sowohl am Schutz des Partners oder der Partnerin als auch am Selbstschutz. Denn man will die (langjährige) Beziehung nicht gefährden, aber auch das Neue und Zarte nicht unnötig belasten.

Sofern körperliche Anziehung bereits jetzt spürbar ist, kommt innere Ambivalenz ins Spiel. Zwar ist es bis dato nur das eigene geheime Kopfkino, aber man beginnt, mit dem Feuer zu spielen.

Denn: Lust und Erfüllung sind wesentliche Zwecke einer Affäre - ungeachtet dessen, ob man "seelenverwandt" ist oder nicht.

3. Phase: Geheimnisse werden ins Leben integriert

Das Miteinander mit dem oder der Anderen wird deutlich intimer. Nicht körperlich, aber intim genug, um es vor dem Partner oder der Partnerin geheimzuhalten. Das können Details aus der eigenen Beziehung sein oder auch jene Dinge, die man nicht länger mit seinem Partner teilen möchte.

Sukzessive wird einem klar, dass hier etwas Verbotenes zu laufen beginnt. Etwas, das die feste Beziehung ernsthaft gefährden würde, sollte der Partner bzw. die Partnerin von dieser Verbindung erfahren.

Diese Phase einer Affäre hebt die Verbindung über einen harmlosen Flirt hinaus. Denn diese intimen und sehr persönlichen Gespräche verstärken die emotionale Bindung zueinander.

4. Phase: "Es" passiert - man geht fremd

Eine Affäre beginnt meist im Kopf - und irgendwann ist sie dann auch körperlich.
Eine Affäre beginnt meist im Kopf - und irgendwann ist sie dann auch körperlich.  © Unsplash/Mahrael Boutros

Untreue hat also nicht sofort etwas mit dem reinen Geschlechtsakt zu tun, aber auch. Denn in dieser Phase einer Affäre kommt genau das ins Spiel: körperliche Leidenschaft.

Nach den ersten geheimen Treffen und Konversationen wird die körperliche Anziehung ausgelebt - man wird nun auch körperlich untreu.

Nach und nach wird der offizielle Partner oder die Partnerin (mental) abgewertet - die eigentliche Beziehung wird zunehmend unwichtiger. Oft ahnt man bereits etwas, kann aber noch nichts beweisen. In vielen Fällen werden Verdächtigungen geäußert oder Schnüffeleien begangen.

Man selbst streitet alles ab und setzt sein Möglichstes daran, dass nichts ans Tageslicht gerät: Ein Teufelskreis beginnt.

5. Phase: Neue Optionen werden sicht- und spürbar

Jedes Treffen verstärkt die Bindung der Affären-Partner. Darunter leidet die feste Beziehung, denn je länger die Affäre andauert, desto schwerer wird es, die neuen Gefühle gehen zu lassen und die alten Emotionen wiederzubeleben.

Sobald man sich an einen neuen Menschen bindet, werden Gedanken und Gefühle eingleisiger: Man überlegt nun, ob aus der Affäre vielleicht doch mehr entstehen könnte. Schließlich passt alles so perfekt zusammen.

Vorsicht: Plötzlich verbindet man zunehmend schlechte Gedanken und Gefühle mit dem festen Partner bzw. der festen Partnerin. Denn in der festen Beziehung gab es Probleme, die jetzt noch gewichtiger werden. Man denkt, in seiner Affäre jemanden gefunden zu haben, der einem alles geben kann, um glücklich zu sein. Folglich blendet man die Tatsache aus, dass es sich bei seinem Verhältnis nicht um eine alltägliche feste Beziehung handelt und neigt schnell zur Idealisierung seines oder seiner Geliebten.

6. Phase: Entscheidungen treffen

Ob die Affäre herauskommt, sich der oder die Geliebte entzieht oder man selbst die Romanze beendet: Bestimmte Entscheidungen müssen getroffen werden. Hierfür gibt es keinen Königsweg, denn jede Affäre und jede feste Partnerschaft sind sehr individuell.

Besonders wenn die Affäre ans Tageslicht kommt, müssen beide Partner mit dieser neuen und heiklen Situation umgehen. Kann man das verzeihen? Ist die Liebe noch stark genug? Will man weitermachen oder doch lieber getrennte Wege gehen?

Tipp: Um herauszufinden, ob die Beziehung noch eine Chance hat, sollte man für sich selbst und als Paar prüfen, ob der Grund, weswegen man zusammengefunden hat, noch präsent ist. Ist er es, kann die Liebe und das Vertrauen die Herausforderung des Vergebens meistern.

So oder so ist es wichtig, auf sein Herz zu hören. Das mag abgedroschen klingen, aber ist der Schmerz zu groß, wird es eine nie enden wollende Qual aus Misstrauen und Magenschmerzen. Spürt man hingegen, dass die alte Liebe verschwunden und von einer neuen abgelöst wurde, sollte man sich selbst und dem bzw. der (noch festen) Partner bzw. Partnerin das eingestehen und die Konsequenzen tragen.

Die Antworten darauf liegen ausschließlich in einem selbst.

Mögliche Gründe für eine Affäre

Der erste Schritt zur Affäre ist große Sympathie füreinander.
Der erste Schritt zur Affäre ist große Sympathie füreinander.  © 123RF/fpphotobank

Kaum jemand plant eine verbotene Liaison. Ganz im Gegenteil: Erst wenn man bereits viele Phasen einer Affäre durchlaufen hat, durchschaut man die Veränderung in seinem (Liebes-)Leben.

Oft trifft es einen hart, denn so hatte man das nicht gewollt. Was hindert einen also daran, die Affäre einfach zu beenden? Vielleicht könnte man so die Notbremse ziehen, bevor etwas Körperliches geschieht.

Emotionen. Einerseits Gefühle, die sich auf einen selbst und die Partnerschaft beziehen und andererseits Emotionen, die die Affäre in einem weckt.

Folgende Gründe sind mögliche Auslöser für den Weg in eine heimliche Romanze:

  • Mangelndes Vertrauen in der Partnerschaft kann negative Gefühle auslösen. Sobald man sich dem Partner oder der Partnerin nicht (mehr) öffnen kann, ist man empfänglicher für die Avancen anderer.
  • Mangelnde Verbindung zum Partner oder zur Partnerin kann fatale Folgen haben. Sobald man sich mehr von der Beziehung erhofft, es aber nicht erhält, wird der bzw. die künftige Geliebte zunächst zur bzw. zum "Seelenverwandten".
  • Mangelnde körperliche Anziehungskraft mündet früher oder später in sexuelle Frustration. Möglicherweise hat man sogar noch Lust auf Leidenschaft, aber bedauerlicherweise nicht auf den Partner oder die Partnerin. Jemand Neues ist plötzlich nicht nur aufregend, sondern auch erregend.

Sobald zu viel Mangel in einer Partnerschaft herrscht, ist man - wenn auch unbewusst - auf der Suche nach Dingen, die diesen Mangel wieder auffüllen. Diese Kompensation kann mit exzessivem Shopping, vermehrten Treffen mit Freunden, ansteigenden Sporteinheiten oder auch mittels Liebhaber bzw. Liebhaberin geschehen.

Fakt ist: Ein Mangel will beizeiten wieder in Fülle umgewandelt werden.

Fazit: Eine Affäre muss nicht das Aus der Beziehung bedeuten

Beziehungen können Affären überleben, aber es kann auch eine neue Beziehung aus einer Affäre entstehen.
Beziehungen können Affären überleben, aber es kann auch eine neue Beziehung aus einer Affäre entstehen.  © 123Rf/oneinchpunch

In der Regel überdauern Affären nicht länger als zwei Jahre. Besonders wenn man sich ein Familienleben aufgebaut hat, tut man sich mit einer Trennung oder gar Scheidung sehr schwer. Viele Affären bleiben lange Zeit unentdeckt, andere enden wiederum in einem Rosenkrieg.

Einige Paare schaffen es, die Affäre zu verarbeiten und stetig wieder zurück in die bekannte Partnerschaft zu finden. Häufig gehen diese Entwicklungen mit professioneller Hilfe mittels einer Paar- oder Eheberatung einher.

Andere Paare stehen vor dem Aus. Das kann geschehen, wenn der oder die Betrogene die Liaison nicht verzeihen kann oder sobald aus der Affäre eine feste Beziehung entsteht.

Titelfoto: 123rf/diy13

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