Pflege einer Amaryllis: So bringt man sie zum Blühen
Trotz ihrer Beliebtheit wird sie nicht selten nach der Blüte entsorgt - die Amaryllis. Pflege sie das Jahr über angemessen und Du kannst Dich mehrere Jahre lang über schicke Blüten freuen, anstatt sie nach einer Blühphase wegzuwerfen.
Ähnliche Tipps findest Du im Zimmerpflanzenratgeber.
Bei den als Amaryllis bekannten Pflanzen handelt es sich eigentlich um eine Pflanzengattung, die Ritterstern (Hippeastrum) gennant wird. Diese Pflanzen unterscheiden sich trotz sehr ähnlichen Aussehens von der Echten Amaryllis (Amaryllis belladonna), die auch als Belladonnalilie bekannt ist.
In Wohnungen hierzulande ist vor allem der Ritterstern, der in der Regel ab Oktober oder November verkauft wird, sehr beliebt. Er blüht im Winter und bildet erst danach längliche Blätter.
Aus einer Amarylliszwiebel treiben ein bis zwei Blütenschäfte aus etwa drei Trichterblüten. Die Blütenblätter sind rot, rosa, weiß, gelb oder sogar mehrfarbig gestreift.
Für große, prächtige Blüten bedarf es der richtigen Amaryllis-Pflege. Was genau man dabei beachten muss, hängt von der jeweiligen Entwicklungsphase im Zyklus ab.
Amaryllis-Pflege während der Blühphase
Etwa einen Monat bevor die Pflanze blühen soll, wird die Ruhephase der Amaryllis beendet. Bis nach der Blüte sollten dann folgende Standort- und Pflegehinweise berücksichtigt werden.
Standort der Amaryllis
Zur Blütezeit steht die Amaryllis am besten an einem hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ideal ist dabei eine Raumtemperatur von 18 bis 20 Grad, nachts gegebenenfalls auch 16 bis 18 Grad.
Übrigens: Je kühler die Pflanze während der Blühphase steht, desto länger blüht sie.
Die Amaryllis einpflanzen oder umtopfen
Ab Oktober oder November kann man Amaryllen häufig im Topf kaufen. Alternativ kann man eine Amarylliszwiebel kaufen und im Spätherbst einpflanzen oder die Zwiebel der Pflanze aus dem vorherigen Jahr umtopfen.
Als Substrat eignet sich dabei herkömmliche Zimmerpflanzenerde. Ist das Substrat humusreich, sollte es mit Tongranulat gemischt werden, damit es durchlässiger wird.
Amaryllis während der Blüte gießen
Rittersterne werden generell nur mäßig gegossen. Nach dem Einpflanzen werden sie gut angegossen und dann erst wieder bei getrockneter Erdoberfläche gewässert.
Zum Bilden eines Blütenstiels benötigen Amaryllen nicht viel Wasser. Bis zum Ende der Blühphase sollte die Wassergabe jedoch immer leicht gesteigert werden.
Wie viel genau gegossen werden muss, ist unter anderem von Erde, Temperatur und Sonneneinstrahlung abhängig.
In der Regel reicht es aus, die beliebte Zimmerpflanze einmal pro Woche zu gießen.
Achtung: Bei zu viel Wasser und Staunässe werden die Stängel einer Amaryllis instabil.
Amaryllis: Pflege nach dem Blühen
Nach der Blüte folgt im Frühling und Sommer bis Anfang August die Wachstumsphase. Um eine Amaryllis dabei möglichst gut zu unterstützen, sollte man folgende Tipps beherzigen.
Standort der Amaryllis im Sommer
Während der Wachstumsphase - etwa von März bis August - geht es dem Ritterstern an einem warmen, absonnigen bis halbschattigen Standort am besten.
Da die Zimmerpflanze Temperaturen von 24 bis 26 Grad Celsius gut verträgt, eignen sich tagsüber auch ein Balkon oder eine Terrasse als Standort während des Sommers.
Amaryllis nach der Blüte schneiden
Nach der Blühphase wird eine Amaryllis beschnitten. Dabei schneidet man allerdings nur verblühte und verwelkte Blüten ab. Stängel und Blätter werden stehen gelassen, bis sie vertrocknet sind. Ist der Stiel braun, kann er bis kurz über dem Boden gekürzt werden.
Vor der Ruhephase sollten vertrocknete Blätter mit der Hand entfernt werden.
Achtung! Alle Teile einer Amaryllis sind giftig! Deshalb sollte man Handschuhe verwenden.
Amaryllis nach der Blühphase gießen
Zum Wachsen benötigt eine Amaryllis ausreichend Licht, Nährstoffe und Wasser. Gieße die Pflanze daher regelmäßig.
Am Ende der Wachstumsphase ist es sinnvoll, immer weniger zu gießen, sodass die Pflanze welkt und in die Ruhephase übergehen kann.
Tipp: Damit die Zwiebel nicht zu feucht wird, bewässert man Amaryllen am besten von unten. Dabei lässt man sie Wasser von einem Untersetzer aufsaugen.
Amaryllis düngen
Die Amaryllis erhält ihre Nährstoffe aus der Zwiebel. Ab April oder Mai, wenn sich Blätter gebildet haben, sollte sie jedoch regelmäßig durch Dünger mit Nährstoffen versorgt werden.
Bis zur Ruhephase wird sie dann alle zwei Wochen mit Flüssigdünger - z. B. Brennnesseljauche - versorgt.
Steht eine Amaryllis im Garten oder auf dem Balkon, kann wöchentliches Düngen sinnvoll sein.
Amaryllis Ruhephase
Ab etwa August sollte sich die Amaryllis in einer Ruhepause von mindestens fünf Wochen befinden, um anschließend prächtige Blüten bilden zu können.
Entscheidend ist dabei der richtige Standort:
- dunkel
- gleichbleibend kühl
- Temperatur von 16 Grad Celsius
- frostfrei
Während der Ruhephase werden den Blättern Nährstoffe entzogen und in der Zwiebel eingelagert. Auf Gießen und Düngen sollte man in dieser Zeit verzichten.
Nach etwa zwei Monaten können trockene Blätter beseitigt und die Zwiebel umgetopft werden, um die Amaryllis auf ihre Blüte vorzubereiten.
Fazit
Mit ihren großen, prachtvollen Blüten ist die Amaryllis eine beliebte Zimmerpflanze, die insbesondere von der Vorweihnachtszeit bis ins Frühjahr hinein ein echter Blickfänger in jeder Wohnung sein kann.
Wer sich an der Blüte erfreuen möchte, sollte die Tipps zu Standort, Wachstum und Ruhephase beherzigen und die Amaryllis richtig pflegen.
Titelfoto: 123RF/olesia