Nicht jeder besitzt einen grünen Daumen oder will sich um die Versorgung eigenwilliger Pflanzen kümmern. Zum Glück gibt es aber pflegeleichte Zimmerpflanzen, die nicht nur schön aussehen, sondern auch noch geringe Ansprüche an beispielsweise Standort oder Gießwasser stellen.

Abgesehen davon, dass Zimmerpflanzen unser Zuhause schöner und gemütlicher machen, wirken sie sich auch positiv auf das Raumklima aus.

Sie sind dabei nicht nur ein Sauerstofflieferant und unterstützen die natürliche Luftbefeuchtung, sondern können sogar Schadstoffe aus beispielsweise Möbeln und Teppichen binden.

• Einige Arten benötigen viel Licht, andere können auch an dunklen Plätzen stehen.
• Manche Pflanzen mögen es eher feucht, wohingegen andere auch mal eine Trockenperiode wegstecken können.
• Einzelne Pflanzen stellen besondere Bedingungen an die umgebende Temperatur.
• Selbst die im Boden enthaltenen Nährstoffe bzw. der pH-Wert können ausschlaggebend für das Pflanzenwachstum sein.
• Wiederum gibt es bestimmte Arten, die regelmäßig umgetopft werden müssen.

Wer sich also für eine Zimmerpflanze entscheidet, sollte sich möglichst vorher Gedanken um die entsprechende Pflege machen und sich darüber informieren. Denn vor allem gesunde Pflanzen steigern den Wohlfühleffekt in den eigenen vier Wänden.

Die Themenseite "Zimmerpflanzen" stellt übrigens weitere nützliche Hinweise über die Pflanzenwelt für Dein Zuhause bereit.

Um sich etwas Grün in die Wohnung zu holen, muss man nicht immer ein Gartenexperte oder Pflanzenprofi sein. Es gibt so manche Pflanzenarten, die in der Pflege nicht allzu aufwändig bzw. anspruchsvoll sind.

Beispiele für pflegeleichte Pflanzen sind unter anderem:

• Aloe Vera (Aloe vera)
• Bogenhanf (Sansevieria)
• Drachenbaum (Dracaena)
• Einblatt (Spatiphyllum)
• Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata)
• Fensterblatt (Monstera)
• Fetthenne (Sedum)
• Geldbaum (Crassula ovata)
• Giftaron (Dieffenbachie)
• Glücksfeder (Zamioculcas)
• Grünlilie (Chlorophytum comosum)
• Kentiapalme (Howea forsteriana)
• Porzellanblume (Hoya carnosa)
• Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis)
  
• Yucca Palme (Yucca elephantipes)

Im Folgenden werden zehn Zimmerpflanzen mit einem kurzen Pflege-Steckbrief vorgestellt, die so manchen Fehler in der Pflege gut überstehen können. Sie eignen sich daher für Menschen ohne den berühmten grünen Daumen und auch für Anfänger.

Wasserversorgung

Die Pflanze sollte zwar regelmäßig, aber nicht zu viel gegossen werden. Staunässe unbedingt vermeiden.

Standort

Die Monstera mag es eher an einem hellen, gern auch halb sonnigen Platz.

Temperatur

Extreme Temperaturschwankungen sollten vermieden werden. Ideal sind um die 21 Grad Celsius, im Winter auch bei 16 bis 18 Grad Celsius.

Boden

Die Erde sollte nährstoffreich und durchlässig sein. Hierfür können Zimmerpflanzen- oder Grünpflanzenerde verwendet werden.

Düngung

Die Monstera sollte zwischen April und August alle zwei Wochen gedüngt werden. Dafür eignet sich flüssiger Grünpflanzendünger.

Wasserversorgung

Die Erde darf nicht zu feucht sein und sollte erst gegossen werden, wenn die Oberfläche trocken ist. Staunässe vermeiden.

Standort

Die Pflanze bevorzugt einen hellen bis sonnigen Platz.

Temperatur

Zu starke Temperaturschwankungen und Zugluft sollten vermieden werden. Ideal sind 21 bis 24 Grad Celsius, im Winter jedoch möglichst nicht unter 15 Grad Celsius.

Boden

Für eine optimale Entwicklung sollte die Erde gut durchlässig und nährstoffarm sein. Idealerweise wird die Pflanze in spezielle mineralstoffreiche Kakteenerde mit wenig Humusanteil gestellt.

Düngung

Der Bogenhanf benötigt zwischen März und Oktober nur alle drei bis vier Wochen eine Versorgung mit Dünger, im Winter dagegen gar nicht. Empfohlen werden Kakteen- oder Grünpflanzendünger.

Wasserversorgung

Die Pflanze sollte während der Austriebs- und Blütezeit regelmäßig gegossen werden. Die Erde darf dabei aber nicht zu feucht sein und sollte gut abtrocknen. Staunässe unbedingt verhindern.

Standort

An einem hellen Platz findet die Porzellanblume ideale Bedingungen. Pralle Sonne und Zugluft sollten jedoch vermieden werden.

Temperatur

Die Porzellanblume verträgt warme Temperaturen zwischen 18 und 23 Grad Celsius, im Winter auch etwas kühler (10 bis 14 Grad).

Boden

Das Substrat sollte gut durchlässig sein. Unter die Blumenerde kann gern etwas Sand gemischt werden und als unterste Schichte eine Lage Blähton.

Düngung

Empfohlen wird während der Wachstumszeit die Gabe von gering dosiertem Grünpflanzendünger im Gießwasser alle drei bis vier Wochen. Keine Düngung im Winter.

Wasserversorgung

Die Erde sollte nicht ständig nass sein und erst wieder gegossen werden, wenn sie etwas durchgetrocknet ist. Staunässe (vor allem in der Rosette) vermeiden.

Standort

Die Aloe Vera benötigt viel Licht und kann daher gern an einem vollsonnigen Standort platziert werden.

Temperatur

Die Pflanze verträgt warme Temperaturen ideal. Im Winter sollte sie jedoch etwas kühler (bei rund 15 Grad Celsius) stehen.

Boden

Als Substrat eignet sich sandige, gut wasserdurchlässige und nährstoffreiche Erde mit wenig Humusanteil wie beispielsweise Kakteen- oder Sukkulentenerde.

Düngung

Idealerweise erfolgt in den warmen Monaten etwa alle zwei Wochen eine Düngung mit etwas flüssigem Kakteendünger über das Gießwasser. Im Winter nicht düngen.

Wasserversorgung

Zu häufiges Gießen und vor allem Staunässe sollte vermieden werden. Überschüssiges Wasser aus dem Übertopf nach dem Gießen entfernen.

Standort

Der Elefantenfuß verträgt sonnige Plätze ideal.

Temperatur

Hohe Sommertemperaturen kann die Pflanze gut vertragen, starke Mittagshitze und Zugluft sollten jedoch vermieden werden. Im Winter genügen auch zehn bis 15 Grad Celsius.

Boden

Optimal ist eine gut durchlässige, lockere Erde wie Kakteenerde. Aber auch humusreiche Lauberde, gemischt mit viel groben Sand, eignen sich als Substrat.

Düngung

Es genügt, wenn der Elefantenfuß einmal im Frühling und einmal im Sommer mit flüssigem Kakteendünger gedüngt wird.

Wasserversorgung

Die Pflanze hat einen relativ hohen Wasserbedarf. Die Erde sollte daher feucht gehalten und regelmäßig gegossen werden. Staunässe gilt es aber trotzdem zu vermeiden.

Standort

Als Standort eignet sich besonders ein heller Platz mit hoher Luftfeuchtigkeit wie beispielsweise im Badezimmer.

Temperatur

Als tropische Pflanze benötigt der Giftaron möglichst warme Temperaturen zwischen 21 und 30 Grad Celsius, im Winter auch um die 15 bis 18 Grad Celsius. Länger anhaltende Temperaturschwankungen und Zugluft sollten dabei vermieden werden.

Boden

Für die Pflanzung der Dieffenbachie eignet sich nährstoff- und humusreiche Blumenerde, der auch gern ein paar Holzkohlestückchen oder Blähton beigemischt werden kann.

Düngung

Von Frühjahr bis Herbst sollte der Giftaron alle zwei Wochen mit niedrig dosiertem Blumendünger gedüngt werden, im Winter genügt ein Abstand alle vier Wochen.

Achtung! Die Pflanzensäfte der Dieffenbachie sind giftig und können die Schleimhäute reizen, Schwellungen und Schmerzen verursachen. Insbesondere Haustierbesitzer und Familien müssen daher auf einen für die Tiere und Kinder unerreichbaren Standort achten.

Wasserversorgung

Die Erde der Pflanze wird idealerweise ganzjährig stets leicht feucht gehalten. Staunässe trotzdem meiden.

Standort

Das Einblatt verträgt schattige bis halbschattige Plätze bestens. Direktes Sonnenlicht sollte verhindert werden.

Temperatur

Als Wohlfühltemperatur werden für diese Pflanze 18 bis 25 Grad Celsius, im Winter nicht unter 16 Grad Celsius empfohlen. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit wie beispielsweise im Badezimmer ist von Vorteil.

Boden

Als Substrat ist das Einblatt mit gängiger, nährstoffreicher Blumenerde mit hohem Humusanteil genügsam. Gern kann dennoch etwas Sand oder Blähton untergemischt werden.

Düngung

Während der Blütezeit kann die Pflanze einmal pro Woche mit einem niedrig dosierten Flüssigdünger für Blühpflanzen gedüngt werden. Im Winter reicht die Versorgung alle drei Wochen.

Wasserversorgung

Orchideen können einmal wöchentlich mithilfe eines Tauchbades gewässert werden. Dafür kommt der Pflanzentopf für etwa eine halbe Stunde in eine Schüssel mit lauwarmen Wasser und sollte anschließend in der ausgeleerten Schüssel gut abtropfen. Staunässe ist dringend zu vermeiden.

Standort

Als optimalen Platz kann man für die Orchidee einen hellen bis halbschattigen Standort wählen. Direkte Sonneneinstrahlung, Zugluft und trockene Heizungslust bekommen ihr dagegen nicht so gut.

Temperatur

Bei Temperaturen zwischen 16 und 23 Grad Celsius fühlen sich diese Pflanzen besonders wohl.

Boden

Als Substrat eignet sich handelsübliche Orchideenerde, die oftmals aus Rinde und Torf bzw. Kokosfasern besteht. Sie sollte in jedem Fall sehr locker, krümelig und gut durchlässig sein.

Düngung

Es genügt völlig, wenn jede zweite Woche dem Tauchwasser geringfügig flüssiger Orchideendünger zugegeben wird. Mit dem Wasser können anschließend andere Pflanzen und Blumen gegossen werden.

Wasserversorgung

Der Wurzelballen sollte stets feucht gehalten werden. Wenn die obere Erde leicht angetrocknet ist, kann wieder etwas gegossen werden. Staunässe jedoch vermeiden.

Standort

Je nach Blattfärbung benötigt die Pflanze einen hellen bis halbschattigen Platz. Direkte Sonneneinstrahlung bedarf einer gewissen Gewöhnungszeit.

Temperatur

Größere Temperaturschwankungen sollten vermieden und 15 Grad Celsius nicht für lange unterschritten werden.

Boden

Für den Drachenbaum ist luftiges, wasserspeicherndes Substrat optimal. Somit eignet sich normale Zimmerpflanzen- oder Palmenerde.

Düngung

In der Zeit von April bis September kann die Pflanze alle zwei Wochen über das Gießwasser oder einem Düngestäbchen in der Erde gedüngt werden. Hierfür gibt es spezielle Grünpflanzen- oder Palmendünger.

Vorsicht! Da der Drachenbaum leicht giftig ist, sollte er für Haustiere und kleine Kinder unerreichbar sein.

Wasserversorgung

Diese Pflanze kommt mit wenig Wasser gut aus und kann daher sparsam gegossen werden. Staunässe unbedingt verhindern.

Standort

Als Standort eignet sich ein heller bis schattiger Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Temperatur

Der Glücksfeder genügt eine normale Zimmertemperatur, sogar Heizungsluft kann ihr wenig anhaben. Nur in ein unbeheiztes Treppenhaus sollte sie im Winter nicht gestellt werden.

Boden

Ein geeignetes Substrat ist beispielsweise Palmenerde oder ein Gemisch aus Tongranulat und herkömmlicher Blumenerde.

Düngung

Während der Wachstumsphase zwischen April und September kann der Pflanze hin und wieder etwas Grünpflanzendünger über das Gießwasser gegeben werden.

Fazit:

Unsere Pflanzenwelt ist so vielfältig, dass sich jeder ganz nach seinen individuellen Wünschen grüne und blühende Zimmerpflanzen in seine Wohnung holen kann. Selbst für diejenigen unter uns, die wenig Zeit oder Ausdauer für die Pflege aufbringen wollen, gibt es ideale, pflegeleichte Zimmerpflanzen.