Getöteter Polizist in Völklingen: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 18-Jährigen wegen Mordes
Von Wolfgang Jung, Jan Brinkhus
Alles in Kürze
- Polizist in Völklingen erschossen
- Tatverdächtiger ist 18-jähriger Deutsch-Türke
- Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes
- Verdächtiger schoss auf drei Polizisten
- Haftbefehl gegen den Mann beantragt
Völklingen - Beim Tatverdächtigen im saarländischen Völklingen, der einen Polizisten getötet haben soll, handelt es sich den Ermittlern zufolge um einen 18-jährigen in Deutschland geborenen deutsch-türkischen Staatsangehörigen aus dem Regionalverband Saarbrücken - gegen ihn wird nun wegen Mordes ermittelt.

Über den Mann würden keine polizeilichen Erkenntnisse vorliegen, sagte Landespolizeivizepräsidentin Natalie Grandjean.
Der Mann habe bei dem Schusswechsel mit der Polizei "zwei Körpertreffer" erhalten und befinde sich in medizinischer Versorgung. Er sei nicht lebensbedrohlich verletzt.
Der Polizeioberkommissar war am Donnerstagabend in Völklingen bei einem Einsatz nach einem Tankstellenüberfall erschossen worden.
Er hatte den mutmaßlichen Räuber mit Kollegen zu Fuß verfolgt, beim Gerangel entriss der Täter einem Beamten die Dienstwaffe und schoss.
Der 34-Jährige erlag den Verletzungen. Der tatverdächtige 18-Jährige wurde verletzt festgenommen.
Ermittlungen wegen Mordes

Wegen der tödlichen Schüsse ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt unter anderem wegen Mordes gegen ihn.
Nach derzeitigem Stand sei davon auszugehen, dass er auf insgesamt drei Polizisten schoss, um nicht als Täter für den vorherigen Tankstellenüberfall identifiziert zu werden, sagte Oberstaatsanwalt Christian Nassiry in Saarbrücken.
Damit sei in einem Fall das Mordmerkmal der Verdeckungsabsicht gegeben. Außerdem wird dem Verdächtigen zweifacher versuchter Mord sowie besonders schwerer Raub wegen des vorherigen Tankstellenüberfalls vorgeworfen.
Die Staatsanwaltschaft habe einen Haftbefehl gegen den Mann beantragt, über den noch am Nachmittag ein Untersuchungsrichter entscheiden sollte, sagte Nassiry.
Titelfoto: Patrick von Frankenberg/dpa