Regen ohne Wirkung: Harzer Talsperren unterdurchschnittlich gefüllt
Von Daniel Josling
Blankenburg - Trotz der ergiebigen Regenfälle im Juli sind die Talsperren im Harz derzeit unterdurchschnittlich gefüllt.
Alles in Kürze
- Talsperren im Harz unterdurchschnittlich gefüllt
- Rappbodetalsperre bei 65 Prozent des Sommerstauziels
- Regenfälle haben nicht zu einer Entspannung beigetragen
- Füllstände sinken üblicherweise im Sommer
- Trinkwasserversorgung bleibt gesichert

Auch die größte Trinkwassertalsperre Deutschlands, die Rappbodetalsperre im Harz, sei davon betroffen, teilte der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt auf Anfrage mit.
Dort liege der aktuelle Füllstand bei rund 67,9 Millionen Kubikmetern - das entspreche etwa 65 Prozent des Sommerstauziels.
Üblich seien zu dieser Jahreszeit rund 81 Millionen Kubikmeter, sagte Detlef Cöster vom Talsperrenbetrieb. "Das ist schon ein markanter Unterschied, aber es gab in den letzten 20 Jahren zwei, drei Jahre, wo es noch niedriger war."
Dramatisch sei die Situation dennoch nicht: "Die Rohwasserbereitstellung ist gesichert bis ins nächste Jahr hinein - selbst wenn es gar keine Zuflüsse mehr gebe."
Auch auf niedersächsischer Seite zeigt sich an den Talsperren ein niedriger Wasserstand, sichtbar an den trocken gefallenen Uferbereichen.
Regen bleibt ohne Wirkung

An der Okertalsperre liegt der Füllungsgrad nach Angaben der Harzwasserwerke bei knapp über 40 Prozent. Auch in den weiteren Talsperren im Harz in Niedersachsen liegt der Füllungsgrad zwischen 44 und 69 Prozent.
Die Regenfälle der vergangenen Wochen hätten kaum zu einer Entspannung beigetragen. Zwar sei der Rückgang der Pegelstände dadurch etwas verlangsamt worden, doch insgesamt habe sich die Situation nicht verbessert.
"Die Zuflüsse trotz des Regens haben nicht wirklich zugenommen", so Cöster. Üblicherweise sinken die Füllstände im Sommer, da der Wasserbedarf hoch und die Verdunstung stärker ist.
Auch die Wasserqualität bereitet derzeit keine Sorgen. Die Wasserqualität ist laut Talsperrenbetrieb "im normalen Bereich".
Entscheidend für die weitere Entwicklung werde das Winterhalbjahr sein, in dem sich die Talsperren üblicherweise wieder auffüllten. Sollte es bis dahin weiter trocken bleiben, könnte der Füllstand der Rappbodetalsperre bis zum Jahresende auf rund 45 Millionen Kubikmeter sinken.
Die Trinkwasserversorgung wäre laut Talsperrenbetrieb aber auch dann noch gesichert - vorausgesetzt, der Winter bringt wieder ausreichende Niederschläge.
Titelfoto: Matthias Bein/dpa